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Dieser Bus tanzt Samba zum Elektro-Beat - Kindred baut Oldtimer zu E-Autos um

Kindred Motorworks baut Oldtimer zu E-Autos um. Der VW T1 ist nur eines von mehreren Modellen, das von den Kaliforniern einen Stromantrieb erhält.

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Dieser Bus tanzt Samba zum Elektro-Beat – Kindred baut Oldtimer zu E-Autos um

Der VW Bus T1 – vor allem dessen vielfenstrige Samba-Version – und Kalifornien: Diese Kombination hat schon immer perfekt funktioniert. Passt es zwischen dem klassischen Volkswagen-Transporter und dem US-Westküsten-Staat mit seinen strengen Abgasvorschriften vielleicht noch besser, wenn er sich mit Elektroantrieb fortbewegt? Die in Kalifornien ansässige Firma Kindred Motorworks vertritt diese Ansicht und bringt alles zusammen: Den alten VW-Bus der Baujahre 1954 bis 1967, die passende E-Technologie und den Golden State am Pazifik.

Kindred ersetzt den ursprünglichen Boxermotor durch eine 298 PS starke E-Maschine, die direkt auf die Räder wirkt; ein klassisches Getriebe wird somit unnötig. Die vom Spezialisten Kore Power aus dem US-Bundesstaat Idaho zugelieferte Batterie mit modular anzuordnenden Akkuzellen verfügt hier über eine Kapazität von 74 Kilowattstunden, was eine Reichweite von 322 Kilometern ermöglichen soll. Beim Stromtanken ist allerdings Geduld gefragt: Angesichts des nur für eine Leistung von bis zu 6,6 kW vorgesehenen Onboard-Laders dauert es an einer Level-2-Ladestation satte neun Stunden, bis der Akku wieder voll ist.

Besseres Fahrwerk, bessere Bremsen

Da der VW-Bus massiv an Leistung und vermutlich auch Gewicht zulegt, sind zusätzliche technische Änderungen nötig. Vorne erhält der T1 eine neue Radaufhängung mit Doppel-Querlenkern, hinten ziehen nun Einzelradaufhängungen ein. Rundum spendiert Kindred zudem ein einstellbares Gewindefahrwerk. Hinter den 7×15 Zoll großen Leichtmetallrädern mit originalen Nabendeckeln, die mit Bridgestone-Reifen im Format 205/65 R15 XL bezogen sind, arbeitet eine Scheibenbremsanlage. Die Rekuperationsstärke lässt sich einstellen.

Kindred Motorworks baut übrigens keine originalen Sambabusse um, sondern verpasst Standard-T1-Modellen die 21 Fenster samt geteilter Safari-Winschutzscheibe. Jedes Auto wird von Grund auf restauriert, wobei die Kalifornier auch deren Rahmen verstärken. Eine neue Lackierung mit umfassender Rostvorsorge ist dabei ebenso obligatorisch wie moderne technische Details in Form von Scheibenwischern mit Intervallfunktion, Servolenkung, Alarmanlage, neuen Stoßfängern oder LED-Leuchten.

Sofa-Lounge im Heck

Innen geht es ebenfalls komfortabler zu als im Ur-T1. Kindred spendiert ein Faltdach, verstellbare Dreipunktgurte, eine Klimaanlage, Ledersitze, die vorne beheizt werden können, und LED-Ambientelicht. Der zentrale Multimedia-Touchscreen verfügt über Android-Auto- und Apple-Carplay-Konnektivität und ist an eine Rückfahrkamera sowie ein 6.1-Soundsystem samt Subwoofer gekoppelt. USB-Anschlüsse gibt es vorne und hinten; in der ersten Reihe können Smartphones zudem kabellos geladen werden.

