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Vergleichstest

Ein knappes Rennen bei den günstigen I-Wohnmobilen

Van I und Exsis-i sind die Eintrittskarten in die Integriertenwelt von Knaus und Hymer. Beide versprechen viel Wohnkomfort bei kompakten Abmessungen. Werden sie diesem Anspruch gerecht?

In diesem Artikel:

aIm Vergleich treten der Hymer Exsis-i 580 und der Knaus Van I 650 MEG an. Beide knapp sieben Meter lang und nur rund 2,20 Meter breit. Und beide setzen auf den beliebten Einzelbetten-Grundriss. Ebenso eint sie, dass einige Testwagenausstattungen so aktuell nicht mehr erhältlich sind, denn beide werden vom 160-PS-Motor angetrieben, den Fiat für den Ducato inzwischen aus dem Programm gestrichen hat.

Den Exsis-i 580 gibt es zudem bei Hymer nur noch als sehr gut ausgestattetes Sondermodell “Pure”. Das ändert allerdings wenig an der grundsätzlichen Beurteilung der Wohneinrichtung und Praxistauglichkeit. Auch der Vergleich Handschalter (Knaus) gegen Automatik (Hymer) birgt interessante Ergebnisse. So haben beide ihre ganz spezifischen Stärken und Schwächen, die bei der Kaufentscheidung den Ausschlag geben können.

Knaus Van I 650 MEG

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Knaus Van I 650 MEG: Den Seitensitz gibt es serienmäßig, die L-Sitzgruppe statt der Dinette kostet 380 Euro Aufpreis. Der Tisch ist größer als im Hymer.

  • Gurt-/Schlafplätze: 4/4
  • Zul. Gesamtgewicht: 3.500 kg
  • Länge: 6,96 m
  • Preis: ab 75.250 Euro

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Der Knaus kann zwei ordentlich lange Einzelbetten im Heck bieten. Das Hubbett ist etwas kürzer, aber ähnlich breit.

Alles über die Knaus-Van-Baureihe.

Hymer Exsis-i 580

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Hymer Exsis-i 580: Die L-Sitzgruppe hat Platz für vier. Der Tisch ist von allen Plätzen gut erreichbar und die Einbeziehung der Vordersitze funktioniert.

  • Gurt-/Schlafplätze: 4/4
  • Zul. Gesamtgewicht: 3.500 kg
  • Länge: 6,99 m
  • Preis: ab 93.590 Euro

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Das Hubbett fällt, angesichts der kompakten Fahrzeugmaße, relativ großzügig aus. Das extra lange rechte Einzelbett gibt es optional.

Alles über die Hymer-Exsis-Baureihe.

Wohnen

Der erste Unterschied zwischen den beiden Testkandidaten zeigt sich schon beim Betreten der Fahrzeuge. Während im Hymer eine Tür mit einer Durchgangsbreite von knapp 56 Zentimetern ausreichen muss, entert man den Knaus durch ein rund zehn Zentimeter breiteres Portal. Im Inneren erwarten die Camper dann jeweils helle Wohnwelten mit Holzdekor und beigen Kontrasten.

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Hymer Exsis-i 580: Durchgangsbreite: rund 56 cm.

Im Exsis-i ist eine Sitzgruppe mit L-Bank serienmäßig an Bord. Der trapezförmige Tisch ist mehrfach verstellbar, aber die Platte etwas klein. Zusammen mit der guten Einbeziehung der Fahrerhaussitze kommt man aber von allen Plätzen leicht an die Tischplatte heran. Im Knaus lädt ebenfalls eine L-Sitzgruppe zum Dinieren. Die kostet aber 380 Euro Aufpreis und beinhaltet einen rechteckigen Tisch, der variabel verstellbar auf einer Säule thront. Die Platte ist etwas größer und so für vier Personen besser zu nutzen.

