Oldtimer

Diese Autos werden 2023 zu Oldtimern

Ein neues Jahr vergeht, eine neue Generation Autos wird 30. Steht vielleicht in Ihrer Garage noch motorisiertes Kulturgut?

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© Achim Hartmann
Der Auto-Jahrgang 1993 ist 2023 alt genug für das H-Kennzeichen. Alle Premieren in alphabetischer Reihenfolgen. Dezentes Feuerzeug für solvente Familienväter: Audi S2 Avant, R5-Turbo, 220 PS, Allradantrieb.

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© Ingolf Pompe
Ideal für eine Landstraßen-Tour im Sommer: BMW 3er E36 Cabrio. Premiere hat der offene Viersitzer als 325i mit 192 PS starkem M50-Reihensechszylindermotor, später folgen 320i und 318i. Beide sind recht häufig in gutem Zustand zu finden. Bei 325i und 328i wird es schon schwieriger.

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© Citroën
Feine Mittelklasse-Limousine mit Bertone-Design und Hydropneumatik. Solide, komfortabel und günstig zu haben. Mehr als 5.000 Euro kosten nur seltene Varianten – wie der Activa mit Wankausgleich und V6-Motor.

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© Fiat
Der Punto löste im November 1993 den Uno ab. Mit rundlicher statt kantiger Karosserie, die in alle Richtungen gewachsen war, und breiter Motorenpalette taugte der Kleinwagen gerade auch mit vier Türen als Erst- und Einzigauto.

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© Ferrari
Pininfarina zeichnete mit dem Ferrari 456 GT einen Gran Turismo, dessen Linie an den GTB/4 Daytona erinnert. Die Rundungen der 4,73 Meter langen Aluminium-Karosserie wirken harmlos, doch mit der Kraft seines 5.474 Kubikzentimeter großen V12-Motors beschleunigt das Coupé in 5,2 Sekunden von null auf 100 km/h und bei Bedarf weiter bis 301 km/h.

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© Ford
Ford konzipiert den Sierra-Nachfolger Mondeo als Weltauto mit etwas flutschigem Design und Quermotor samt Frontantrieb als Vernunftoption in der Mittelklasse. Es gibt eine Limousine, ein Fließheck und einen Kombi. Rost rafft den großen Ford früh dahin, heute scheint kaum noch einer zu existieren.

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© Ford
Mit dem Explorer aus dem US-Programm bedient Ford das Interesse an komfortablen Geländewagen. Der Vierliter-V6 kommt aus Köln.

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© Jeep
Jeep findet mit dem Grand Cherokee zielsicher eine Lücke zwischen dem kleineren Cherokee und dem viel teureren Range Rover. Weil er leicht und stark ist, geht er gut ohne zu saufen, wühlt sich bei Bedarf durch wüstes Gelände, zieht Hänger von der Wiese oder erledigt Alltagstransportdinge.

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© Mercedes
Mercedes macht 1993 mit der ersten C-Klasse manches anders, aber nicht alles besser als beim 190. Der wirkt im Vergleich zum zwei Jahre zuvor erschienen BMW 3er E36 arg bieder, überlebt aber seinen schnell rostenden Nachfolger in Sachen Karosseriehaltbarkeit locker.

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© Mercedes
Ebenfalls 1993 führt Mercedes beim W 124 mit der zweiten Modellpflege die Baureihenbezeichnung E-Klasse ein und stellt die Typenbezeichnung um. Aus dem 500E wird so der E 500. Gleichzeitig kommen neue Vierventil-Dieselmotoren zum Einsatz.

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© Nissan
Nissan erobert mit dem Micra die Herzen stolzer Autofahrenden.

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© Opel
Opel landet mit dem Corsa B einen Treffer. Im Vergleich zum kantigen Vorgänger wird der Kleinwagen nun rundlicher, komfortabler und geräumiger.

