- Mit dem Stromer und Wohnwagen in den Urlaub
- Mit E-Auto und Wohnwagen in den Urlaub – Verbrauch & Reichweite in der Praxis | ADAC
- CO2-Alarm im SUV-Land
- „E-Autos werden schnell wieder verschwinden“
- PEUGEOT Inception Concept – Neuanfang mit „BEV-by-Design“
Mit dem Stromer und Wohnwagen in den Urlaub
Ja, das Thema ist mit einigen „Ecken und Kanten“ besetzt. Zum einen kosten Anhänger und Wohnwagen unglaublich Reichweite und zum anderen führen Urlaubsfahrten oft in Gegenden, wo funktionierende Ladesäulen nicht unbedingt an jeder Ecke stehen.
Sommerurlaub im Winter …
Der Winter ist noch nicht richtig vorbei und schon präsentieren wir einen ADAC-Beitrag (aus dem letzten Jahr) zum Thema. Der nächste Sommer kommt aber schneller, als man glaubt. Für Elektromobilitätsgegner ist das Fahren mit Gespann eine echte Steilvorlage. Der Energieverbrauch verdoppelt sich nämlich nahezu und das bedeutet, dass die ohnehin schon mickrige Reichweite der Stromer sich halbiert. Haben wir „mickrig“ geschrieben? Man muss der Realität schon hin und wieder direkt ins Gesicht blicken. Stromer haben per heute in der Regel immer noch Reichweiten, die weit unter denen liegen, die Diesel-Dieter gewöhnt ist. Zwar sind die Elektrofahrzeuge unglaublich potent, aber das Laden unterwegs ist immer noch ein Abenteuer, auch wenn sich die Situation langsam verbessert.
ADAC im Reichweitentest
Die beiden sympathischen ADAC-Tester haben sich mit einem Kia EV6 und einem Dethleffs Aero 470 FSK (1.600 kg) auf den Weg gemacht. Über Deutschland, Österreich und Slowenien sind sie nach Italien gefahren. Das Motto der zwei fast schmerzfreien Tester: Kann man mit einem E-Auto und Wohnwagen in Urlaub fahren? Man kann. Aber man muss immer noch leidensfähig sein, denn so smooth, wie die Angelegenheit mit einem Diesel abläuft, ist das mit einem Stromer noch längst nicht.
Spätestens alle 200 Kilometer ist die Ladesäule angesagt
Bei einem Durchschnittsverbrauch von bis zu 40 kWh auf 100 Kilometer schmilzt die Reichweite natürlich extrem schnell dahin. Da muss man sich schon Zeit nehmen, vor allem beim Laden. Denn die heutigen Ladesäulen sind nicht für Gespanne ausgelegt, was bedeutet, dass man den Wohnwagen zum Laden abkoppeln muss. Nicht schön und extrem nervig. Zudem ist das (nichtvorhandene) Lade-Roaming an manchen Säulen auch nicht gerade förderlich für eine schnelles Vorankommen. An einer Ladesäule in Slowenien verplemperten die beiden Mutigen rund 30 Minuten mit Ausprobieren und Telefonaten, bis das Laden schließlich doch noch funktionierte. Die Geduld der beiden ist bewundernswert, zumal das mit Kreditkarten-Zahlmöglichkeit nicht passiert wäre.
Mit E-Auto und Wohnwagen in den Urlaub – Verbrauch & Reichweite in der Praxis | ADAC
CO2-Alarm im SUV-Land
Was ist das den für ein seltsamer Titel? Stellen Sie sich mal kurz vor, alle SUVs dieser Welt würden als Land behandelt und die CO2-Emissionen in ein Ranking eingetragen. Absurd? Nicht ganz. Der britische „New Statesman“ hat sich die Mühe gemacht, den CO2-Fußabdruck aller SUVs dieser Welt zusammenzurechnen und in Beziehung zu setzen. Das Ergebnis, das auf Daten der Internationalen Energie Agentur (IEA) gründet, lässt aufhorchen. SUVs würden sich an 6. Stelle aller Länder einsortieren, nach Japan und vor dem Iran, der wiederum vor Deutschland liegt. Die drei größten CO2-Schleudern sind wie bislang China, die Vereinigten Staaten und Indien.
Laut Daten der IEA sind die weltweiten SUV-Verkäufe von rund 10 Mio. im Jahr 2010 auf mehr als 30 Mio. im Jahr 2021 angewachsen. Während 2010 der Marktanteil der fahrenden Schrankwände noch bei 16,5 % des Gesamtmarktes lag, wuchs der im Jahr 2021 bereits auf satte 45,9 Prozent. 2021, so der New Statesman, war ein Rekordjahr für die Riesen-Pkws, der Markt wuchs um 10 Prozent.
Das Problem bei typischen, nicht-elektrischen SUVs ist, dass sie laut theconversation.com im Durchschnitt 25 Prozent mehr CO2-Emissionen produzieren als ein mittelgroßes Auto. Das Wachstum auf dem SUV-Markt bedeutet, dass, wenn diese in UK sogenannten „Chelsea-Traktoren“ ein Land wären, die 900 Millionen Tonnen Kohlenstoff, die sie jedes Jahr emittieren, sie zum sechstgrößten Emittenten der Welt machen würden, mehr als Industrienationen wie Deutschland oder Südkorea.
