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elektrische zukunft Honda und die Feststoffbatterie – wie die Japaner Elektroautos günstiger machen wollen

Honda hinkt in der Elektromobilität der Konkurrenz weit hinterher. Das einzige Elektroauto im Produktportfolio der Japaner ist derzeit der Kleinwagen Honda e. Ansonsten stehen den Kundinnen und Kunden von Honda eine handvoll Hybridfahrzeuge zur Auswahl. Das soll sich künftig ändern; der Autobauer will auf Feststoffbatterien setzen.

Die neue Batterietechnologie soll kleinere Elektroautos erschwinglicher machen, sagte Toshihiro Mibe, Präsident und CEO von Honda Motor Co., Ltd., neulich gegenüber Bloomberg. Darin liegt aus Sicht des japanischen Autobauers offenbar der Schlüssel zum erhofften Erfolg. “Das Geschäft mit Elektrofahrzeugen ist stark von den Batteriekosten abhängig. Durch die Weiterentwicklung unserer Technologie werden wir versuchen, diese Kosten zu kontrollieren”, erklärte Mibe gegenüber der Nachrichtenagentur.

Feststoffbatterien verwenden im Gegensatz zu den bislang herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien einen festen Elektrolyten zum Stromfluss. Das soll dazu führen, dass entsprechende Batterien kleiner und zugleich kostengünstiger werden. Außerdem wird eine höhere Speicherkapazität der Energie erwartet, was sich in einer größeren Reichweite bemerkbar machen soll. Auch die Brandgefahr von Elektrofahrzeugen soll dadurch maßgeblich verringert werden.

Honda kooperiert mit Elektro-Riesen

Toyota und Nissan haben bereits mit der Entwicklung von Feststoffbatterien begonnen und sind Honda da deutlich voraus. Auch General Motors (GM) und Ford wollen die Fertigung von Feststoffbatterien beginnen. Bei der Batteriefertigung kooperiert Honda deshalb auch mit dem Elektronik-Riesen LG. Um sich gegen die zunehmende Konkurrenz durchzusetzen, hat sich der japanische Autobauer zudem mit dem Elektronikkonzern Sony zusammengetan. Anfang Januar präsentierten sie auf der Technik-Messe CES in Las Vegas einen Prototypen eines Elektro-Fahrzeugs, das 2026 unter dem Markennamen Afeela zunächst in Nordamerika auf den Markt kommen soll.

Schließlich geht es darum, Kosten einzusparen und so konkurrenzfähiger zu werden. “Die Fertigung solcher Batterien erfordert eine erhebliche Investition, sodass wir den Zeitpunkt abwägen müssen, wann wir diese Investitionen tätigen, um die Batterien zu produzieren”, erklärt der Konzernchef von Honda. Das sei sehr schwierig. Es könnte mehrere Jahre dauern, bis die Festkörpertechnologie für den Massenverbrauch bereit ist, und es wird schwierig sein, herauszufinden, wann die Produktion hochgefahren werden soll, so Mibe.

Elektro-SUVs sollen den Anfang machen

Daher geht es bei Honda jetzt zuerst darum, vollelektrische Autos höherer und erfolgsversprechender Fahrzeugklassen auf den Markt zu bringen – SUVs nämlich. Der Honda Prologue und der Acura ZDX basieren beide auf der E-Auto-Plattform von GM und sollen im nächsten Jahr erscheinen. In der vergangenen Woche war Mibe in den USA, um den ersten Spatenstich für ein neues Batteriewerk zu setzen. Honda will in Ohio künftig Lithium-Ionen-Batterien fertigen. Hinter dem Bauprojekt steckt eine 4,4-Milliarden-Investition.

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Sam Abuelsamid, Analyst bei Guidehouse Insights, erklärte, Honda müsse mehr E-Fahrzeuge auf den Markt bringen, um in den USA und in Europa wettbewerbsfähig zu bleiben. Den Anfang müssten höherpreisige Modelle machen, um die Produktionskosten zu decken. Ab 2026 wird Honda dann die Produktion kleinerer Stromer anvisieren. Während der Hersteller im weltgrößten Elektroauto-Markt China aufgrund von starken finanziellen Anreizen für E-Fahrzeuge bis 2028 zehn Elektromodelle auf den Markt bringen will, sei eine solche Aussage für die USA viel schwieriger, so Mibe. Der Grund dafür sei das weniger gut ausgebaute Ladenetz. “Wir müssen über diese Dinge nachdenken, wenn wir unser Ziel erreichen wollen, bis 2030 40 Prozent der Elektroautos zu verkaufen. Der Markt für Elektrofahrzeuge ist nicht stabil.” Honda tut sich bisher also schwer mit dem Umstieg auf die Elektromobilität. Doch die Japaner haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 ihr Produktportfolio komplett auf E-Fahrzeuge umzustellen.

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