Serienmäßig gibt es im Knaus noch einen Seitensitz für Gäste oder als Beinauflage am Beifahrersitz. Über beiden Sitzgruppen hängen Hubbetten. Sie sind hier wie dort leicht zu heben und zu senken, und auch in der Matratzengröße herrscht fast Einigkeit: Mit 1,86 mal 1,50 Meter ist das Hymer-Bett aber etwas länger als jenes des Knaus (1,82 x 1,49 Meter). Der Einstieg erfolgt im Exsis-i per Leiter, im Van I einfacher und bequemer über den Seitensitz.

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Knaus Van I 650 MEG: Mit 1,82 x 1,49 m ist die Matratze im Knaus etwas kleiner. Der Einstieg in das Hubbett erfolgt bequem über den Seitensitz. Die Dachhaube ist Serie.

Im Knaus gibt es über dem Bett eine Dachhaube für Luft und Licht, im Hymer ist keine Dachöffnung im Serienumfang enthalten. Im Gegensatz zum Knaus sucht man hier auch Ablagen für Brille und Lesestoff vergeblich. In Parkposition reduziert sich die Kopffreiheit unter dem Hubbett bei beiden Fahrzeugen auf rund 1,60 Meter. Im Bereich der Küchen stehen 1,96 Meter im Knaus und 1,98 Meter im Hymer bereit.

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Hymer Exsis-i 580: Das Hubbett ist mit 1,86 x 1,50 m gut dimensioniert. Der Einstieg erfolgt per Leiter. Es gibt serienmäßig keine Dachhaube über dem Bett.

Der Küchenblockfällt bei beiden Mobilen kompakt aus. Um etwas mehr Arbeitsfläche zu generieren, finden sich an den Stirnseiten klappbare Erweiterungsplatten. Im Knaus spart zudem der Zweiflammkocher noch etwas Platz auf der Arbeitsplatte. Darunter finden sich zwei Schubladen und ein Staufach. Hier zeigt sich der Hymer mit drei Schubladen noch etwas beladungsfreundlicher. Beim Kühlschrank gehen beide wieder im Gleichschritt: Hier wie dort gehört das identische 142-Liter-Absorbermodell in halbhoher Einbauposition zur Serienausstattung. Mit diesen Volumina sollte selbst eine Vier-Personen-Besatzung gut auskommen.

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Hymer Exsis-i 580: Im kompakten Küchenblock schaffen drei große Schubladen ausreichend Stauraum.

Den Küchengegenüber befinden sich die Bäder. Hier zeigen sich deutlich unterschiedliche Herangehensweisen. Der Hymer setzt auf eine eher klassische Lösung, bei der die Duschkabine per faltbarer Trennwand vom Waschraum abgeteilt wird. Die entstehende, nicht gerade üppige Nasszelle wird zudem durch den Radkastenüberbaueingeschränkt. An der Wand gegenüber ist eine Banktoilette platziert. Diese hält zwar genug Beinfreiheit parat, im Rücken stört aber der Wandabsatz, der auf der Sitzgruppenseite die TV-Nische bildet. Obwohl das Bad eine größere Grundfläche aufweist als das des Knaus, ist es weniger komfortabel zu nutzen.

Denn die schwenkbare Waschtischwand des Knaus Van I stellt sowohl für Waschbecken und Toilette als auch für die Dusche genügend Platz zur Verfügung. Außerdem ist die Stehhöhe im Knaus mit 1,92 Meter etwas üppiger als im Hymer (1,89 Meter).

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Knaus Van I 650 MEG: Die Dusche entsteht mittels Klappwand.

Die Heckbettmatratzen im Van I sind 1,90 und 1,94 Meter lang und lagern auf Lattenrosten. Im Hymer muss der Schläfer links mit 1,88 Meter Liegelänge auskommen. Das rechte Bett ist dafür – dank optionaler Erweiterung – stolze 2,21 Meter lang. Allerdings muss die Besatzung dann auf den sonst hier platzierten, raumhohen Kleiderschrank verzichten. Die Matratzen liegen im Exsis-i nur auf einem Abstandsgewebe, das vor allem der Unterlüftung dient. Der Schlafkomfort ist trotzdem passabel – was für beide Kontrahenten gilt. Und auch der Einstieg in die Betten gelingt mühelos.

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Hymer Exsis-i 580: Das rechte Bett lässt sich mittels Polster auf 2,21 m verlängern.

