Auf Knopfdruck steht ein Elektroauto vor Ihren Füßen, aber auf dem Fahrersitz sitzt niemand. Nachdem man die Autotür geöffnet und sich zum Fahren niedergelassen hat, fragt eine weibliche Stimme: “Hallo, wie geht es Ihnen heute”?
Es ist die Stimme von Antonella Rosa, die den Kia vom Büro der Vay Technology GmbH im Downtown Arts District von Las Vegas aus ferngesteuert hat.
Das deutsche Start-up hat in der amerikanischen Stadt ein Projekt gestartet, das die Zukunft des Carsharings sein könnte.
Sobald das Auto vor einem steht, kann man es so lange nutzen, wie man will, bevor Rosa oder ein anderer Vay-Telefahrer das Auto abholt. Der Vorteil: lästige Parkplatzsuche entfällt.
Im Vay-Büro fährt Rosa das Auto in einem Autosimulator mit Lenkrad, Pedalen, Bremsen und drei Bildschirmen.
“Es ist fantastisch, es fühlt sich an, als würde man ein herkömmliches Fahrzeug fahren”, sagt die Vay-Telefahrerin gegenüber Euronews Next.
Der Dienst startet offiziell am 17. Januar 2024 in Las Vegas und wird vorerst nur in der Umgebung der University of Nevada und des Las Vegas Arts District verfügbar sein.
Dieser Mobilitätsdienst wird vorerst nur in Las Vegas verfügbar sein. Foto: Jeff Bottari/ Vay Technologies
Die Fahrt mit dem Auto kostet 0,30 Dollar (0,28 Euro) pro Minute und 0,03 Dollar (0,028 Euro) pro Minute für Zwischenstopps, die für den Einkauf von Lebensmitteln genutzt werden können.
“Wir glauben, dass wir Carsharing zu etwas machen können, das hoffentlich wirklich etwas verändern und eine Alternative zum privaten Autobesitz bieten kann, insbesondere in Großstädten wie Paris, Berlin oder London, wo private Autos 95 Prozent der Zeit stehen”, so von der Ohe.
Vay testet die Technologie des ferngesteuerten Fahrens bereits seit mehr als drei Jahren in Deutschland, allerdings mit einem Sicherheitsfahrer im Inneren seiner Kia-Elektrofahrzeuge.
Im Februar 2023 hat Vay als erstes Unternehmen in Hamburg ein Auto ohne Passagiere ferngesteuert, nachdem es eine Genehmigung erhalten hatte.
Von der Ohe sagte, dass er mit den Regulierungsbehörden in Europa zusammenarbeitet und hofft, den “Teledriving”-Service in der EU bald kommerziell anbieten zu können.