Renault

Dienstag Magazin: Changan Lumin für 8.000 Euro. Daimler Tochter Torc kauft Algolux. Schweden: Konjunktur verdüstert sich weiter. Renault Kangoo E-Tech Electric.

Changan Lumin für rund 8.000 Euro

Wheelsboy hat sich einen (relativen) Newcomer vorgenommen. Den Changan Lumin Mini-Stromer, der seit 2022 in China verkauft wird. Im Oktober sogar 12.000 Mal. Dieses Auto ist tatsächlich nur für die Stadt geeignet, denn die Eckwerte machen deutlich, dass die Langstrecke ein Abenteuer werden würde. Aber der Reihe nach.

Changan ist beileibe kein Start-up, denn Wikipedia verortet die Vorstellung des ersten Automobils des Unternehmens, einem Geländewagen, auf das Jahr 1958. In den 1980er-Jahren stellte man vor allem kleine Nutzfahrzeuge her.

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Der Changan Lumin Kleinstwagen: Comicgesicht, ideal für die Metropole, inklusive elektrischer Fensterheber, elektrisch verstellbarer Außenspiegel und Eco und „Sport“-Programm.

Das SUV für den urbanen Dschungel

Viele OEMs machen gerne solche Reklame für ihre Crossover und SUVs, die zwar erwachsen auftreten, aber für die Langestrecke nur für Leute taugen, die – ja anders kann man es nicht ausdrücken – leidensfähig sind. Das hat psychologische Gründe. Einem „erwachsen“ wirkendenden Elektroautomobil traut man einfach mehr zu, als einem Kleinstwagen wie dem Lumin. Tatsächlich sind die eSUVs und Crossover für die Metropolen eigentlich denkbar schlecht geeignet. Denn sie sind sperrig, groß und teuer. Dafür bieten sie Sicherheit und eine gewisse Summe an Luxus, die sich die Hersteller fürstlich bezahlen lassen. Und die Kleinwagen? Ein Elektrosmart kostet ohne Subventionen mindestens 21.940 Euro und ist eigentlich für die Autobahn ungeeignet. Oder der Twingo Electric. Mit einer nutzbaren Batteriekapazität von 21.3 kWh und einer maximalen Ladeleistung von 22 kW AC empfiehlt sich der Stromer auch nicht gerade für die Langstrecke. Der Grundpreis von 28.000 Euro vor Subventionen ist dabei schon vergleichweise sportlich angesetzt.

Auftritt Changan Lumin

Der Lumin zeigt schon mit seinem Design, dass er auf der Autobahn nichts verloren hat und eigentlich nur spielen will. Der 3.270 mm lange und 1.700 mm breite sowie 1.545 mm hohe Kleinstwagen verfügt in der Einstiegsversion über eine 13 kWh (!) Batterie, in der unten getesteten Version über eine 17,7 und in der „Performance“-Version um eine 28 kWh-Batterie. Die Preise bewegen sich um die 8.000 US-Dollar, je nach Version. Dafür kriegt man das klassische Schlaglochsuchgerät (Radstand 1.980 mm), das aber tatsächlich freundlich und pfiffig daherkommt. Dieses Auto will gar nicht „erwachsen“ wirken. Mit einer CLTC-Reichweite (WLTP-Pendant in China) soll die mittlere Version dann bis zu 210 Kilometer weit kommen. Das lässt darauf schliessen, dass der Mini-Stromer um die 10 kW in der Stadt verbrauchen müsste.

Pfiffiges Interieur

Der Lumin ist also eine „ehrliche“ Haut, die tatsächlich nur in der Stadt heimisch sein will. Das Aufladen geht ohnehin nur mit maximal 6 kW AC und das Fahrwerk ist wie oben erwähnt kaum auf schnellere Geschwindigkeiten ausgelegt. Der Frontantrieb mobilisiert völlig ausreichende 30 kW (41 PS), was für die große Metropole ohnehin schon großzügig bemessen ist. Sogar Airbags für Fahrer und Beifahrer sind mit an Bord.

e-engine meint: Gäbe es den Lumin in Deutschland, wäre das tatsächlich das Auto für die typischen Städter, die vielleicht hin und wieder mal an den Stadtrand fahren, um so etwas wie „freie Natur“ zu schnüffeln. Der Preis wäre in Deutschland in der Tat heiß, denn abzüglich von 6.750 Euro Umweltbonus würde der Mini tatsächlich für nahezu jeden erschwinglich sein und kaum mehr als ein gutes eBike kosten. Verglichen mit den teuren Designerstücken Marke Microlino (die keine Boni bekommen und ab 21.000 Euro kosten) & Co. in der Tat eine Ansage.

