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Durch die Provinz Almería in Andalusien: Wüste, Strand und Meer

Die spanische Provinz Almería zählt zu den sonnigsten Gegenden. Gerade in der Nebensaison ist sie ein reizvolles Ziel, gibt es doch tolle Strände und reichlich Platz. Außerdem locken Abstecher ins bizarre Landesinnere.

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Am Cabo de Gata kann man mit dem Wohnmobil tagsüber in Strandnähe stehen. Ein großer Stellplatz für die Übernachtung befindet sich am Ortsrand von Cabo de Gata.

Das Holzkohlefeuer knistert, es duftet verlockend nach gegrilltem Meeresgetier. Ein altes offenes Fischerboot wurde zum Open-Air-Grill umfunktioniert, in der zugehörigen rustikalen Strandbar serviert man nun unter Sonnensegeln und Strohschirmen knusprige Sardinen, Tintenfische und mehr. Unter einem strahlend blauen Himmel rollen am Playa San Miguel de Cabo de Gata glitzernde Wellen an den blitzsauberen Strand. Und über allem thront ein längst verlassener Wachturm der Guardia Civil, von irgendwoher ertönt Reggae-Musik. Ein Hauch von Wildwest-Atmosphäre liegt in der Luft.

Der Caravan steht derweil gut auf dem Campingplatz Cabo de Gata, von dort sind es mit dem Fahrrad nur wenige Minuten bis hierher. Das kleine Dorf mit seinen kubischen weißen Häusern und Straßen im Schachbrettmuster ist wenig anheimelnd, das Highlight beginnt am südlichen Ortsausgang. Kilometerweit erstreckt sich ein schnurgerades Asphaltsträßchen direkt am Meer entlang, und überall am Pistenrand gibt es genug Raum zum Anhalten – schnell Badesachen anziehen, über die flachen Dünen und den schmalen Strand spazieren und rein ins kristallklare Wasser, herrlich. Die blaue Flagge signalisiert, dass das Meer hier genauso sauber ist, wie es aussieht.

In engen Serpentinen steigt die Piste später steil an und endet am Faro del Cabo de Gata. Vor der Aussichtsplattform unterhalb des 1863 erbauten Leuchtturms ragen die spitzen Zacken der Felsformation Las Sirenas aus dem tiefblauen Wasser – früher lebten hier Robben, deren Laute man Sirenen, jenen Fabelwesen aus der griechischen Mythologie, zugeschrieben hat. Ein tolles Fotomotiv.

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Die Region rund um den Cabo de Gata zählt zu den beliebtesten Zielen an der Costa de Almería, die mit 3.000 Sonnenstunden, extrem wenig Niederschlägen und Badetemperaturen über das ganze Jahr Top-Bedingungen für Reisende bietet – und trotzdem als ruhigster Abschnitt der spanischen Südküste gilt. Obwohl die touristische Infrastruktur langsam wächst, gibt es in jeder Saison an den langen Stränden noch reichlich Platz – ideal für den Campingurlaub.

Malerische kleine Dörfer

Wer von Norden her in die Provinz Almería einreist, sollte die A 7 spätestens beim Dorf Turre verlassen und Richtung Küste fahren. Mit Mojácar wartet hier einer der schönsten Orte der Region auf Besucher. Das weitgehend autofreie Zentrum thront auf einer Bergkuppe ein Stückchen vom Meer entfernt. Die liebevoll geweißelten, quaderförmigen Häuschen schachteln sich eng an- und übereinander, durch Treppen und schmale Gassen verbunden. Bunte Boutiquen reihen sich an Ateliers und Cafés, das Ganze erinnert ein wenig an Ibiza oder Mykonos – man kann hier wunderbar bummeln und schauen.

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Der kleine, gemütliche Campingplatz El Quinto unter deutscher Leitung unweit von Mojácar ist eine ideale Basis zur Erkundung dieser Region. Dass der Platz nicht in unserer Übersicht auftaucht, hat einen einfachen Grund: Hierfür wurden nur Anlagen ausgewählt, für die ausreichend Gästebewertungen vorliegen, was bei El Quinto nicht der Fall ist. Zum Strand sind es von dort aus zwar vier Kilometer, doch es gibt einen kleinen Pool.

Bedeutende Wüstenlandschaft

Richtung Almería führt dann eine kurvige Panoramastraße südwärts mutig an schroffen Steilküsten entlang zum Nachbar-Badeort Carboneras mit seinen tollen Stränden. Kurz dahinter beginnt der Parque Natural Cabo de Gata, rund 34.000 Hektar groß und von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgewiesen.

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Das Schutzgebiet wird im Inland durch das schroffe Vulkangestein eines kargen, 30 Kilometer langen Gebirgszugs geprägt, an der Küste liegen kleine Badeorte. Agua Amarga, Las Negras, La Isleta, Los Escullos und San José bieten traumhafte Strandbuchten, im Winter verträumt, im Sommer aber schon mal gut von einheimischen Urlaubern besucht. Südliches Ende des Parks ist dann der XL-Strand der eingangs beschriebenen Ortschaft San Miguel de Cabo de Gata – da will man eigentlich gar nicht mehr weg. Nur wenige Kilometer weiter hat uns die Zivilisation wieder. In der Provinzhauptstadt Almería mit ihrer alten maurischen Festung Alcazaba tobt buntes Alltagsleben, genau wie im nahen Bade- und Ferienort Roquetas de Mar, beide gut zu erkunden vom Campingplatz La Garrofa einige Kilometer westlich der City. Und dann wird es Zeit für einen Abstecher ins Landesinnere.

