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Digitalisierung zu Ende gedacht

Mit der PPG LINQ™ Plattform revolutioniert PPG die Werkstattdigitalisierung und bietet innovative Technologien und Lösungen. Neben den etablierten Tools MoonWalk®, PPG DigiMatch™, PPG ViszualizID™, ProcessManager und Inventory wird das LINQ-Konzept nun um zwei neue Tools erweitert: PPG LINQ Color und PPG MagicBox.

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Mit PPG LINQ™ Color und PPG MagicBox™ hat der Hildener Lacklieferant seine Digitalisierungsreise ergänzt. (Bild: PPG)

Unter der Marke PPG LINQ hat der Lacklieferant alle digitalen Komponenten für Karosserie- und Lackierbetriebe zusammengefasst (siehe Schaubild). Von der Farbtonfindung über den Mischprozess bis hin zum Lackierprozess – PPG LINQ erleichtert die tägliche Arbeit und ermöglicht effizientere Abläufe. Zudem setzt PPG neue Maßstäbe in der Digitalisierung und präsentiert die cloudbasierte Farbtonmanagement-Software PPG LINQ™ Color. In Kombination mit PPG MagicBox™ ermöglicht diese Software eine noch effizientere und ortsunabhängige Farbtonfindung und -ausmischung. Getreu dem Motto „verbinden, automatisieren und digitalisieren“ bietet PPG LINQ eine umfassende Lösung für moderne Werkstätten.

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Vor der Einführung von PPG LINQ gab es bereits etablierte digitale Tools wie den automatisierten Mischprozess mit MoonWalk®, die Ressourcenplanungs- und Steuerungssoftware ProcessManager sowie das digitale Lagermanagement PPG Inventory. Dirk Dey, Color IT Experte bei der PPG Deutschland Sales & Service GmbH, erklärt: „2023 kam die digitale Farbtonfindung mit PPG VisualizID und PPG DigiMatch hinzu. Diese Software, kombiniert mit dem neuen digitalen Messgerät, war ein Novum in der Branche und markierte den Beginn unserer digitalen Reise.“

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Dirk Dey ist PPG’s Color-It-Experte. (Bild: PPG)

Visualisierte Farbtonerkennung: Ein neuer Standard in der Instandsetzung

Die optimale Farbtonfindung ist essenziell für den Erfolg der Instandsetzung und erfordert Know-how, Erfahrung und Zeit. Mit den Tools PPG DigiMatch und PPG VisualizID hat PPG die Farbtonbestimmung auf ein neues Level gehoben. Die starke Resonanz auf dieses Angebot, das in Deutschland erstmals auf den Würzburger Karosserie- und Schadenstagen 2023 vorgestellt wurde, zeigt, dass PPG die Bedürfnisse der Lackierbetriebe genau erfasst hat: Weit über 600 K&L-Betriebe haben sich allein in Deutschland bereits für die PPG-LINQ-Pakete entschieden, europaweit sind es gut 2.300, sagt Arkadius Fiedorowicz, Technical Support Manager bei PPG.

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Arkadius Fiedorowicz ist Technical Support Manager bei PPG. (Bild: PPG Deutschland Sales & Services GmbH)

Doch wie funktioniert PPG DigiMatch in Kombination mit PPG VisualizID?

Das Farbtonmessgerät PPG DigiMatch hebt sich von herkömmlichen digitalen Messgeräten ab, indem es während der Messung hochauflösende Fotos von der Lackoberfläche macht. „Mittels PPG DigiMatch können wir Farb- und Texturinformationen der Fahrzeugoberfläche schnell und genau erfassen. Entscheidend dabei ist, dass es eine sehr leistungsstarke Kamera enthält, die es ermöglicht, ein HD-Bild der zu reparierenden Lackoberfläche aufzunehmen“, erläutert Dey. Diese Kamera verfügt über sechs Reflexions- und sechs Kamerawinkel zur Pigmenterkennung, was eine präzise Farbtonbestimmung ermöglicht.

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PPG DigiMatch ist ergonomisch designt und kann mit einer Hand bedient werden. Für eine einfache und intuitive Navigation ist das Gerät mit einem hochauflösenden 2,8-Zoll-Touchscreen ausgestattet, der große Symbole für eine benutzerfreundliche Bedienung bietet. Zudem ist PPG DigiMatch für das automatische Senden von Messwerten über WIFI oder USB-Kabel vorbereitet, was den Arbeitsprozess in Lackierwerkstätten weiter vereinfacht und beschleunigt.