Beladen

Große Heckgaragen laden zur Mitnahme von Sportgeräten und Zubehör ein. Hier haben beide Kandidaten einiges zu bieten. Wobei die Knaus-Garage etwas größer und besser nutzbar ist. Nicht zuletzt dank der linken, zwar optionalen Garagenklappe (435 Euro), die dafür aber genauso groß ist wie die rechte. Nach Herstellerangabe darf der Stauraum allerdings nur bis 150 Kilogramm beladen werden – im Hymer sind dagegen stattliche 350 Kilogramm freigegeben. Hier ist zwar auch die linke Garagentür serienmäßig, misst aber nur 65 mal 65 Zentimeter – Fahrräder passen also nur von rechts rein.

Die lichte Höhe der Garage beträgt mit 1,15 Meter rund vier Zentimeter weniger als im Knaus (1,19 m). Dafür ist die rechte Garagentür im Hymer rund elf Zentimeter breiter und mit knapp 1,08 Meter auch gut drei Zentimeter höher. Zurrschienen zur Ladungssicherung haben beide an Bord. Im Van I finden sich diese links und rechts am Boden. Der Hymer hat zusätzlich noch eine Zurrschiene oben an der Rückwand. So lassen sich dort Stühle und Tisch praktisch und platzsparend transportieren.

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Hymer Exsis-i 580: Die Heckgarage ist für Fahrräder nutzbar. Die linke Tür ist kleiner.

Beim Blick auf das gemessene reisefertige Leergewicht zeigt sich aber auch, dass beide Testwagen in Sachen Zuladung als 3,5-Tonner schnell ans Limit geraten – zumindest im Vier-Personen-Betrieb. Grund dafür ist zum Teil aber auch die gehobene Ausstattung der Testwagen – 135 Kilo Extragewicht im Knaus, 140 Kilo an Optionen im Hymer.

Da beide Modelle aktuell nur mit dem Ducato-Light-Chassis bestellbar sind – auch wenn der Hymer-Testwagen auf einem Maxi-Chassis basiert –, gibt es nur eine werkseitige Auflastungsoption auf 3.650 Kilo. Für die mageren 150 Kilo mehr Luft muss man dabei alle Nachteile wie Tempolimit, höhere Maut, Durchfahrts- und Überholverbote in Kauf nehmen. Wer also regelmäßig zu viert unterwegs sein möchte und dabei nicht auf jedes Kilo achten mag, kommt um den Gang zum namhaften Fahrwerksspezialisten für eine deutlich höhere Auflastung kaum herum.

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Knaus Van I 650 MEG: Die Garage ist größer und mit der optio­nalen, gleich großen linken Klappe kom­ fortabler zu nutzen.

Die Kleiderschränke sind bei beiden Testwagen unter den Einzelbetten platziert. Im Hymer findet er sich unter dem rechten Bett und ist sowohl von der Seite wie auch von oben zugänglich. Eine LED-Leuchte sorgt für gute Sicht auf den Schrankinhalt. Gegenüber unter dem linken Bett wartet dagegen ein Wäscheschrank auf Beladung. Das geht aber nur durch die Fronttür und damit eher unkomfortabel, weil man sich tief bücken oder hinknien muss.

Das gilt besonders dann, wenn man etwas greifen möchte, das ganz hinten im rund 70 Zentimeter tiefen Schrank liegt. Zwischen den Betten sind zudem zwei Fächer in den Treppenstufen untergebracht, wobei das obere die ausziehbare Trittleiter enthält, die nach Erweiterung der Liegefläche zum Einsatz kommt. Dass der zweite, raumhohe Kleiderschrank hier wegen des verlängerten rechten Betts entfällt, haben wir schon erwähnt. Stattdessen gibt es drüber und drunter immerhin zwei kleinere Regalschränke.

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Knaus Van I 650 MEG: Zwei Kleiderschrän­ke unter den Betten sind von der Seite und von oben zu­ gänglich.