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© Opel
Das Astra F Cabrio bietet bügelfreien Offen-Fahrspaß für vier Personen. Wo sind nur all die bezahlbaren Cabrios hin?

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© Peugeot
Peugeot macht dem VW Golf III mit dem sachlich gestalteten 306 Konkurrenz. Komfort und die Dieselmotoren sind gute Argumente für den französischen Kompakten.

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© Porsche
Porsche 911 Carrera 993 (1993)

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© Renault
One-Box-Design und Kulleraugen lassen den Renault Twingo niedlich wirken, doch das Design bleibt über die lange Bauzeit von 14 Jahren frisch. Die verschiebbare Rückbank vergrößert Beinfreiheit oder Kofferraum – je nachdem.

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© Seat
Mit dem Ibiza kommt Seat auch technisch im Volkswagen-Konzern an. Der Kleinwagen bietet für etwas weniger Geld etwas mehr Platz als ein Polo.

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© Volkswagen
Viel mehr Platz für etwas mehr Geld: Dieses Angebot macht VW Golf-Käufern ab 1993 mit dem formal gelungenen Variant.

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© Volkswagen
Spritsparer erfreut der erste Golf TDI: 90 PS und 202 Newtonmeter machen Schluss mit der Diesel-Trägheit alter Wirbelkammerzeiten.

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© Volvo
Familien können ab 1993 den Volvo 850 Kombi kaufen. Technisch geht die Marke mit quer eingebautem Fünfzylinder und Frontantrieb neue Wege.

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Porsche 911 Carrera 993 (1993)

Etwa ein Prozent der Autos in Deutschland sind mit einem H-Kennzeichen zugelassen. Das “H” für historisch haben laut Kraftfahrt Bundesamt etwa 650.000 Oldtimer auf dem Kennzeichen. Das ist etwa die Hälfte des Bestandes an Autos, die über 30 Jahre alt sind.

Inzwischen kommen die ersten 90er-Jahrgänge in das Oldtimer-Alter. Ab 2023 können alle Autos ein historisches Kennzeichen bekommen, die 1993 neu zugelassen wurden und in gutem Originalzustand sind. Neu auf den Markt kamen 1993 etwa zwei Dutzend Modelle. Die Bandbreite reicht vom Renault Twingo bis zum Ferrari 456. Beide haben Liebhaber längst als Klassiker entdeckt.

Wobei die Überlebensquote eines Zwölfzylinder-Ferrari für gewöhnlich höher ist als die eines im Alltag genutzten Kleinwagens. Finanziell gesehen lohnt das H-Kennzeichen für einen Twingo übrigens nicht: Die Kfz-Steuer für 1,2 Liter Hubraum mit der Euro-1-Abgasnorm ist nur fünf Euro teurer als die Oldtimer-Steuerpauschale. In Umweltzonen darf der französische Kleinwagen dank Katalysator und grüner Plakette ohnehin fahren. Das gilt grundsätzlich für alle Benziner des Jahrgangs 1993. Einige Klassiker, die 2023 zum ersten Mal das H-Kennzeichen bekommen können, stellen wir hier vor.

  • BMW 3er E36: Cabrio und M3

    Mit der dritten 3er-Generation E36 hatte BMW ein erfolgreiches Modell im Portfolio. Einer der Erfolgsgründe: Die Modellvielfalt. Im Mai 1993 gesellt sich zu Limousine und Coupé ein sehr elegantes Cabriolet. Mit vier Sitzen und leichter Keilform ist der E36 ein erreichbarer Traumwagen und die Idealbesetzung für eine Sommertour auf der Landstraße. Rund 10.000 Euro genügen heute als Einsatz – je nach Motorisierung, Zustand und Laufleistung. Zunächst sind die beiden Sechszylinder 320i und 325i lieferbar, später folgen der 318i mit Vierzylinder und das Topmodell M3. Das erscheint 1993 zunächst als Coupé, später auch als Limousine und Cabrio.