Der gemessene Farbton ist also nicht nur eine durch ein Messgerät angenäherte Farbtonkurve, sondern ein Kamerabild, das im weiteren Verlauf mittels der Software PPG VisualizID 3D-gerendert dargestellt werden kann. Mit dem Softwaremodul PPG VisualizID wird eine „virtuelle Farbmusterkarte“ des gemessenen Farbtons erstellt, die das vom Farbtonmessgerät aufgenommene Bild verschiedenen Vorschlägen gegenüberstellt – und das aus einer Datenbank mit über 80.000 Farbtönen, Varianten und Specials.

Der Lackierer kann diese gespeicherten Farbtöne nun mit dem Kamerabild des Fahrzeugs auf dem Bildschirm vergleichen – und zwar unter nahezu realen Bedingungen. Das heißt, er kann die digital dargestellten Farbmusterkarten drehen, den Blickwinkel virtuell verändern, die Pigmentstruktur durch Heranzoomen sichtbar machen, eine 3D-Ansicht der virtuellen Farbmusterkarte erstellen und diese unter verschiedenen Lichtverhältnissen vergleichen (Simulation natürlicher Lichteffekte, Tageslichtmodus mit Klarlack-Simulation). Dabei visualisiert das Programm stets den gemessenen beziehungsweise fotografierten Farbton vom Fahrzeug und einen der bis zu zehn von PPG VisualizID vorgeschlagenen Farbtöne nebeneinander. Die beiden Farbmusterkarten können durch einen Trennstrich separat betrachtet oder als eine Fläche angezeigt werden.

PPG hat den Farbtonfindungsprozess intensiv analysiert und festgestellt, dass die Vorbereitung der Messstelle aufgrund der hochmodernen Messgeräte noch entscheidender geworden ist. Um Falschbeurteilungen zu vermeiden, wird den Schritten vor der eigentlichen Messung ein höheres Augenmerk geschenkt. „Deshalb sensibilisieren und schulen wir dieses altbekannte Thema, um ein Ergebnis zu erhalten, das die Software VisualizID in hoher Qualität liefern kann“, erklärt Fiedorowicz. Diese sorgfältige Vorbereitung stelle eine präzise und zuverlässige Farbtonmessung sicher, was letztlich die Qualität der Lackierung verbessere.

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Um seine Partnerbetriebe bestmöglich zu unterstützen, hat das Hildener Team einen speziellen Polierwagen für die Vorbereitung der Farbtonmessungen entwickelt. Dieser Wagen enthält alle notwendigen Materialien und Werkzeuge, die für die optimale Vorbereitung der zu messenden Oberfläche benötigt werden. Dirk Dey erklärt, dass in den Betrieben häufig der Finishbereich mit der Vorbereitung zur Farbtonmessung verwechselt wird. Oft werden Politur und Poliermaschine aus dem Finishbereich verwendet, weil sie dort verfügbar sind. „Aber das ist nicht der richtige Weg. Um dem entgegenzuwirken, haben wir alle Materialien und notwendigen Werkzeuge in einem Wagen zusammengefasst“, berichtet Dey. Ist die Oberfläche optimal vorbereitet, steht der präzisen Farbtonmessung und Farbtonauswahl am Bildschirm nichts mehr im Weg.

Vier Fragen an Jochen Kleemann, Geschäftsführer PPG Deutschland Sales & Service GmbHdigitalisierung zu ende gedacht

Jochen Kleemann, Geschäftsführer PPG Deutschland Sales & Servive GmbH (Bild: PPG Deutschland Sales & Services GmbH)

Zur Automechanika 2024 launcht Ihr Unternehmen mit PPG LINQ™ Color und PPG MagicBox™ zwei neue Komponenten der digitalen Plattform PPG LINQ. Was versprechen Sie sich davon?

Jochen Kleemann: Die Vorteile liegen auf der Hand – durch die cloudbasierte Software stehen dem Unternehmen alle Daten orts-, zeit- und geräteunabhängig zur Verfügung, was sich auch auf das übergeordnete Ziel auswirkt, die Prozesssicherheit im Betrieb zu erhöhen. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels erreichen wir damit eine höhere Flexibilität und Arbeitgeberattraktivität. Das PPG-LINQ-Konzept mit seinen verschiedenen Tools wie LINQ Color, MagicBox, MoonWalk, easyStore und ProcessManager ermöglicht neben Zeit- und Materialeinsparungen, Nachhaltigkeitsgewinnen auch einen neuen Prozessansatz. Zum Beispiel im Bereich der Farbtonfindung, die durch den Einsatz der Tools nicht zwingend komplett im Unternehmen stattfinden muss, sondern modular aufgebaut werden kann.

Was genau muss man sich darunter vorstellen?

