Superbike-Legende Carl Fogarty mit Ehefrau Michaela
Mit vier WM-Titeln war Fogarty lange Zeit der erfolgreichste Fahrer der Serie. Erst im Jahr 2019 zog Jonathan Rea mit dem Gewinn des fünften WM-Titels vorbei. Fogartys Karriere hätte aber beinahe einen anderen Weg eingeschlagen, denn im Laufe der Saison 1998 wollte der Brite alles hinwerfen.
Nach zwei titellosen Jahren befand sich Fogarty auf der Jagd nach dem dritten WM-Erfolg, musste dabei aber einige Rückschläge erleiden. Mit den Ducati-Markenkollegen Troy Corser und Pierfrancesco Chili, dem Castrol-Honda-Duo Aaron Slight und Colin Edwards sowie Yamaha-Speerspitze Noriyuki Haga hatte “Foggy” starke Rivalen.
Carl Fogarty
Beim WSBK-Event auf dem Nürburgring im Juni 1998 schaffte es Fogarty in keinem der beiden Rennen aufs Podium und hatte die Lust verloren. Davide Tardozzi, der in den zurückliegenden Jahren für Ducati in der MotoGP als Teamdirektor arbeitete, war damals Wegbegleiter von Fogarty und erinnert sich an die Saison 1998.
“Er hatte in Deutschland im Regen ein sehr schlechtes Rennen. Er entschied sich, aufzuhören. Es war genug. Er wollte nicht mehr fahren, doch sie überzeugte ihn, weiterzumachen. Das Ergebnis ist, dass er die Meisterschaft gewann”, schildert Tardozzi.
“Er war aber wirklich nah dran, die Meisterschaft zu verlassen. Niemand weiß das. Ich sage immer zu ihm, dass er Michaela seine Titel 1998 und 1999 zu verdanken hat”, so der Ducati-Manager, der stets gut mit Fogarty auskam, auch wenn der charismatische Brite als schwieriger Charakter galt.
“Ich kam immer sehr gut mit britischen und australischen Fahrern aus. Ich erinnere mich sehr gern an Neil Hodgson, James Toseland, Troy Corser und natürlich auch Troy Bayliss. Diese Fahrer haben mein Leben einfacher gemacht”, blickt Tardozzi zurück.