    Der E36-M3 hat einen Reihensechszylinder-Saugmotor unter der Haube, der 286 PS aus drei Litern Hubraum holt. Zum gesuchten Klassiker wurde der M3 schon vor Erreichen des H-Kennzeichens. Hauptsache original, unfallfrei und ordentlich gewartet. Die Preise sind zuletzt gestiegen und liegen aktuell bei 30.000 bis 40.000 Euro.

  • Citroën Xantia

    Der Nachfolger des Mittelklassemodells BX kam 1993 auf den Markt und wurde ebenfalls im bretonischen Rennes gefertigt. Das Design des Viertürers mit Fließheck stammt von Bertone. Die quer eingebauten Motoren reichen vom braven 1,6-Liter-Vierzylinder an der Basis mit 88 PS bis zum 190 PS starken Dreiliter-V6, der auch im Activa mit Wankausgleich zum Einsatz kam.

    Reizvoll sind die HDi-Turbodiesel – die ersten Direkteinspritzer-Selbstzünder von Citroën laufen dank Common-Rail sanft und mit serienmäßigem Partikelfilter sauber. Doch die sind ebenso wie die Facelift-Version, die ebenfalls 1998 erschien, noch einige Jahre zu jung für ein H-Kennzeichen. Das gilt auch für den Break, der 1995 erschien. Doch ein ganz früher Xantia ist nicht nur ein komfortabler und geräumiger Klassiker, dem man die 30 Jahre höchstens an seinen wilden Sitzmustern ansieht, sondern auch erstaunlich günstig zu bekommen. Mehr als 5.000 Euro kosten nur seltene Varianten – wie der Activa mit Wankausgleich und V6-Motor.

  • Ferrari 456 GT

    Pininfarina zeichnete mit dem Ferrari 456 GT einen Gran Turismo, dessen Linie an den GTB/4 Daytona erinnert. Die Rundungen der 4,73 Meter langen Aluminium-Karosserie wirken harmlos, doch mit der Kraft seines 5.474 Kubikzentimeter großen V12-Motors beschleunigt das Coupé in 5,2 Sekunden von null auf 100 km/h und bei Bedarf weiter bis 301 km/h. Beruhigend: Zum Zahnriemenwechsel darf der Motor drinbleiben, das spart Wartungskosten. Alles andere als sparsam sind die 19,5 Liter Testverbrauch, die auto motor und sport im Frühjahr 1994 ermittelt hat. Aktuell sind für einen gepflegten 456 GT – und nur einen solchen sollten Sie kaufen – etwa 60.000 Euro anzulegen.

  • Fiat Punto

    Der Punto löste im November 1993 den Uno ab. Mit rundlicher statt kantiger Karosserie, die in alle Richtungen gewachsen war, und breiter Motorenpalette taugte der Kleinwagen gerade auch mit vier Türen als Erst- und Einzigauto. Gegenüber dem Uno ist der Punto sieben Zentimeter länger, 6,5 Zentimeter breiter und 3,5 Zentimeter höher. Der Radstand ist sogar neun Zentimeter länger. Ein knuffiges Cabriolet gab es auch. Die vorn quer eingebauten Vierzylindermotoren leisten 54 bis 133 PS – da findet jeder etwas. Mit frisch bestandener Hauptuntersuchung kostet ein Punto heute etwa 1.500 Euro, das Cabrio liegt ungefähr einen Tausender darüber. Auch Ersthand-Exemplare mit fünfstelligem Kilometerstand sind nicht wirklich teuer.

  • Jeep Grand Cherokee

    Als Jeep 1993 den Grand Cherokee vorstellt, gibt es praktisch keinen anderen Geländewagen im Kombiformat. Der kleinere Cherokee ist weniger komfortabel, Range Rover und Mercedes G sind deutlich teurer als der Jeep. Der geht mit V8 gut, ohne zu saufen, fährt angenehm und bietet Platz für die ganze Familie. Ein Trendsetter, der dank Allradantrieb samt Untersetzung kompetent im Gelände wühlen und schwere Hänger ziehen kann.