Beispielsweise könnte ein Lackierbetrieb mit mehreren Satelliten die Farbtonbestimmung vor Ort durchführen und die Daten an den lackierenden Standort übermitteln. Das kann dann so weit gehen, dass zum Beispiel in den Autohäusern die Farbtonmessung vorzeitig stattfindet. Die Informationen über den Farbton werden im Anschluss direkt an den Lackierbetrieb geliefert, sodass der Lackierbetrieb sich auf seine Kernkompetenz der Lackierung fokussieren kann. Damit wird der Informationsfluss optimiert, Ressourcen werden entlastet und das Autohaus wird integraler Bestandteil der Instandsetzung. Folglich ergeben sich in der Anwendung des Gesamtsystems PPG LINQ Möglichkeiten, den Prozess neu und optimaler zu gestalten.

Sie wollen den Lackierbetrieben die neuen Komponenten in zwei unterschiedlichen Paketen anbieten – warum?

Es wird zwei Pakete geben: LINQ Essential und LINQ Plus. Das Plus-Paket enthält die Komponenten PPG DigiMatch, PPG MagicBox, eine smarte Präzisionswaage, PPG LINQ Color und PPG VisualizID. Es richtet sich an alle professionellen freien und markengebundenen Lackierbetriebe, in denen regelmäßig Lackierarbeiten anfallen. Darüber hinaus gibt es aber auch viele Betriebe, die gelegentlich Lackierarbeiten durchführen oder die eher im industriellen Bereich angesiedelt sind. Für diese Betriebe ist das Paket Essential (DigiMatch LITE (ohne Kamerafunktion), MagicBox, Waage und PPG LINQ Color (Basic)) sehr gut geeignet und ausreichend. Die weit über 600 Betriebe, die bereits ein LINQ-Paket nutzen, können künftig auf die cloudbasierten Pakete updaten.

Was muss der Betrieb investieren?

Der durch die Inanspruchnahme generierte Mehrwert an Zeit-, Materialersparnis und Prozesssicherheit sowie Arbeitgeberattraktivität überwiegt deutlich den finanziellen Aufwand. Die genaue monatliche Investition für das LINQ-Plus-Paket befindet sich in der Definition. Wir gehen derzeit für das LINQ-Plus-Paket von einer Preisstabilität bei zeitgleicher Leistungssteigerung im Vergleich zum derzeitigen LINQ-Pro-Paket aus. Aktuell liegt der monatliche Aufwand bei 145 Euro. Mit dem Essential-Paket wird zudem eine deutlich günstigere Variante zur Verfügung stehen.

Stimmen aus der Praxis:

Klaus Janssen, Geschäftsführer Ernst Jüntgen GmbH & Co. KG, Düsseldorfdigitalisierung zu ende gedacht

Die Ernst Jüntgen GmbH & Co. KG in Düsseldorf, setzt VisualizID in Verbindung mit dem DigiMatch ein. (Bild: Jüntgen)

„Wir waren von Anfang an von VisualizID begeistert – hier wurde uns vor Augen geführt, was in diesem Bereich möglich ist. Der Lackiermeister hat heute viel mehr Möglichkeiten, sich die Vorschläge anzuschauen: Er kann die digitalen Farbmuster drehen, kippen und in verschiedenen Lichtverhältnissen betrachten. Inzwischen haben wir VisualizID sehr gut angenommen und wissen eigentlich gar nicht mehr, wie wir vorher gearbeitet haben. Der Aufwand bei der Farbtonfindung war früher wesentlich höher, schon allein durch die vielen Farbmusterbleche. Wir haben mit VisualizID Material eingespart und die Arbeitszeit in diesem Bereich reduziert – das ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein wichtiger Faktor. Allerdings werden wir nicht generell auf das Anfertigen der Farbmusterbleche verzichten können. Die Farbtonfindung ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Lackierauftrages und muss dementsprechend auch abgerechnet werden. Derzeit denken wir darüber nach, die Farbtonerkennung von der Kabine/Lackiererei in den Annahmebereich zu verlegen – das haben wir aufgrund der derzeitigen Personalsituation noch nicht geschafft.

