Auto

e.Go kündigt seine dritte "Micro-Factory" an

Neues Werk für bis zu 30.000 Autos soll ab Ende 2024 in Nordmazedonien arbeiten

e.Go Mobile will seine dritte “Micro-Factory” in Nordmazedonien errichten. Das gab das Aachener Unternehmen nun offiziell bekannt. Eine Vereinbarung mit dem nur 1,8 Millionen Einwohner zählenden Land zwischen Griechenland und dem Kosovo wurde nun abgeschlossen.

Produktionsbeginn soll im vierten Quartal 2024 sein, die Produktionskapazität wird mit bis zu 30.000 Fahrzeugen pro Jahr angegeben. Dafür investiert e.Go “über 100 Millionen Euro”; den genauen Betrag gab die Firma nicht bekannt. Bis zu 900 neue Arbeitsplätze werden geschaffen.

Bildergalerie: e.Go Life (Produktion)

Das Werk soll in der Nähe der Stadt Tetovo (nahe der Hauptstadt Skopje) entstehen. Es wird die weltweit dritte Micro-Factory von e.Go sein – die erste in Aachen nahm bereits 2018 die Produktion auf, die zweite in Bulgarien befindet sich im Bau und soll im ersten Quartal 2024 mit der Fertigung beginnen. Auch in Bulgarien liegt die Kapazität bei 30.000 Autos. In Griechenland und Mexiko sind ebenfalls Mikrofabriken geplant, wie e.Go vor einem Jahr mitteilte.

Dass e.Go nach Bulgarien nun einen weiteren Standort in Südeuropa ins Auge fasst, begründet die Firma mit dem “wettbewerbsfähigen Ökosystem der Region, dem attraktiven Investitionsklima und dem Zugangs zu engagierten und talentierten Arbeitskräften”.

Die Micro-Factories sollen durch den “Industrie 4.0”-Ansatz für niedrige Investitionskosten sorgen. Darunter versteht man vor allem einen hohen Vernetzungsgrad. Die vorausgehenden Stufe Industrie 3.0 ist gekennzeichnet durch viel Elektronik und IT, Industrie 2.0 durch den Einsatz des Fließbandes und Industrie 1.0 begann mit der Erfindung der Dampfmaschine.

e.Go entstand 2015 als Ausgründung der RWTH Aachen und war ursprünglich ein Projekt des “Auto-Professors” Günther Schuh. 2017 wurde die Serienversion des e.Go Life vorgestellt, ein viersitziger Elektro-Kleinstwagen mit einer Reichweite von bis zu 125 Kilometern.

Bildergalerie: e.Wave X (Elektro-Kleinstwagen)

Im Mai 2022 wurde die neue Generation des Wägelchens vorgestellt: der e.Wave, zunächst als “Offroadversion” e.Wave X. Die neue Version bietet mehr Leistung (80 statt 57 kW), schnelleres Laden (drei- statt einphasig), ein moderneres Cockpit und Offroad-Anbauteile. Die Reichweite nach dem Stadtzyklus WLTP City soll 252 km betragen, die normale WLTP-Reichweite gibt der Hersteller nicht an. Die Preise beginnen bei 24.990 Euro.

Produziert wird der e.Wave X noch nicht, aber man kann ihn unverbindlich reservieren. Zum Zeitpunkt der Vorstellung des e.Wave X stand im Kleingedruckten am Fuß der Seite noch, das Auto werde ab Ende 2022 ausgeliefert, doch inzwischen wurde dieser Hinweis entfernt.

Auch die Daten des Fahrzeugs stehen noch nicht endgültig fest. Angegeben werden bislang nur die City-Reichweite von rund 250 km, die Peak-Leistung von 80 kW, die maximale Ladeleistung von 11 kW und die Breite des Displays von 23 Zoll. Die Konstruktion beruht auf einem Space-Frame aus Aluminium, auf den eine Kunststoff-Karosserie gelegt wird. Der Antrieb erfolgt über die Hinterachse, die Batterie speichert laut Investoren-Prospekt (PDF) bis zu 30 kWh. Der Service erfolgt über rund 50 Bosch-Betriebe in Deutschland.

Den Investorenprospekt hat die Firma im Juli veröffentlicht, denn Anfang 2023 will e.Go an die Börse gehen. Dazu wird das Unternehmen mit einer Special Purpose Aquisition Company (SPAC) fusioniert, die bereits an der New Yorker Börse notiert ist (siehe Pressemitteilung). Für 2023 plant der Hersteller außerdem eine “normale” Version des e.Wave ohne Offroad-Look.

Quelle: e.Go

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