    Mehr als 10.000 Euro muss der Spaß nicht kosten, die Schwächen halten sich in Grenzen. Zu achten ist auf regelmäßigen Wechsel des Öls, das auch besser nicht raustropfen sollte. Weitere Aufmerksamkeit erfordert die Funktion aller Schalter, die reibungslose Funktion der Visco-Kupplung des Allradantriebs und der Hinterachssperre und ein trockener Beifahrerfußraum. Ist der feucht, muss wahrscheinlich wegen eines defekten Wärmetauschers das Armaturenbrett raus.

  • Opel Corsa B

    Die von Opel-Designer Hideo Kodama gestaltete zweite Generation des Corsa folgt einer anderen Designlinie als der elf Jahre in Saragossa gebaute Vorgänger: rundlich statt kantig passt der Kleinwagen perfekt in die 90er-Jahre. Mehr Platz und Komfort sorgen für Erstauto-Qualitäten, der Kofferraum fasst zwischen 280 und 640 Liter. Besonders sparsam sind der 1,2-Liter-Vierzylinder mit 45 PS und der ab 1997 verfügbare Einliter-Dreizylinder mit 55 PS. Die Motoren sind außerdem solide und wenn der Rost nicht zuschlägt, steht einer langen Verbindung mit einem Corsa B nichts im Weg. Mit wenigen Hundert Euro geht es los.

  • Mercedes C-Klasse

    Als bei Mercedes 1993 nach elf Jahren die Ablösung des 190 ansteht, ist das Selbstbewusstsein der einst erfolgsverwöhnten Firma ein wenig erschüttert: Nach dem holprigen Start des Flaggschiffs W 140 muss die Premiere des neuen Einstiegsmodells sitzen. Konkurrent BMW hat mit dem 3er E36 ein frisches Erfolgsmodell am Start, das den Baby-Benz W 201 leicht angestaubt wirken lässt.

    Mercedes kontert auf mehreren Ebenen: neu entwickelte Vierventil-Motoren, mehr Komfort und Platz sowie vier Ausstattungslinien: Classic als Basis, Esprit mit Tieferlegung und bunten Stoffen, Elegance für seriösen Luxus und Sport für dynamische Kunden. Ab 1995 gibt es außerdem ein T-Modell. Technisch ist der W 202 solide, doch die Karosseriekanten neigen arg zum Rosten. Heute ist ein C 180 in gutem Zustand für unter 5.000 Euro zu haben. Das Topmodell C 36 ist als erster AMG im Mercedes-Verkaufsprogramm ein gesuchter Klassiker, der in gutem Zustand um die 20.000 Euro kosten kann.

  • Renault Twingo

    Es ist ein mutiges Konzept, das Renault 1992 während des Autosalons in Paris vorstellt. Der Twingo wirkt mit seinen runden Leuchten niedlich und mit seinem One-Box-Design samt kurzer Schnauze unkonventionell. Das ungewöhnliche Design schafft viel Platz im Innenraum und hält den Kleinwagen während der gesamten Bauzeit von 14 Jahren frisch. Verschiebbare Rücksitzbank und optionales Faltdach sorgen für einen luftigen Innenraum, bunte Bedienelemente für gute Laune. Bei VW hätte es das so nie gegeben.

    Der Antrieb ist pragmatisch: Anfangs werkelt ein Stoßstangen-Vierzylinder unter der kurzen Haube, 150 km/h läuft der Twingo damit maximal. Doch das ist gar nicht so wichtig. Heute ist ein früher Twingo ein Klassiker. Ölverlust am Motor, durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen und Rost an der Karosserie sind die häufigsten Mängel. In gutem Zustand kostet ein früher Twingo etwa 2.000 Euro.

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