Der Schweizer eMobility-Spezialist Designwerk hat eine vollelektrisch betriebene Sattelzugmaschine mit einer Batteriekapazität von 1.000 Kilowattstunden präsentiert. Damit sollen auch Langstrecken- und Schwertransporte möglich sein – zumindest in einigen Ländern.
Der Puffer zwischen Brutto- und Nettokapazität scheint mit 136 kWh sehr groß zu sein. Für die Batterien von Designwerk ist das aber eine übliche Größenordnung. Bei der bekannten 680-kWh-Batterie sind zum Beispiel 578 kWh oder 85 Prozent nutzbar. Bei der neuen Megawattstunden-Batterie sind es hingegen 86,4 Prozent, also sogar eine leichte Verbesserung.
Bei einem vollbeladenen Transport erreicht das Fahrzeug laut Designwerk damit 576 Kilometer. Je nach Beladung und Streckenprofil seien bis zu 640 Kilometer möglich. Das Unternehmen folgert aus diesen Zahlen selbstbewusst, dass „Langstrecken und Schwertransporte nicht mehr Diesel und Wasserstoff vorbehalten“ seien. Zudem soll das Fahrzeug auch für Unternehmen in der Verteil- und Fernverkehrslogistik sein.
Die große Batterie ist wie bei dem bisher erhältlichen Modell mit 900 kWh nicht nur zwischen den Achsen, sondern auch hinter der Fahrerkabine verbaut. Das sorgt zwar für eine konkurrenzfähige Reichweite im Logistikbereich, führt aber auch zu einer Überlänge von einem Meter. In Deutschland wäre ein solches Fahrzeug somit nicht zulassungsfähig. In der Schweiz hat Designwerk eine Sondergenehmigung des Schweizer Bundesamts für Strassen (ASTRA), in den skandinavischen Ländern sind die Regelungen ohnehin etwas anders. Daher nimmt Designwerk vor allem Kunden aus der Schweiz und Skandinavien ins Visier.
Designwerk bietet das Fahrzeug als Mid und High Cab 6x2T an. Die ersten Fahrzeuge sollen Ende 2023 in der Schweiz auf den Straßen zu sehen sein. Angetrieben wird der Lkw von einem 500 kW starken E-Antriebssystem, welches ein von Designwerk entwickeltes Ein-Gang-Getriebe nutzt.
„Bei den grossen Batteriekapazitäten tritt die Energieeffizienz von Elektro-Lkw noch deutlicher zu Tage“, sagt Designwerk-Gründer und -Geschäftsleitungsmitglied Tobias Wülser. „In diesem Fall verbraucht das elektrifizierte Fahrzeug 52 Prozent weniger Energie als das Diesel-Fahrzeug.“
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