Synthetische Kraftstoffe
E-Fuels funktionieren im Test “problemlos”
Der ADAC zieht nach einem Test mit synthetischen Kraftstoffen in mehreren Fahrzeugen ein positives Fazit. Doch es gibt eine Herausforderung.
Sind synthetisch gewonnene Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, eine Alternative zu Benzin und Diesel – und sogar zu E-Autos? Zumindest aus technischer Sicht könnte das klappen, hat der ADAC in einem Test herausgefunden: Die Sprit-Alternativen hätten “problemlos” funktioniert, “sofern die Modelle für den jeweiligen Sprit freigegeben sind”, erklärte der Verkehrsclub. Die Messungen hätten zudem gezeigt, “dass sich auch die Schadstoffemissionen durch die alternativen Kraftstoffe nicht verschlechtern”.
E-Fuels: Das spricht dafür, das dagegen
Für E-Fuels spricht vor allem, dass auch viele Autos, die bereits im Verkehr sind, mit diesem Kraftstoff fahren könnten. Sie haben die gleiche Energiedichte wie fossile Kraftstoffe und gelten neben dem Ausbau von Elektroantrieben als wichtiger Baustein einer CO₂-neutralen Mobilität. E-Fuels (auch Re-Fuels genannt) lassen sich aus kohlenstoffhaltigen Reststoffen der Land- und Forstwirtschaft, aus Industrie- und Siedlungsabfällen sowie durch die direkte Umwandlung von CO₂ und nachhaltig erzeugtem Wasserstoff herstellen.
Das größte Problem: Damit E-Fuels wirklich umweltfreundlich sind, braucht es bei der energieaufwendigen Herstellung bezahlbaren sogenannten grünen Wasserstoff aus treibhausneutraler Produktion (sprich: Ökostrom). In Baden-Württemberg soll eine der bundesweit größten Anlagen zur Herstellung von E-Fuels entstehen – die Vorprodukte sollen der höheren Effizienz wegen aus Ländern mit mehr Sonne und Wind wie Chile, Südspanien und Marokko kommen.
ADAC: Schon jetzt mit Beimischung beginnen
Bis E-Fuels bezahlbar und in Masse hergestellt werden können, schlägt der Verkehrsclub vor, E-Fuels und herkömmliche Kraftstoffe zu mischen – technisch sei dies möglich. “Es sollte jetzt die Chance ergriffen werden, den fossilen Anteil durch Beimischung von eFuel kontinuierlich zu reduzieren und so schon jetzt einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten”, sagt Karsten Schulze, ADAC-Technikpräsident.