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Lancia

Drei neue Autos, neues Design, neues Logo - Lancia Ypsilon, Aurelia, Delta ab 2024

Die Marke Lancia soll in enger Zusammenarbeit mit Alfa Romeo und DS eine Premium-Marke des Stellantis-Konzerns werden. Meilensteine dieser Strategie sind der elektrische Lancia Delta ab 2028 sowie die Rückkehr auf den europäischen Markt. Auch eine neue Design-Sprache sowie ein neues Logo unterstreichen die Lancia-Strategie.

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Drei neue Autos, neues Design, neues Logo – Lancia Ypsilon, Aurelia, Delta ab 2024

Luca Napolitano, der neue CEO von Lancia, hatte bereits vor Monaten gegenüber der “Corriere della Sera” bestätigt, dass die Marke den Delta zurückbringen wird. “Jeder will den Delta und er darf in unseren Plänen nicht fehlen. Er wird zurückkehren und ein echter Delta sein: ein aufregendes Auto, ein Manifest von Fortschritt und Technologie. Und natürlich wird er elektrisch sein”, sagte Napolitano damals der italienischen Tageszeitung.

“Pu+Ra Zero” zeigt Design der Zukunft

Mit der Vorstellung der Designlinie am Montag (28.11.2022) erklärte er etwas pathetisch: “Die neue Ära von Lancia beginnt heute mit einem neuen Logo und einer klaren Design-Vision. In Erwartung des neuen Ypsilon, des ersten Fahrzeugs der neuen Lancia-Marke, stellen wir Lancia Pu+Ra Zero vor. Eine Skulptur, ein dreidimensionales Manifest, das die Fahrzeuge inspiriert, die zwischen 2024 und 2028 auf den Markt kommen werden. Ein Kunstwerk, in dem Vergangenheit und Zukunft in ständigem Kontakt stehen, in dem Eleganz mit dem radikalen Geist der Formen in Einklang gebracht wird. Heute ist der Beginn unserer Renaissance, die Lancia-Fans auf der ganzen Welt in Erstaunen versetzen wird. Lancia wird wieder eine begehrenswerte, respektierte und zuverlässige Marke im europäischen Premium-Markt sein. Heute ist der Beginn der neuen Lancia-Marke!”

Das “Pu+Ra Design” steht für “Pure” und “Radical” (übersetzt: pur und radikal). Es gilt für alle künftigen Lancia-Modelle, also nicht nur für den Ypsilon, sondern auch für den Delta und dem, wie es Lancia nennt, “neuen Flaggschiff”. Von dem wissen wir schon, dass es den Namen Aurelia trägt und ein SUV sein wird. Der Aurelia muss auch für die Herleitung der neuen Design-Linie herhalten, denn dessen sinnliche und reine Form will Lancia modernisieren und mit dem Style von Stratos und Delta kombinieren. Zusammen mit einfachen geometrischen Formen und “elektrischen” Details soll ein Stil entstehen, der “nicht typisch für die Automobilindustrie ist”.

Mit dem “Pu+Ra Zero” gibt Lancia nun einen ersten Ausblick auf das künftige Design der Marke. Es zeigt eine neue Interpretation des historischen Kühlers, wobei die charakteristischen Merkmale erhalten bleiben: Die horizontale Ausrichtung mit einer senkrechten Linie, die den Blick auf das Markenlogo lenkt. Über dem “Calice”- oder “Kelch”-Grill zeigt die Marke einen neuen Schriftzug mit einer modifizierten Schriftart. Am Heck stechen die runden Leuchten hervor, die an den Stratos erinnern.

An der Seite der Studie präsentiert Lancia außerdem das neue Logo. Das zeigt sich nach wie vor in einer Wappenform, jedoch deutlich weniger dreidimensional. Die Füllung in Blau und auch die Chromelemente bleiben bestehen. Neu ist der Schriftzug in einem Rechteck sowie die vertikale Strebe. Beides erinnert an das erste Logo aus dem Jahr 1911, das ein Lenkrad mitsamt Schaltknauf und eine Standarte mit Schriftzug zeigt. Wie es mit dem Design der Marke weitergeht, zeigt Lancia im April 2023 und 2024 – dann mit dem Launch des neuen Ypsilon.

Lancia wird keine globale Marke

Im Gegensatz zu Alfa Romeo oder DS soll Lancia keine globale Marke werden, sondern stattdessen seine Pläne auf die europäischen Märkte fokussieren. Zum Start werden Deutschland und Frankreich bedient, auch weil in diesen Ländern die Elektrifizierung weit vorangeschritten ist. Später folgen weitere EU-Märkte und je nach Erfolg wäre dann eine Expansion von Rechtslenkermodellen für Japan, Südafrika und Australien denkbar.

Um die Kosten in Grenzen zu halten und die Rentabilität zu erhöhen, setzt Napolitano auf ein kleines Händlernetz in urbanen Gebieten – die Rede ist von 100 Verkaufsstellen in 60 Städten in Europa, die teilweise auch andere Stellantis-Marken anbieten. Darüber hinaus soll eine vereinfachte Online-Vermarktung eine große Rolle spielen. “Mein Ziel ist es, den Kauf eines Autos mit nur drei Klicks zu ermöglichen”, stellt Napolitano in Aussicht. Und wie sieht das Modellportfolio von Lancia in den kommenden Jahren aus?