Soviel Elektroauto kriegt man für gerade mal 7.300 US-Dollar: Changan Lumin

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Daimler Truck und Torc testen SAE Level 4 autonome Freightliner Cascadia Lkw in Albuquerque, New Mexico.

KI-basierte Objekterkennung: Daimler Tochter Torc kauft Algolux

Vor allem beim Schwerlastverkehr, der vorwiegend endlose Kilometer auf der Autobahn abspult, dürfte die Einführung von autonomem Fahren eine echte Erleichterung darstellen. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass Unternehmen wie Daimler Truck hier äußerst aktiv unterwegs sind. Um in Zukunft noch schneller und dynamischer auf den KI-Zug aufzuspringen hat Torc Robotics, eine eigenständige Tochtergesellschaft von Daimler Truck, kürzlich eine Vereinbarung zur Übernahme von Algolux Inc. unterzeichnet. Torc wird das Unternehmen aufgrund seiner prämierten geistigen Eigentumsrechte (IP) und der Expertise in den Bereichen Computervision und Machine Learning erwerben.

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Algolux-Objekterkennungstechnologie in zwei Ansichten, die sowohl reguläre Computervision als auch Tiefenwahrnehmung ermöglicht.

Ausgezeichnet für herausragende Leistungen in der Objekterkennung

Algolux wurde immer wieder für seine herausragenden Leistungen im Bereich der digitalen Objekterkennung ausgezeichnet und im Jahr 2021 auf die CB Insights AI 100 Liste der innovativsten Startups der Welt im Bereich Künstliche Intelligenz gesetzt. Torc arbeitet seit über einem Jahr eng mit dem Unternehmen zusammen, um mehrere Objekterkennungskonzepte und -methoden zur belastbaren Verbesserung der Objekterkennung und Abstandsschätzung zu entwickeln und gleichzeitig Synergien zwischen den beiden Unternehmen zu evaluieren. Eine verlässliche Objekterkennungs-Technologie ist dabei der Schlüssel, um das autonome Torc-System dabei zu unterstützen, Objekte unter schwierigen visuellen Bedingungen wie Dunkelheit, Nebel oder ungünstigen Witterungsbedingungen korrekt zu identifizieren. Die Algolux-Software ist derzeit in Freightliner Cascadia Erprobungsfahrzeugen in den USA im Einsatz und wird bei Torc im Bereich Softwareentwicklung eingesetzt.

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Mobility Schweden senkt Prognose für 2023. Wegfall des Klimabonus scheint Elektromobilität nachhaltig zu behindern.

Prognose gesenkt: Starker Rückgang der Pkw-Neuzulassungen in Schweden in diesem Jahr erwartet

Mobility Sweden korrigiert die Prognose der Automobilindustrie für die Zahl der neu zugelassenen Pkw im Jahr 2023 von bisher 290.000 auf 265.000. Die Abwärtskorrektur ist auf die wirtschaftliche Lage, die geringere Kaufkraft der Haushalte und die Auswirkungen der Abschaffung des Klimabonus zurückzuführen.

Im Januar legte Mobility Sweden die Prognose für die Neuzulassungen von Pkw im Jahr 2023 vor, die 290.000 neue Pkw für das gesamte Jahr vorsah.  Diese Prognose, die nach wie vor mit großen Unsicherheiten behaftet ist, wurde nun auf 265.000 korrigiert. Die Prognose für leichte Nutzfahrzeuge bleibt bei 43.000 Fahrzeugen.

Privatmarkt war bislang treibende Kraft beim Wachstum des Elektroauto-Marktes

Seit Mitte 2021 ist der Privatmarkt die treibende Kraft hinter dem rasanten Wachstum von Elektroautozulassungen: Mehr als die Hälfte aller Elektroautos wurde an Privatpersonen verkauft, für die das Privatleasing eine attraktive Alternative zum Eigenbesitz darstellt. Niedrige Zinsen und Klimaprämien haben zu günstigen monatlichen Kosten beigetragen und die Entwicklung begünstigt. Dieser Trend ist nun gebrochen. Der Absatz von wiederaufladbaren Pkw und leichten Lkw an Unternehmen entwickelt sich weiter, während der Absatz an Privatkunden stark zurückgegangen ist. Heute ist dieser Trend in der Auftragsstatistik deutlich sichtbar, aber allmählich wird sich die Wirkung des weggefallenen Klimabonus auch in der Zulassungsstatistik bemerkbar machen, aber wegen der langen Lieferzeiten erst nach dem Sommer.