Im Knaus sind beide Kleiderschränke unter den Betten komfortabel seitlich und von oben zu erreichen und ebenfalls beleuchtet. Der linke fällt mit einer Breite von 70 bis 78 Zentimeter und einer Höhe von rund 85 Zentimeter ein gutes Stück größer aus als der rechte. Zusätzlich gibt es zwischen Bad und linkem Bett noch einen weiteren raumhohen Schrank, der mit 17,5 Zentimeter zwar schmal, aber rund 1,97 Meter hoch und 76 Zentimeter tief ist. Auch hier sind Dinge, die weiter hinten in den Schrankfächern lagern, nicht gerade leicht erreichbar. Fächer in den Treppenstufen gibt es beim Knaus nicht.

Über den Einzelbetten befinden sich im Knaus außerdem drei Hängeschränke an der Heckwand und drei offene Ablagen für weitere Kleidung und die Bettlektüre. Auch der Exsis-i hat im Heck drei offene Ablagen. Zusätzlich gibt es vier Hängeschränke, zwei an der Rückwand und jeweils einen über den Fußenden der Betten. Ein weiterer Hängeschrank ist hier wie da über der Sitzgruppe montiert und komplettiert das Stauraumangebot. Zwei Personen sollten in beiden Modellen mit den vorhandenen Stauräumen auskommen. Für vier Personen bedarf es etwas genauerer Gepäckplanung und Beladung mit Bedacht.

Technik

Der Aufbau des Hymer ist markentypisch hochwertig und holzfrei konstruiert. Die sogenannte PUAL-Technik mit Aluminium außen und innen sowie PU-Schaum dazwischen verspricht gute Dämmung und Haltbarkeit. Der Boden ist mit resistentem GfK beplankt und mit ebenfalls geschlossenzelligem XPS isoliert. Dennoch gibt Hymer nur sechs Jahre Dichtheitsgarantie. Knaus gewährt dagegen satte zehn Jahre, und das, obwohl der Aufbau eher konventionell mit EPS-Dämmung und Holzverstärkungen ausgeführt ist. Dach und Boden sind immerhin auch im Van I mit GfK beplankt.

Beide Mobile haben einen von außen zugänglichen Gaskasten. Im Knaus stehen die Flaschen nebeneinander, so geht der Flaschentausch leicht von der Hand. Im Hymer stehen die Gasbehälter hintereinander. Dank optionalem Flaschenauszug (695 Euro) klappt der Tausch aber komfortabler. Die Bordtechnik ist jeweils mit Bedacht platziert. Im Knaus befindet sich die Wasserzentrale hintereiner Außenklappe. Frischwassereinfüllstutzen, Ablassventile und der Frostwächter sind so leicht zu bedienen.

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Hymer Exsis-i 580: Batterien und Sicherungen zusammengefasst im Außenfach.

Die Elektroanlage wiederum verbirgt sich hinter einem abnehmbaren Brett in der Heckgarage. Das sorgt, wenn nötig, ebenfalls für gute Erreichbarkeit von Batterien und Sicherungen. Im Testwagen ist die optionale zweite 80-Ah-Blei-AGM-Bordbatterie für 415 Euro an Bord, sodass insgesamt 160 Ah zur Verfügung stehen.

Hymer dagegen platziert die Elektroinstallationen hinter einer Außenklappe. Hier ist das aufpreispflichtige Smart-Battery-System gut zugänglich – eine Kombination aus Lithium- und Blei-AGM-Batterie, letztere als Reservespeicher. Im Testwagen sind 135 Ah Gesamtkapazität verfügbar. Im aktuellen Exsis-i Pure hat man die Wahl zwischen 145 Ah für 1.190 Euro oder 245 Ah Gesamtkapazität für 2.690 Euro Aufpreis.

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Knaus Van I 650 MEG: Hinter der Serviceklappe befindet sich die Wasserzentrale.

Der Zugang zum Frischwassertank findet sich vor der Heckbetttreppe unter einer Bodenluke, der Frostwächter in einem Podestfach an der Sitzgruppe, das Ventil zum Ablassen des Grauwassers in der Heckgarage. Im Hymer ist also einiges im Fahrzeug verstreut platziert, aber immerhin trotzdem gut erreichbar.

