Bild: Tesla (Symbolfoto)
Angesichts der schwächelnden Konjunktur und der Jahreszeit ungefähr wie erwartet hat der deutsche Auto-Markt einen mäßigen Start in das neue Jahr hingelegt. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) von diesem Freitag ging die Gesamtzahl der Neuzulassungen in Deutschland im Januar im Vergleich zum selben Monat vor einem Jahr um 2,6 Prozent auf 179.247 Pkw zurück. Bei reinen Elektroautos war das Minus noch viel ausgeprägter, weshalb auch ihr Anteil am Gesamtmarkt abnahm. Einer der wenigen Lichtblicke war Tesla, wo sich die deutschen Neuzulassungen im Januar-Vergleich (wenn auch von niedrigem Niveau aus) verzehnfachten.
10,1% Elektroauto-Anteil im Januar
Gemessen daran geben die am Freitag veröffentlichten Zahlen des KBA kein gutes Bild ab. Demnach wurden im Januar 2023 nur 18.136 reine Elektroautos neu zugelassen, also kaum mehr als im Monat davor allein von Tesla. In absoluten Zahlen waren das 13,2 Prozent weniger als im Januar 2022. Und weil der deutsche Gesamtmarkt weniger schrumpfte, ging auch der Elektroauto-Anteil daran spürbar zurück: Laut KBA lag er zuletzt bei 10,1 Prozent, was ein guter Prozentpunkt weniger war als im bereits relativ schwachen Januar 2022. Im ganzen Jahr hatten Elektroautos 17,7 Prozent der deutschen Neuzulassungen ausgemacht.
Nach den Dezember-Rekorden fährt der deutsche Elektroauto-Markt also erst einmal im Rückwärtsgang. Dazu dürfte zusätzlich die Bundesregierung beigetragen haben, die den zuvor großzügigen Umweltbonus für Käufer mit dem neuen Jahr deutlich begrenzte. Dass solche Subventionen Wirkung in beide Richtungen haben, zeigen noch deutlicher die Neuzulassungen von Plugin-Hybriden im Januar: Für diese gibt es gar keinen Umweltbonus mehr, und laut KBA verringerte sich die Zahl ihrer Neuzulassungen gegenüber Januar 2022 um 53,2 Prozent auf 8853 Einheiten.
Tesla-Neuzulassungen verzehnfacht
Bei Tesla allerdings gab es in diesem Januar eine Art Sonderkonjunktur. Die Neuzulassungen der Marke waren zwar ebenfalls längst nicht so hoch wie Ende 2022, nahmen gegenüber vorigem Januar aber um bemerkenswerte 912 Prozent auf 4241 Elektroautos zu. Dazu dürfte zum einen beigetragen haben, dass Tesla Bestellern in Deutschland im November zusagte, bei Bestellungen vor Jahresende und Lieferung erst 2023 den gesenkten Umweltbonus auszugleichen. Mitte Januar folgte zudem eine Preis-Senkung vor allem beim Model 3 und beim kleinsten Model Y. Und weil inzwischen auch die lokale Gigafactory in Grünheide bei Berlin zunehmend Model Y produziert, mussten deutsche Kunden nicht wie zuvor üblich auf spätere Monate im Quartal warten, bis Nachschub aus China eintrifft.
