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Die Antriebswende in Sachsen verlangsamt sich

Zwar wurden 2022 mehr E-Autos und Hybride neu zugelassen als Benziner, Verbrenner büßten aber nur noch wenig ein. Motorräder bleiben begehrt.

die antriebswende in sachsen verlangsamt sich

VW ID.5 GTX an der Ladesäule: Der deutsche Staat hat 2022 so viel Geld zur Förderung elektromobiler Autos ausgegeben wie nie zuvor. © Jan Woitas/dpa

In Sachsen sind im vergangenen Jahr 85.823 Autos neu zugelassen worden. Das sind laut neuer Regionalstatistik des Kraftfahrtbundesamts (KBA) 890 weniger als 2021. Der Markt ist also nur minimal geschrumpft.

Bald jeder zweite Neuwagen (42 Prozent) ist ein reines E-Auto oder ein Hybrid, bei dem Elektro- und Verbrennungsmotor gekoppelt sind. Benziner kommen auf einen Anteil von rund 38 Prozent, Diesel auf knapp 20 Prozent. Allerdings haben klassische Verbrenner im Vergleich zu den Vorjahren nur wenig eingebüßt. Gasantriebe bleiben mit einer Quote von unter einem Prozent in ihrer Nische.

Dass der Dieselanteil 2022 kaum noch gesunken ist, überrasche ihn nicht, sagt Michael Schneider, Vizepräsident im sächsischen Landesverband des Kfz-Gewerbes. Beispielsweise seien Kleinbusse sehr gefragt. „In diesen bauartbedingt schweren Autos ist und bleibt der Dieselmotor das effektivste Antriebsaggregat.“ Gleiches gelte für Kleintransporter der 3,5-Tonnen-Kategorie.

Endspurt bei den Neuzulassungen im Dezember

Insgesamt hat sich das hiesige Neuwagengeschäft so entwickelt, wie es der Verband Anfang 2022 prognostiziert hat. Allerdings sind die fast konstanten Zulassungszahlen nur durch einen Jahresendspurt zustande gekommen. Allein im Dezember seien 9.462 Pkw erstzugelassen worden, meldet das KBA.

Hintergrund: Hersteller mussten zum Jahresende besonders viele Bestellungen abarbeiten, um Käufer von Elektro- und Hybridautos noch in den Genuss des Umweltbonus kommen zu lassen. 2023 fallen diese Zuschüsse niedriger aus, die maximalen Förderbeträge verringern sich von 9.000 auf maximal 6.750 Euro. Die Anschaffung eines Plug-in-Hybrids wird gar nicht mehr bezuschusst.

Die reduzierte oder entfallene Förderung werde die Nachfrage nach alternativen Antrieben in den nächsten Monaten spürbar dämpfen, prognostiziert Schneider. Dazu kommen veränderte Rahmenbedingungen in der Fertigung. Die Chipkrise sei Vergangenheit, viele Autobauer könnten ihre Produktionskapazitäten nun besser nutzen, erklärte Ferdinand Dudenhöffer vom Duisburger Center Automotive Research (CAR) kürzlich. Dies wiederum ermögliche kürzere Lieferfristen und führe zu stärkerem Wettbewerb. Branchenbeobachter rechnen mit erheblichen Rabatten.

Motorradverkäufe nahe dem Allzeithoch

Ein überwiegend gutes Jahr erlebten erneut die sächsischen Motorradhändler. Die Zahl der Neuzulassungen stieg laut KBA um 630 auf 7.804. Das ist nach 2020 das zweitbeste Ergebnis überhaupt. Für diese Saison sei die Prognose schwierig, sagt Yamaha-Vertragshändler Matthias Gärtner aus Dohna bei Dresden. Er selbst rechne mit konstanten Verkaufszahlen. „Wer von den Herstellern gut liefern kann, wird Marktanteile hinzugewinnen.“

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