„E-Autos werden schnell wieder verschwinden“
Nein, dieser Artikel stammt nicht etwa aus einer Zeit von vor einigen Jahren. Er ist brandneu und am 3. Januar 2023 auf dem Internet-Portal „Der Standard“ erschienen. Die Publikation interviewte Georg Brasseur, einen emeritierten Professor der TU Graz. Seine Thesen lesen sich wie ein Zeitreise in die dunkle Vergangenheit der Elektromobilität. Alle Dinge, die man bereits seit Jahren als kaum relevant entlarvt hatte, werden wieder aufgewärmt.
Das Interview beginnt noch relativ nachvollziehbar – Brasseur ist zumindest bei der Einschätzung der Möglichkeiten bei Wind- und Solarenergie relativ realistisch unterwegs. Dann kommt aber der übliche Schwenk zur Wasserstoffwirtschaft, die dafür sorgen könnte, dass die Stahl-, Zement-, und Chemie-Industrie schneller kohlenstoffneutral werden kann. Als aber die Sprache auf denElektro-Pkw kommt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Brasseur weist auf den hohen Lade-Energiebedarf der Elektrofahrzeuge hin, die natürlich weitere „grüne Kraftwerke“ benötigten. Auch Rohstoff- und andere Abhängigkeiten von China kommen ins Spiel.
Energiedichte der Batterien als KO-Kriterium
Brasseur erkennt den hohen Wirkungsgrad der Stromer durchaus an, zweifelt allerdings daran, dass der durch Batterien richtig genutzt wird. Er erteilt den Akkus eine Absage, da sie einfach eine zu geringe Energiedichte hätten. Zitat: „E-Autos werden genauso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind. Ein unkontrollierter Zugang zu allen geplanten Ladestationen würde das Netz zusammenbrechen lassen. Mehr Elektrofahrzeuge bedeuten außerdem wieder mehr Abhängigkeit von China, das möchte schließlich auch niemand. In Nischen wird es E-Fahrzeuge geben, aber nicht in der breiten Masse.“
Brasseur ist übrigens Professor für elektrische Messtechnik und Sensorik an der TU Graz und seit Juni 2021 Leiter von Neter, New Energy Transition Europe Researchassociation. Das ganze Interview findet sich hier.
PEUGEOT Inception Concept – Neuanfang mit „BEV-by-Design“
Wir beginnen mal mit einem Zitat aus der Pressemeldung: „Das PEUGEOT Inception Concept katapultiert Fahrerinnen und Fahrer in eine neue Dimension zwischen Traum und Wirklichkeit und verspricht intensive Emotionen, beim Nähern, Berühren oder Einsteigen. PEUGEOT hat sich zum Ziel gesetzt, die meisten seiner Innovationen ab 2025 in Produktion zu bringen.“
STLA-Plattformen
Die STLA (Stellantis Architecture) Large Plattform, auf der das PEUGEOT Inception Concept basiert, hat die Silhouette einer niedrigen (1,34 Meter) und extrem gestreckten Limousine mit einer Länge von fünf Metern erhalten. Diese Größe wurde, so PEUGEOT, bewusst gewählt, um die zahlreichen Innovationen dieses Konzeptfahrzeugs hervorzuheben. Die Plattform ist auch Teil der neuen offiziellen Botschaft von PEUGEOT, die der DNA der Marke treu bleibt.
Die neuen „BEV-by-design” Elektroplattformen werden auch technologische Elemente einführen, die von künstlicher Intelligenz angetrieben werden: STLA Brain, STLA Smart Cockpit und STLA Autodrive.
800-Volt-Technologie
Das vollelektrische PEUGEOT Inception Concept ist mit der 800-Volt-Technologie ausgestattet. Mit seiner 100-kWh-Batterie soll er mit einer einzigen Vollladung 800 Kilometer zurücklegen können, was der Strecke von Paris nach Marseille oder Brüssel nach Berlin entspricht. Sein Verbrauch ist mit nur 12,5 kWh pro 100 km angegeben. Die Batterie lädt das Äquivalent von 30 Kilometern Reichweite in einer Minute oder 150 Kilometer in fünf Minuten. Das PEUGEOT Inception Concept kann zudem einfach per Induktion aufgeladen werden, d.h. es wird kein Kabel benötigt.
Zwei kompakte Elektromotoren, einer vorne und einer hinten, machen das PEUGEOT Inception Concept zu einem Fahrzeug mit Allradantrieb, das die Vorteile einer voll kontrollierten Fahrdynamik bietet. Die kombinierte Leistung beträgt fast 500 kW (680 PS). Die Beschleunigung von 0 auf 100km/h ist in weniger als 3 Sekunden erledigt.
Technologisch gesehen bietet die Plattformfamilie im PEUGEOT Inception Concept weitere Innovationen, wie die Steer-by-Wire-Technologie. Das Lenkrad, wie es seit Jahrzehnten bekannt ist, wird durch eine (Achtung: Marketing-Sprech) Hypersquare-Steuerung ersetzt, bei der digitale elektrische Steuerungen an die Stelle mechanischer Verbindungselemente treten.
e-engine meint: Mal sehen. Die Studie sieht tatsächlich sehr futuristisch aus. Das Interieur wiederum würden wir fast als Overkill bezeichnen, alleine das Lenkrad und das runde Display dahinter erinnern eher an Valerian-Comics als an ein gutes altes schnödes Automobil. Wie auch immer. Es ist eine Studie, und die ist schon mal aufregender als der in unseren Augen mißglückte Versuch aus München anlässlich der CES 2023. Aber wie heißt es so schön: über Geschmack lässt sich nicht streiten …
Fotos: ADAC (Youtube Stills), PEUGEOT, New Statesman, istock