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Die intelligente Stromverteilung

Eine vollausgebaute Stromanlage in einem Reisemobil erfordert eine komplexe Verkabelung – und am besten auch eine intelligente. „Power-Sharing“ oder „Netzmangelausgleich“ nennt man sie: Die intelligente Stromverteilung.

Kabel an Landstrom anschließen, Sat-Antenne ausfahren, Fernseher einschalten, schnell einen Espresso brauen und – es ist schließlich heiß – gleich mal die Klimaanlage starten. Peng! Gerade hat man sich auf dem Stell- oder Campingplatz häuslich eingerichtet und möchte seinen ersten Urlaubstag genießen – und dann das. Nichts geht mehr. Was ist passiert?

Nicht jede Steckdose, vor allem in südlichen Gefilden, ist für die zunehmende Anzahl an Geräten im Reisemobil gerüstet – zumal wenn mehrere parallel betrieben werden sollen oder sie kurzzeitig hohe Ströme ziehen. Typisches Beispiel: die Klimaanlage. Da können beim Anlaufen schon mal acht Ampere fließen. Bei einer landseitigen Versorgung von manchmal nur sechs Ampere heißt das, die Sicherung fliegt. Ärgerlich, denn außer in dieser kurzen Phase würde es eigentlich reichen.

Clevere Lösung von Mastervolt

Einige Hersteller von hochwertigen Bordelektrikkomponenten haben sich eine clevere Lösung einfallen lassen. Wie sie funktioniert, erklären wir am Beispiel einer Anlage von Mastervolt. Herzstück ist die Mass-Combi genannte Einheit, die es in verschiedenen Leistungs- und Ausstattungsstufen gibt. Dieses Modul vereint ein hochwertiges Ladegerät, einen Wechselrichter und die Elektronik, die alle Ein- und Ausgänge schaltet. Bedient wird das ganze System über einen Touchscreen, der auch als klassisches Kontrollbord dient.

die intelligente stromverteilung Ingolf Pompe

Kraftstation: Batteriebänke (rechts) und Wechselrichter mit integriertem Ladegerät (links) versorgen die Verbraucher.

Die Kommunikation möglichst aller Komponenten läuft über ein BUS-System. Passende Lithium-Batterien können direkt angeschlossen werden, Blei-Akkus erhalten einen vorgeschalteten Messwiderstand, sodass die Steuerung stets über die Stromreserven im Bilde ist. Kommt es zu der eingangs beschriebenen Situation – und hat der Nutzer die Absicherung mit beispielsweise sechs Ampere eingegeben –, ergänzt das System automatisch den zusätzlichen Strombedarf beim Anlaufen der Klimaanlage aus den Batterien über den Wechselrichter. Das funktioniert natürlich nur zeitweise.

Um die Batterien vor Tiefentladung zu schützen, wird zudem ein definiertes Abschaltszenario vorgegeben, etwa mit schrittweisem Herunterdimmen der Beleuchtung. Oder ein Generator wird automatisch zugeschaltet und so geregelt, dass er stets im Leistungsoptimum (ca. 70–75 Prozent) läuft. Ein gut abgestimmtes System bringt also nicht nur mehr Komfort, sondern schont dabei auch die Komponenten.

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