- Wenn schon sechs Zylinder, dann bitte richtig
- Perfekter Look dank TA Technix Airride
- Gewollt: Der spartanische Look des Golf
- Ein blaues Wunder wird im Innenraum wahr
- Technische Daten VW Golf 2 Madison
- Mehr zum Thema TA Technix hier:
Stammleser hat unser Magazin ja reichlich und die in der ganzen Welt. Beim Thema „Auto der Woche“ kann man Gerrit Hägermann ohne Zweifel als Stammgast bezeichnen. Denn nach seinem Golf Speed TFSI, einem 1974er Schwalbenschwanz, des Weiteren einem Skoda Superb, T-Roc und VW T6.1 stellt uns der 40-Jährige nun sein aktuelles Projekt vor, das zugleich sein ältestes ist.
Dabei ist der Zweier das Fahrzeug mit der längsten Verweildauer in seinem Fuhrpark. Bereits seit über 8 Jahren parkte sich der 1991er Golf Madison in den unterschiedlichsten Garagen immer wieder die Reifen eckig. Nach den ersten Umbauten und Ausflügen an den Wörthersee folgte ab 2018 ein großer Rundumschlag inklusive Neulackierung, TA Technix Airride und einen Motorumbau auf sechs Zylinder. “Seitdem ich 18 bin, wollte ich immer einen Zweier mit einem VR6. Den Golf hatte ich ja die meiste Zeit, allerdings nie mit dem passenden Motor.“
Wenn schon sechs Zylinder, dann bitte richtig
Der recht kurze Weg zu einem anderen Golf-Profi brachte schließlich die lang ersehnte und angestrebte Lösung: Andre Jürgens übernahm den Umbau auf einen soundstarken 6-Zylinder. Für den Schrauber eine Kleinigkeit, schließlich fährt er selbst einen Einser mit Golf 7-R Motor. (Den Bericht dazu findest Du HIER.) Nach gemeinsamer Beratschlagung entschied man sich für einen „modernen VR6.“ Da ein Umbau auf ein klassisches 12V VR6-Aggregat nicht mehr die beste Wahl zu sein schien. Deutlich stärker, besser im Ansprechverhalten und dank doppelter Nockenwellen-Verstellung auch nochmals kerniger im Sound versprach der V6-Motor der Golf 4-Baureihen mit seinen 24 Ventilen die optimale Lösung zu sein. Als Spender diente ein baugleiches Leon Cupra V6-Aggregat. Der 2,8er wurde vor dem Umbau aber mit frischen Steuerketten und vielen anderen Neuteilen versehen, bevor er in den Zweier einzog. Gekoppelt ist der V6 an ein Einmassen-Schwungrad und ein klassisches VR6-Seilzuggetriebe.
Perfekter Look dank TA Technix Airride
Gewollt: Der spartanische Look des Golf
Trotz des Motorenupgrades sollte es äußerlich am Golf so bescheiden wir möglich zugehen. Einen Großteil der Bauteile für einen spartanischen Look hatte Gerrit bereits etliche Jahre zuvor organisiert und verbaut, darunter Chrom eingefasste Scheiben in Klarglas ohne Tönung rundum, kleine Stoßstangen, eine Abdeckplatte statt Beifahrerspiegel. Nur echte Kenner wissen, welche Spezialitäten in Form der Scheinwerfer und vorderen Blinker verbaut sind. Die wurden seinerzeit nämlich in der ehemaligen DDR für Volkswagen produziert und sind heute kaum noch zu finden. Selten ist auch die Heckscheibe, denn die kommt ganz ohne Heizdrähte aus und hat obendrein auch die originale Wölbung und damit, anders als viele flache Nachbauten, eine perfekte Passform.
Ein blaues Wunder wird im Innenraum wahr
Eine kleine Abweichungen gibt es beim Lack, der heute nicht mehr auf den Namen „Royal Blau Metallic“ hört. Der neue Farbton ist zwar nicht 100%ig original auf der Karosserie gewesen, aber dennoch aus dem Golf 2-Programm. Ohne Metallic-Effekt, aber dafür mit zwei Schichten Klarlack passt der Farbton „Maritimblau“ perfekt zum blauen und originalen Interieur des Golf. Schon auf den ersten Blick lädt der Innenraum zu einer zeitgenössischen Zeitreise ein. Einzig und allein die Platzierung des Luftdruckanzeige und die Schalter fürs Airride in der linken Türtafel lassen auf die Golf-Modernisierung schließen. Wie so oft steckt hier die Liebe im Detail. Auch wenn das originale Gamma 3-Radio betagt aussieht, so verfügt es heute über eine Audiostreaming-Funktion via Bluetooth und gibt die Signale an eine klassische Magnat-Endstufe weiter, die ein aufgefrischtes Lautsprechersystem inklusive einer Subwoofer-Bassbox befeuert. Unterm Strich also alles, wie es sich für ein Tuning der 90er Jahre gehört.
54 Bilder Fotostrecke | Der lange Weg zum Traum-Golf: 1991er VW Golf 2 mit 24V-Upgrade
Technische Daten VW Golf 2 Madison
Baujahr: 1991
Getriebe: originales Golf 3 VR6-Getriebe
Fahrwerk: TA-Technix-Luftfahrwerk mit Gewindedämpfern und TA Technix Lufterzeugungskit, TA Technix Druckanzeige links unter dem Armaturenbrett, Schalter in Seitenverkleidung Tür links, TA Technix Antiwank-Kit für Vorder- und Hinterachse, 380er Viair Kompressor, 11,5 Liter Chromtank
Achsen vom Golf 2 GTI, Querlenkerstrebe unten, Domstrebe im Motorraum
Räder: wahlweise Work Equip 7×16 ET38 Stern Gold, Bett poliert oder IB Le Mans 7,5×17 ET35, Stern silber, Bett poliert
Reifen: 195/40/16 oder 185/35/17
Karosserie: Scheiben ohne Tönung, gewölbte Heckscheibe ohne Heizdrähte, Stoßstangen mit Chromkeder, Chromkeder um alle Scheiben, 7-Rippen-Grill mit Chromrahmen, Chromtürgriffe ohne Schlösser, ohne rechten Außenspiegel, wahlweise einen von sieben verschiedenen Sätzen Heckleuchten in original, rot/orange ohne RFS, rot/weis, rot/schwarz, kompl. rot, kompl. schwarz, rot/rot/orange ohne RFS, Neulackierung in Maritimblau Unilack mit Klarlack
Innenraum: Verzicht auf alle großen Golf 2-Schalter außer Licht – sonst original, Luftfahrwerkanzeige/Schalter so verbaut, dass man es von außen nicht sieht
ICE: Gamma 3 Radio von 1991 ergänzt um AUX + Bluetooth-Subwoofer von Mac Audio, 300 W Magnat Classic-Verstärker von 1998, Lautsprecher Upgrade mit 4 x 120W und 2 x 240W Belastbarkeit in den originalen Einbauplätzen