Die MoonWalk arbeitet deutlich genauer als das Mischsystem, das bei uns vorher im Einsatz war. Ein großer Vorteil ist, dass wir die Gebinde einsetzen, die wir von PPG geliefert bekommen. Da ist die Ausbeute besser, als wenn man immer umfüllen muss. Die automatische Mischbank MoonWalk hat den Lackverbrauch reduziert, und wir können auch geringe Mengen anmischen. Dazu kommt, dass das Problem des Überwiegens bei der einen oder anderen Komponente komplett ausgeschlossen ist.“

Hans Kiesmüller, Geschäftsführer Kiesmüller GmbH & Co. KG, München

„VisualizID erleichtert die Prozesse in unserem Betrieb, die Arbeitsschritte wurden reduziert, wir sparen Material ein, obwohl wir nach wie vor für jeden Farbton ein Musterblech spritzen. Das hängt damit zusammen,dass wir eine Stickstoffanlage in der Kabine haben. Dadurch haben wir mit einem geringeren Druck lackiert und Farbveränderungen festgestellt.
Der Anwendungstechniker von PPG hat uns hier aber eine Lösung geboten – wir haben den Druck leicht erhöht und erzielen derzeit sehr gute Ergebnisse bei der Farbtonmessung/Endlackierung mit VisualizID. Künftig wollen wir die Lackierung von Farbtonmusterblechen reduzieren – Ziel ist es, deutlich mehr Lackmaterial einzusparen. Durch das Messgerät DigiMatch visualisieren wir den Farbton. Die Visualisierung mit der 3D-Darstellung auf dem Bildschirm ist sehr gut – das erleichtert uns definitiv die Arbeit. Wir sind insgesamt sehr viel flexibler geworden, weil jetzt auch der Nichtlackierer einen Farbton bestimmen kann.“

Dennis Hetterix, Geschäftsführer Hetterix & Hetterix GbR, Duisburgdigitalisierung zu ende gedacht

Für die Hetterix & Hetterix Gbr in Duisburg sind LinQ Color und MagicBox genau die Tools, die das Unternehmen derzeit braucht. (Bild: Hetterix & Hetterix Gbr)

„LINQ Color und MagicBox sind derzeit genau die Tools, die wir brauchen. Unser Ziel ist es, die MoonWalk auch noch zu integrieren und die Mischformeln direkt an die Maschine zu schicken.

Wir haben mit LINQ Color unsere Prozesse verändert. Wir messen die Farbe heute direkt bei der Schadenaufnahme – wenn das Fahrzeug dann seinen Reparaturtermin hat, hat der Lackierer den richtigen Farbton auf seinem Rechner. Wir hätten den Prozess auch schon vorher anpassen können, aber es war halt immer so, dass die Farbe vom Lackierer bestimmt und angemischt wurde. Die Prozessumstellung brachte dem Lackierer zwischen 1 und 1,5 Stunden geringeren Zeitaufwand am Tag – Zeit, in der er das machen kann, wofür er eingestellt wurde, nämlich lackieren. Wir sind sehr zufrieden mit dem System. VisualizID liefert immer mehrere Farbvorschläge und die visuelle Darstellung ist so, dass man die Unterschiede sehr deutlich sieht. Die MagicBox ist unsere Schnittstelle von der Annahme hin zum Mischcomputer.“

Chris Eichstädt, Lackierer bei Johannes Grenner, Maler & Lackiererei, Stolbergdigitalisierung zu ende gedacht

Chris Eichstädt, Lackierer bei Johannes Grenner, Maler & Lackiererei in Stolberg, sagt, dass die Visualisierung das Beste sei, was ihm im Bereich der Farbtonfindung je begegnet ist. (Bild: Grenner)

„Die MagicBox hilft uns beim Verarbeiten des gemischten Materials in der Kabine, das Programm LINQ Color vereinfacht mit dem DigiMatch die Farbtonfindung über die Visualisierung. Wenn man sich auf das System einlässt, dann hilft es definitiv bei der Farbtonsuche – diese wird sehr viel einfacher. Die Visualisierung ist das Beste, was mir bisher in diesem Bereich begegnet ist.

Die Farbvorschläge, die LinQ Color anzeigt, sind schon sehr nahe an der Realität, danach kann sich der Lackierer richten. Hinzu kommt die Temperatur- und die Luftfeuchtigkeitsmessung über die MagicBox.

Das Programm zeigt dem Lackierer auch schon mal Vorschläge, die man aufgrund der eigenen Erfahrungen eher nicht in Betracht gezogen hätte.

Ich habe diese Vorschläge einfach mal ausprobiert und direkt bessere Ergebnisse erzielt.

Die einzelnen vom Programm vorgeschlagenen Nuancen kann man durchklicken und mit dem visuell gemessenen Farbton vergleichen – in verschiedenen Winkeln und Lichtverhältnissen. Da sieht man den Flake bei Metalliclacken sowie den Flop der Nuancen im direkten Vergleich und kann sich das beste Ergebnis heraussuchen. Farbmuster spritzen wir nur noch selten – man muss sich auf die Software und das Messgerät einlassen und der Technologie vertrauen.“

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