Wer möchte, kann sich das Busheck als Lounge gestalten lassen. Optional bietet Kindred Motorworks eine durchgängige Ecksitzbank und einen drehbaren Beifahrersessel für den T1 an. Hinzu kommen ein kleiner justier- und entfernbarer Tisch, ein paar Holzmöbel am Boden und im Dachbereich sowie passende Teppiche und Stromanschlüsse. Die Produktion des elektrischen VW T1 von Kindred Motorworks soll 2024 beginnen. Der Basispreis beträgt 199.000 Dollar, was aktuell knapp 193.000 Euro entspricht.

Ford Bronco mit Elektro- oder Verbrennerantrieb

Etwas günstiger, nämlich 169.000 Dollar (fast 164.000 Euro), ist der Umbau des klassischen Ford Broncos der Modelljahre 1966 bis 1975, der ebenfalls ab 2024 ausgeliefert wird. Ihn bieten die Kalifornier mit denselben Elektro-Zutaten an wie den VW-Bus. Oder alternativ mit jenem 466 PS starken Fünfliter-V8 mit dem Beinamen Coyote, den wir aus dem aktuellen Ford Mustang kennen.

Kindred stellt den Offroader auf geschmiedete 17-Zoll-Aluminiumfelgen, die Offroad-Reifen von BF-Goodrich in der Dimension 275/75 R17 tragen. Zudem zieht eine hydraulische Scheibenbremsanlage ein, die rundum mit 330 Millimeter großen Scheiben und zudem mit Sechs- (vorne) oder Vierkolbensätteln arbeitet. Optional gibt es ein 10.000 Dollar teures Geländepaket mit verstärkten Stoßfängern samt Seilwinden (hinten mit Ersatzradträger) und Sperrdifferenzialen an beiden Achsen.

Pick-up-Klassiker mit E-Antrieb

Dritter elektrifizierter Klassiker im Bunde ist ein Chevrolet 3100 der Modelljahre 1947 bis 1953. Die technischen Daten des 159.000 Dollar (etwa 154.000 Euro) teuren Pick-ups kennen wir von den beiden anderen Kindred-Elektromods: Der vorne eingebaute E-Motor mit 298 PS treibt beim Chevy die Hinterräder an, die Energie liefert eine 74-Kilowattstunden-Batterie mit Rekuperationsfunktion von Kore Power. Die Reichweite (322 Kilometer) und die maximale Ladeleistung (6,6 kW per Level-2-Ladegerät) stimmen mit dem VW T1 überein. Der Ladeanschluss sitzt im hinteren rechten Kotflügel.

Vorne installiert Kindred ein neues Doppelquerlenker-Fahrwerk und eine elektrische Servolenkung. Die 17-Zoll-Räder tragen verchromte Radkappen im Stil der Originale und verstecken die neue Scheibenbremsanlage samt elektronischer Feststellbremse. Die Leuchten arbeiten nun mit LED-Technik, die geteilte Windschutzscheibe erhält neue Wischer mit Intervallfunktion und in der Motorhaube findet sich fortan eine Klappe, mit der Frischluft ins Cockpit geleitet werden kann. Die Ladefläche rüstet Kindred mit wasserbeständigem Holz, Verzurrmöglichkeiten und Stromanschlüssen aus. Eine Rückfahrkamera ist ebenfalls an Bord.

Weitere Modelle in der Pipeline

Den Komfort in der Fahrerkabine verbessern eine fernbedienbare Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber, eine Klimaanlage, beheizte Ledersitze, eine Mittelarmlehne mit Becherhaltern und eine induktive Ladeschale für Smartphones. Zudem ziehen Dreipunktgurte, ein dem Original ähnliches Kombiinstrument mit spezieller Skalierung, ein zentraler Touchscreen mit USB-Konnektivität, Apple Carplay und Android Auto sowie Subwoofer und moderne Lautsprecher ein. Ob der elektrische Chevrolet vor- oder rückwärts fährt, bestimmen die Fahrerin oder der Fahrer per Drehregler.

Die Truppe um Firmengründer und -chef Rob Howard kündigte bereits an, die Modellpalette kontinuierlich erweitern zu wollen, wobei sowohl auf Elektroantrieb als auch mit modernen Verbrennungsmotoren umgerüstet werden soll.

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