„Es ist klar, dass der Klimabonus zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gestrichen wurde. In letzter Zeit sind die Schweden von höheren Zinsen, der Inflation und einem allgemeinen Anstieg der Lebenshaltungskosten betroffen. Wir haben jetzt einen guten Dialog mit der Regierung über neue Instrumente zur Erreichung der Klimaziele“, so Mattias Bergman abschließend.

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Der neue Renault Kangoo E-Tech Electric: Große Klappe für bis zu 1.730 Liter Ladevolumen. Anhänger bis zu 1.500 kg, Schiebetüren auf beiden Seiten … Und dazu ein aufgeräumter Arbeitsplatz mit vielen guten Ideen.

Renault stellt neuen Kangoo E-Tech Electric vor

Mit dem neuen Kangoo E-Tech Electric präsentiert Renault den erfolgreichen Kombivan erstmals in einer vollelektrischen Version. Der 90 kW/122 PS starke Elektromotor und die 45-kWh-Batterie sollen eine alltagsgerechte Reichweite von bis zu 285 Kilometern im WLTP-Prüfzyklus ermöglichen. Der Kangoo E-Tech Electric bietet alle praktischen Vorteile sowie die Sicherheits- und Komfortausstattung der Version mit Verbrennungsmotor. Hierzu zählen ein opulentes Platzangebot für alle Mitreisenden und ihr Gepäck. Dazu kommen je nach Ausstattung bis zu 14 Fahrerassistenzsysteme, die für ein hohes Maß an Sicherheit unterwegs und bei Parkmanövern sorgen.

Großes Ladevolumen

Mit bis zu 1.730 Litern Ladevolumen nach VDA-Norm und 500 Kilogramm Zuladung bietet der neue Kangoo E-Tech vergleichbare Eckdaten wie der Kangoo mit Verbrennungsmotor. Im Innenraum finden bis zu fünf Personen komfortabel Platz. Der Zugang zum Fond erfolgt ab Werk über Schiebetüren auf der rechten und linken Fahrzeugseite, die 61,5 Zentimeter weit öffnen. Ab Werk lassen sich die im Verhältnis 1/3:2/3 geteilten Segmente der Rückbank unabhängig voneinander um 14 Zentimeter längs verschieben, je nachdem, ob mehr Beinfreiheit oder Ladevolumen benötigt wird.

Die Vielseitigkeit für gewerbliche Nutzung und Freizeit steigern zusätzlich die Anhängelast von 1.500 Kilogramm gebremst (750 Kilogramm ungebremst) und die modulare Dachreling (Serie für Techno; Option für Equilibre), die sich mit wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug in ein Dachquerträgersystem umwandeln lässt.

Vielseitige Ladeoptionen und umfassendes Sicherheitspaket

Für maximale Flexibilität im Alltag stehen für den Kangoo E-Tech Electric verschiedene Ladelösungen zur Verfügung. Serienmäßig ist der elektrische Kombivan mit einem 11-kW-Ladegerät ausgestattet. Allerdings nur optional erfolgt die Energieversorgung über einen Schnelllader, der für 22-kW-Wechselstrom (AC) und 80-kW-Gleichstrom (DC) ausgelegt ist. Mit dem System lässt sich der Akku des Kangoo E-Tech Electric an Schnellladesäulen in 37 Minuten von 15 auf 80 Prozent aufladen. In Kombination mit dem stärkeren Bordladesystem ist die Batterie flüssigkeitsgekühlt. Die Betriebstemperatur bleibt so auch bei hoher Belastung oder extremen Temperaturen im optimalen Wirkungsbereich. Ebenfalls in Verbindung mit dem Schnelllader ist serienmäßig die energiesparende 2-Zonen-Klimaautomatik auf Wärmepumpenbasis vorhanden.

Aktive Sicherheit

Die Liste der serienmäßigen Fahrerassistenzsysteme umfasst unter anderem den Notbremsassistenten mit Fußgänger-, Radfahrer- und Kreuzungserkennung sowie den Spurhaltewarner. Hinzu kommen Müdigkeitswarner, Verkehrszeichenerkennung und Fernlichtassistent. Auf der Liste der Optionen stehen der Toter-Winkel-Warner mit Eingriffsassistent, der zum Verhindern eines Unfalls korrigierend in die Lenkung eingreift, der adaptive Tempopilot mit Stop & Go-Funktion sowie der Autobahn- und Stauassistent.

Die Preise beginnen bei ca. 40.000 Euro.

Fotos: Wheelsboy (Youtube Stills), Changan, Renault, istock, Daimler Truck

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