Beim Blick in den Kassettenschacht der Toilette tut sich der Knaus hervor. Er ist zwar nicht völlig hermetisch, aber immerhin im Bodenbereich zur Außenwand mit Silikon abgedichtet. Im Hymer können dagegen ausgetretene Flüssigkeiten leicht durch Ritzen in den Aufbau verschwinden.

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Hymer Exsis-i 580: Keinerlei Abdichtung – wehe, wenn hier was daneben geht.

Mitgedacht haben die Knaus-Konstrukteure auch bei der Integration der Radioanlage im Wohnraum. Die Boxen sind unsichtbar in den Hängeschränken über der Sitzgruppe und über der Küche eingebaut. Eine angenehm klingende und optisch gelungene Variante.

In Sachen Innenbeleuchtung haben beide Integrierte Verbesserungsbedarf. Es sind zwar zahlreiche Spots und LED-Leisten vorhanden, aber keiner hat ein Deckenlicht im Schlafbereich. Das fällt im Knaus noch mehr auf, weil auf der linken Seite auch ein Fenster fehlt. Praktisch sind hier dafür die Vierfachlichtschalter, mit denen man auch die Lichter im vorderen Fahrzeugteil bedienen kann. Im Hymer kann man vom Bett aus lediglich die Leseleuchten schalten. Eine 230-Volt- oder USB-Dose sucht man ebenso vergeblich. Beides ist im Van I vorhanden. Mit Netzsteckdosen protzt der Knaus insgesamt – satte acht gegenüber vier im Hymer.

Fahren

Bei den Dimensionen und auch beim Gewicht sind beide Modelle nahe beieinander. Die Motoren leisten jeweils 160 PS. Der Hymer ist aber mit der optionalen 9-Gang-Automatik ausgestattet, während die sechs Gänge im Knaus von Hand einzulegen sind. So können die Fahrleistungen verglichen werden, und man erkennt recht deutlich den Unterschied zwischen Automatik und Schalter.

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Hymer Exsis-i 580: Der PUAL- Aufbau des Hymer ist hochwertig. Bei den Außenmaßen sind beide Fahrzeuge nahezu identisch groß.

Bei den Fahrleistungen liegt die Automatik durch die Bank vorn. So beschleunigt der Hymer fast 2,5 Sekunden schneller von null auf 100 km/h. Das ist im Alltag zwar weniger relevant, aber auch bei der wichtigeren Elastizitäts- bzw. Wiederbeschleunigungsmessung hat er die Nase vorn – drei Gänge mehr lassen die Motorkraft noch besser zur Geltung kommen. Und dabei genehmigte sich der Hymer im Testbetrieb mit 11,1 Liter spürbar weniger als der Knaus mit 11,9 Liter pro 100 Kilometer.

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Knaus Van I 650 MEG: Der Aufbau des Knaus ist konven- tioneller mit EPS- Isolierung. Zehn Jahre Dichtheits- garantie gibt es dennoch.

Beide Testwagen setzen auf den 3,80-Meter-Radstand, was sie zusammen mit der Außenbreite von rund 2,2 Meter zu handlichen Integrierten macht. Der Knaus gefällt dabei noch etwas besser, da er mit seiner größeren, tiefer heruntergezogenen Frontscheibe die bessere Übersicht gewährt. Bei der Geräuschentwicklung sammelt dagegen der Exsis-i Punkte. Sowohl den Motorlärm als auch die Auf- und Ausbaugeräusche hat Hymer hörbar besser im Griff.

Preis & Service

Im Preiskapitel liegt der Knaus deutlich vorn. Sowohl beim Grundpreis als auch beim Testwagenpreis unterbietet er den Hymer klar. Wobei der eigentliche Testwagenpreis des Hymer nicht mehr relevant ist, weil es den Exsis-i 580 nur noch als Sondermodell “Pure” gibt. Der hat schon Ausstattungsdetails serienmäßig an Bord, die im Testwagen fehlen (z. B. Sat-Anlage), und deshalb einen spürbar höheren Grundpreis.

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Hymer Exsis-i 580: Den Motorzugang erleichtert eine große, hochschwenkende Haube.