Lancia Delta ab 2028 mit bis zu 245 E-PS

Schon vor Monaten hat auto-motor-und-sport.de über das Revival des Delta ab 2028 berichtet. Er basiert auf der neuen Stellantis-Plattform STLA Medium, die sich das kompakte Steilheck-Modell mit DS4, Opel Astra oder Peugeot 308 teilt. Ursprünglich hieß es, der Delta sollte ausschließlich als Plug-in-Hybrid mit einem Leistungsspektrum zwischen 180 und 225 PS sowie als Allrad-Version zwischen 300 und 360 PS auf den Markt kommt. Die Top-Leistung wäre dann dem Lancia Delta HF vorbehalten. Das Projekt hat jedoch innerhalb des Konzerns kein grünes Licht erhalten, heißt es aus Branchenkreisen. Auch, weil Stellantis seine Road-Map für Lancia aktualisiert hat. Ab 2024 sind alle Lancia-Modelle elektrifiziert, ab 2026 kommen nur noch rein elektrische Lancias auf den Markt.

Entsprechend ist der neue Lancia Delta als Elektroauto ausgelegt. Die STLA Medium ermöglicht eine Reichweite von bis 700 Kilometern, das Schnelllade-Ziel liegt bei 32 Kilometer Reichweite pro Minute, der Verbrauch bei 12 kWh pro 100 Kilometer. Als Antrieb steht ein Elektro-Modul (EDM; electric drive module) mit einer Leistung zwischen 125 und 180 kW (170 bis 245 PS) zur Verfügung. Das Modul beinhaltet Motor, Getriebe und Inverter und erlaubt Front-, Heck- und Allrad-Antrieb. Ab 2026 sollen bei Stellanis auch die ersten Feststoffbatterien eingeführt werden – fraglich, ob der Delta bereits dann in den Genuss dieses Akkus kommt.

In Sachen Design verrät der Lancia-Boss, dass der Delta bereits vom Designteam skizziert ist und “sehr muskulös, geometrisch und hart” ausfällt. Gerne würde er auch ein HF-Modell bringen, in Anlehnung an den Lancia Delta HF Integrale. “Im Moment ist es ein Traum, lass Sie uns kleine Schritte machen und wenn es gut läuft …”, orakelt Napolitano.

Lancia Aurelia ab 2026

Bereits Anfang 2026 legt Lancia einen rein elektrisch angetriebenen Crossover in der Kompaktklasse auf. Dieses rund 4,60 Meter lange Modell baut dann ebenfalls auf der STLA-Plattform Medium auf. Dazu kramt Lancia in der eigenen Historie und bringt den Namen Aurelia wieder an den Start – auch das bestätigte schon der Marken-Boss Luca Napolitano.

Das Modell firmiert intern unter dem Code L74 und soll im süditalienischen Werk Melfi vom Band rollen. Dort werden beginnend mit 2024 sukzessive vier rein elektrische Modelle des Stellantis-Konzerns sowie Batteriepacks montiert.

Lancia Ypsilon als Hybrid und E-Modell

2024 legt Lancia nach Aussage von Napolitano dann auch einen neuen Ypsilon auf – der gleichzeitig das letzte Modell der Marke mit Verbrennungsmotor und das erste mit E-Antrieb ist. Er basiert auf der CMP / eCMP (Common Modular Platform) auf der auch schon Modelle wie Peugeot 208, Opel Mokka und der DS3 Crossback aufbauen.

Das Styling des neuen Modells ist bereits finalisiert, der neue Ypsilon mit rund vier Metern Länge soll nicht nur zu 100 Prozent elektrifiziert sein, sondern auch im Vergleich zum aktuellen Modell männlicher und europäischer ausfallen, so Napolitano. Es soll ein “revolutionäres” Design haben und “mehr kosten”.

Und damit ist der Kleine in guter Gesellschaft, denn ab Januar 2023 gibt es auch noch den Alfa Brennero und im Juli 2023 den Nachfolger des Fiat 500X. Entsprechend dürfte der Ypsilon-Nachfolger ebenfalls ein Crossover-Modell werden – mit elektrischen und konventionellen Antriebssträngen. Letztere dürften als Diesel- und Benziner-Aggregate mit mehreren Leistungsstufen zwischen 100 und 150 PS kommen. Gebaut wird der Ypsilon in der neuen Generation dann nicht mehr im polnischen Werk Tychy, sondern im spanischen Zaragossa. Der Ypsilon steht dann später als reines E-Modell auf der STLA Small-Plattform.

Übrigens: Verantwortlich für das Design ist der neue Design-Chef Jean-Pierre Ploué. Er plant eine neue Lancia-Design-Identität, die von der Historie der 115 Jahre alten Marke beeinflusst ist. Übrigens 2.0: Eine modere Interpretation eines Lancia Delta zeigen wir Ihnen in der Fotoshow.

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