Die VW-Führung hat einen harten Sparkurs angekündigt, auch Werkschließungen seien möglich. Doch welchem der zehn Werke könnte im Fall der Fälle tatsächlich das Aus drohen?
Von Stefan Winter
Die VW-Führung sorgt für einigen Aufruhr mit ihrer Drohung, notfalls ein Werk in Deutschland zu schließen, um die Kosten zu senken. Zur Marke gehören hier insgesamt zehn Werke, die entweder Fahrzeuge oder Komponenten bauen. Neben dem Stammwerk Wolfsburg (Golf, Touran, Tiguan) produzieren auch die Fabriken in Hannover (ID Buzz und Multivan), Emden (ID.7), und Zwickau (ID.3 und andere E-Modelle) Autos in Großserie.
Osnabrück, Dresden und Emden gelten als wacklig
Sonderrollen spielen in dem Verbund das Werk Osnabrück und die Gläserne Manufaktur in Dresden. In der Osnabrücker Fabrik baute einst Karmann Cabrios. Als der Zulieferer in die Insolvenz ging, übernahm VW den Standort und baute dort Nischenmodelle in Kleinserien. Die sind jedoch weitgehend aus dem Programm verschwunden, sodass immer wieder mühsam Aufträge für die 2.300 Beschäftigten gesucht werden.
Ähnlich in Dresden: Die Gläserne Manufaktur ist keine echte Fabrik, sondern wurde als Endmontage für den VW Phaeton eingerichtet, um Käufer des Luxusautos Werkstattambiente zu bieten. Auch dort fehlt es inzwischen an passenden Aufgaben. In Diskussionen um Schließungen werden intern deshalb oft Osnabrück und Dresden genannt. Sie sind allerdings zu klein, um damit einen Befreiungsschlag zu schaffen.
Als wacklig gilt traditionell auch Emden, wo man lange den Passat baute. Eine Schließung in der strukturschwachen Region würde das Land Niedersachsen als VW-Großaktionär aber sicher blockieren. Hinzu kommt in Emden, was auch für andere große Standorte gilt: Nach den hohen Investitionen in den Umbau auf E-Auto-Produktion würde man mit einer Schließung enorm viel Geld verbrennen.