Der Testwagenpreis bezieht sich also auf das aktuelle Pure-Modell plus zusätzliche Ausstattung des Testwagens. Zudem sind bei beiden Fahrzeugen die 140-PS-Motoren als Grundlage des Testwagenpreises eingerechnet, da es die 160- PS-Versionen nicht mehr gibt.

Auch in Sachen Garantie kann sich der Knaus mit seinen zehn Jahren Dichtheitsgarantie einen Vorsprung erarbeiten. Beim Unterpunkt “Servicenetz” schneiden dagegen beide mit Höchstpunktzahl ab, angesichts der Vielzahl an Händlern in Deutschland und Europa.

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Knaus Van I 650 MEG: Schmaler Zugang hinter einer abnehmbaren Motor- haube. So ist selbst Wasser nachzufüllen mühsam.

An dieser Stelle noch ein paar Sätze zur Erreichbarkeit der Servicestellen im Motorraum: Beim Hymer schwenkt die große Motorhaube weit nach oben und eröffnet einen großzügigen Zugang. Beim Knaus muss dagegen die ganze Haube abnommen werden, und dahinter findet sich nur eine kleinere Zugriffsöffnung. Der Wischwasser-Einfüllstutzen ist zwar rechts nach vorn verlängert, die Haube muss aber stets zuvor entfernt werden.

Test-Wertung

Gewichte für beide Mobile im Überlick

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Alle Gewichte für das Testfahrzeug von Knaus.

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Alle Gewichte für das Testfahrzeug von Hymer.

Wohnen: Der Knaus entscheidet das Wohnkapitel für sich. Die besser nutzbare Sitzgruppe, Ablagen und Dachhaube am Hubbett sowie der praktischere Waschraum verschaffen einen gewissen Vorsprung. Der Hymer hat nur bei der Küche die Nase leicht vorn.

  • Hymer: 3,2 von 5 Punkten
  • Knaus: 3,4 von 5 Punkten

Beladen: Der Knaus entscheidet das Kapitel dank etwas mehr Zuladungsreserven und insgesamt besser nutzbarer Stauräume für sich. Bei beiden ist die Zuladung für vier Personen aber zu gering und auch nur eine Auflastung auf 3.650 kg verfügbar.

  • Hymer: 2,6 von 5 Punkten
  • Knaus: 2,8 von 5 Punkten

Technik: Nur ein knapper Hymer-Vorsprung bei der Technik. Die Anzahl und Platzierung der Steckdosen sowie die schmalere Tür ziehen den Schnitt bei Bordtechnik und Aufbau nach unten.

  • Hymer: 3,5 von 5 Punkten
  • Knaus: 3,4 von 5 Punkten

Fahren: Das Fahrkapitel entscheidet der Hymer für sich. Besonders bei den Fahrleistungen kann die Automatik punkten. Aber auch das Geräusch- niveau ist hier deutlich niedriger.

  • Hymer: 3,3 von 5 Punkten
  • Knaus: 3,0 von 5 Punkten

Preise & Service: Das Kapitel geht klar an den Knaus. Grund- und Testwagenpreis sowie die lange Dichtheitsgarantie geben hier den Ausschlag.

  • Hymer: 2,7 von 5 Punkten
  • Knaus: 3,5 von 5 Punkten

Fazit

Schlanker Komfort: In manchen Details merkt man beiden Testwagen schon an, dass sie aus den jeweils günstigsten Baureihen des Integrierten-Angebots von Hymer und Knaus stammen. Keine Deckenleuchten im Schlafraum, im Knaus fehlt dort zudem das linke Fenster – und das sind nur zwei Beispiele dafür. Insgesamt kann der Knaus Van I den knappen Gesamtsieg einfahren. Größere Garage, besser nutzbares Bad und die etwas komfortablere Sitzgruppe geben neben dem Preis den Ausschlag. Auch das Außendesign des Knaus wirkt frischer, aber das ist Geschmacksache. Der Hymer Exsis-i punktet dagegen mit seinem hochwertigeren Aufbau und dem geringeren Geräuschniveau.

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