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Hat man einmal die endlosen Ebenen voll weißer Plastikplanen-Treibhäuser passiert, die unsere Supermärkte mit Obst und Gemüse versorgen, tut sich nach rund 40 Kilometern die einsame, karge Desierto de Tabernas auf. Die fast surreale Mondlandschaft gilt als einzige Wüste des europäischen Kontinents, und sie mag Kino-Fans seltsam bekannt vorkommen.

Das ist kein Zufall, Regisseure lieben diese bizarre Region. Sie war und ist Schauplatz zahlreicher Filme – so wurden hier schon Szenen von Blockbustern wie “Lawrence von Arabien” oder “Indiana Jones” gedreht.

Die Alcazaba von Almería

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Von der zentralen Plaza Vieja im Zentrum Almerías ist es nicht weit zur größten Sehenswürdigkeit der Hafenstadt. Auf einem Felsplateau thront die Alcazaba als eine der größten maurischen Festungen Spaniens rund 90 Meter hoch über der Metropole. Es gibt nur einen Zugang in Form einer breiten, serpentinenförmigen Treppensteige zu dem riesigen Komplex, der ab dem zehnten Jahrhundert unter Kalif Abd ar-Rahman III. (889–961) erbaut und später durch christliche Potentaten vollendet wurde. Die Alcazaba diente einst als luxuriöse Wohnstatt der Mächtigen, konnte tausenden Menschen Schutz bieten und wurde nach mehrfacher Zerstörung in weiten Teilen wieder aufgebaut. Heute kann die Anlage täglich außer montags besichtigt werden, der Eintritt ist frei. Auch die verschachtelte Altstadt von Almería steckt voller Sehenswürdigkeiten.

Camping-Tipps

Wie findet ihr den richtigen Platz? Die üblichen Sternekategorien für Campinganlagen bieten nur eine grobe Orientierung, denn die Geschmäcker sind unterschiedlich. Unsere Auswahl entsteht in Zusammenarbeit mit Camping.info. In dem europaweiten Internetportal zählt allein das Urteil der Gäste: Camper bewerten für Camper. Für unsere Übersicht haben wir die am besten beurteilten Plätze an der Küste rund um Almería zusammengestellt. Voraussetzung war in diesem Fall die ganzjährige Öffnung. Darüber hinaus gibt es im westlichen Andalusien weitere Plätze, die für Winterfluchten infrage kommen. Ein Hinweis zum Vergleichspreis: Er bezieht sich auf die Kosten pro Nacht für zwei Personen und eine Stellfläche mit Stromanschluss. Inflationsbedingt kann es kurzfristig zu Preissteigerungen kommen.

1. Camping Cabo De Gata

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Die Gäste können hier unter drei unterschiedlichen Größen der Stellfläche wählen. Ihnen stehen zahlreiche Serviceleistungen zur Verfügung, wie Fahrradvermietung und ein ganzjähriger Pool.

  • Wertung: 3,9
  • Entfernung zum Strand: 1.000 Meter
  • Sonstiges: Hunde erlaubt, Lebensmittel am Platz, Brötchen am Platz, Restaurant am Platz

2. Camping Playa De Poniente

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Viele Sportmöglichkeiten befinden sich vor Ort. Ins Stadtzentrum kommt man mit dem Bus, eine Haltestelle ist am Platz. In etwa einer Autostunde erreicht man Granada oder Málaga.

  • Wertung: 3,8
  • Entfernung zum Strand: 50 Meter
  • Sonstiges: Hunde erlaubt, Lebensmittel am Platz, Brötchen am Platz, Restaurant am Platz

3. Camping Roquetas

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Je nach Preisklasse bis zu 140 Quadratmeter groß sind die Stellflächen. Für Langzeiturlauber gewährt der Platz hohe Rabatte. In fünf Kilometern erreicht man das attraktive Roquetas de Mar.

  • Wertung: 3,7
  • Entfernung zum Strand: 500 Meter
  • Sonstiges: Hunde erlaubt, Lebensmittel am Platz, Brötchen am Platz, Restaurant am Platz

4. Camping Los Escullos

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Der Platz liegt ein paar Kilometer von den Stränden entfernt, dafür gibt es hier einen größeren Pool als üblich. Ebenso wenig fehlt es an Gastronomie und Sport und Fitnessmöglichkeiten.

  • Wertung: 3,6
  • Entfernung zum Strand: 7.000 Meter
  • Sonstiges: Hunde erlaubt, Lebensmittel am Platz, Brötchen am Platz, Restaurant am Platz

5. Camping La Garrofa

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La Garrofa wurde 1957 eröffnet und ist der älteste noch existierende Campingplatz in Spanien. Auf etwa einem Dutzend der Stellflächen genießt man den Meerblick und direkten Strandzugang.

  • Wertung: 2,9
  • Entfernung zum Strand: direkt am Platz
  • Sonstiges: Hunde erlaubt, Lebensmittel am Platz, Brötchen am Platz, Restaurant am Platz

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