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E-Auto: Wie effizient ist diese Alternative, die plötzlich im Rampenlicht steht?

Dem E-Auto gehört die Zukunft. Oder? Waren sich Politik, Autobauer und viele Autofahrer bis vor Kurzem noch sicher, dass am Elektroauto kein Weg vorbeiführt, fordert Deutschland nun das Aus des Verbrenner-Aus. Und plötzlich rückt eine Alternative zum E-Auto in den Fokus.

e-auto: wie effizient ist diese alternative, die plötzlich im rampenlicht steht?

E-Auto: Wie effizient ist diese Alternative, die plötzlich im Rampenlicht steht?Bildquelle: Alex Chumak / Unsplash

Das E-Auto ist für Politik, Hersteller und so manchen Autofahrer der Heilige Gral. Während die Politik so die schier unerreichbaren Klimaziele erreichen will und Autobauer das große Geschäft wittern, ist der Stromer für viele Menschen mit großem Geldbeutel, Eigenheim und PV-Anlage auf dem Dach ein Segen. Das Aus von Diesel und Benziner für 2035 war eigentlich schon beschlossen. Doch nun will die deutsche Politik den Schwanz einziehen. Es gäbe schließlich eine Alternative zum E-Auto. Und mit dieser ließen sich sogar bestehende gebrauchte Verbrenner mehr oder weniger klimaneutral weiterfahren. Doch ist die Alternative wirklich ein Plan B?

Die Alternative zum E-Auto

Strom statt Benzin und Diesel – da sind sich die Politiker in der EU fast einig – ist die Zukunft. Es gibt aber auch Stimmen, die für die Nutzung von synthetischen Kraftstoffen als Alternative zum Strom werben. Die sogenannten E-Fuels rücken ins Rampenlicht und könnten den Verbrenner über das Jahr 2035 hinaus auf den Straßen weiterfahren lassen. Und das, wenn man es richtig macht, sogar klimaneutral. Ein Kraftstoff, der sauber verbrennt, bezahlbar ist und klimaneutral hergestellt werden kann? Braucht man da noch das E-Auto?

E-Fuels haben viele Vorteile. Nutzt man Wasserstoff als Grundlage, der bei Herstellung per Elektrolyse von Wasser mithilfe von erneuerbarem Strom freigesetzt wird, ist das weitgehend klimaneutral. Das dürfte zur Folge haben, dass die Herstellung großer Mengen synthetischer Kraftstoffe eher in den sonnen- und windreichen Regionen der Welt erfolgt. Zudem ist hier der Vorteil, dass der Stoff in der Natur nahezu unendlich vorhanden ist. Auch verbrennen E-Fuels im Vergleich zu normalem Benzin und Diesel recht sauber. Hinzu kommt: E-Fuels können verlustfrei transportiert und ohne zusätzliche Kosten über das bestehende Tankstellennetz verteilt werden. Und der Spritpreis dürfte in Zukunft sinken statt steigen.

Das ist der große Nachteil

„Wesentlicher Nachteil von E-Fuels ist deren schlechterer Wirkungsgrad“, erklärt man beim ADAC. Das liege an Energieverlusten bei der Umwandlung von elektrischem Strom in synthetischen Kraftstoff. Deshalb sei der Bedarf an erneuerbarer Energie für die Produktion höher, als würde man den Strom direkt zum Laden vom E-Auto verwenden. Eine Windkraftanlage, die pro Jahr 2.000 Stunden unter Vollast 3 Megawatt Leistung erzeugt, könne so etwa 1.600 Elektroautos versorgen. Im Gegenzug derzeit aber nur 250 E-Fuel-Fahrzeuge. Hinzu kommt: Der Wirkungsgrad von E-Fuels liege dem ADAC zufolge aktuell bei einem katastrophalen Wert von gerade einmal 15 Prozent. Allerdings arbeitet die Forschung auf Hochtouren, um den Wirkungsgrad zu verbessern.

Dennoch: Der E-Fuel wird das E-Auto nicht aufhalten können. Aber es ist eine Alternative. Vor allem für die vielen Millionen Verbrenner, die auf den Straßen unterwegs sind und auch noch 2035 unterwegs sein werden. Kann man die künftigen Gebrauchten mit synthetischem Kraftstoff klimaneutral fahren, trägt das zum Erreichen der Klimaschutzziele bei. Die Auto-Zukunft ist also weder schwarz noch weiß. Doch ein Problem bleibt.

Klimaneutral im Stau

Ob E-Auto oder Verbrenner: Nicht nur der Antrieb muss sich verändern. Auch Städte müssen es tun. Der Platz wird immer knapper. Und auch das Gesamtkonzept Auto entwickelt sich in eine falsche Richtung. Statt kleiner und platzsparender zu werden, werden Autos immer größer und schwerer. Es hilft also wenig, dass etwa die große SUV-Klasse zu den meistverkauften Autos gehört. Es muss ein Konzept her, das anders aussieht, wie das aktuelle, in dem häufig eine Person in einem Fahrzeug sitzt und fährt, das für fünf Personen ausgelegt ist. Denn schon jetzt steht jeder Autofahrer in Städten wie München drei Tage pro Jahr im Stau.

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