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Der 2023 Ford Grand Tourneo Connect mit Allrad im Test!

Der Ford Grand Tourneo bietet viel Platz und Variabilität ohne bei den Außenmaßen auszuufern. Sein 122 PS starker Diesel zeigt sich im Test überraschend kräftig und sparsam.

Ford Grand Tourneo Connect Active 2,0 EcoBlue Allrad: Mehr drin als man denkt

Im Ford Grand Tourneo Connect steckt so einiges drin: Platz für bis zu sieben Personen oder alternativ jede Menge Stauraum und sehr viel Volkswagen. Ford nutzt für seinen Hochdachkomi nämlich den VW Caddy als Basis und macht auch keinen Hehl daraus. Bis auf eine leicht veränderte Front findet man überall Teile aus Wolfsburg. Das ist aber per se nichts Schlechtes. Die Ergonomie passt, die Sitze sind bequem und das Infotainmentsystem… ist eben auch mit an Bord, inklusive den nicht beleuchteten Touch-Modulen für Lautstärke und Temperatur.
Auch die Motorenpalette wurde von VW übernommen. Der stärkste Motor ist hier wie dort ein 122 PS starker Diesel. Und wer beim Grand Tourneo Allradantrieb haben möchte, muss zu ebendiesem greifen und dabei leider auf eine Automatik verzichten. Aber sehen wir uns das Fahrzeug mal im Detail an.

Viel Platz im Grand Tourneo

Der Innenraum ist angenehm luftig und hält viele Ablagemöglichkeiten bereit. Sei es in den Türen, in der Mittelkonsole oder auch über den Instrumenten. Selbst in der 3. Reihe findet sich ein Ablagefach. Das fixe Glasdach trägt viel zum guten Raumgefühl bei und besitzt zwar eine Tönung, aber keine Beschattung – auf sonnigen Ausfahrten kann es daher ganz schön heiß werden.

Besonders praktisch: Der Ford Grand Tourneo Connect hat sieben vollwertige Sitze, vier davon mit ISOFIX-Vorrichtung. Die beiden in der ersten Reihe bieten erwartungsgemäß viel Platz, lassen sich manuell verstellen und sind auch auf längeren Fahrten bequem – das wurde sogar von AGR zertifiziert. Aber auch in der zweiten Reihe zu sitzen, fühlt sich im Grand Tourneo gut an. Selbst auf dem mittleren Sitz nimmt man noch bequem Platz, nur die Erhöhung im Fußraum schränkt etwas ein. Für die beiden äußeren Sitze gibt es kleine Tischchen an der Rückseite der Vordersitze.

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Die Sitze sind im Verhältnis 70:30 geteilt, man kann die Neigung der Lehnen etwas verstellen oder für einen leichten Einstieg in die dritte Reihe umklappen und die Sitze anschließend nach vorne kippen. Wer besonders viel Stauraum braucht, kann sie auch ausbauen.
Die Sitze in Reihe 3 sind etwas filigraner als in den anderen beiden Reihen, fühlen sich aber dennoch nicht schlecht an. Sie können einzeln umgeklappt und ebenfalls ausgebaut werden. Theoretisch könnte man also auch Reihe 2 ausbauen und nur die beiden hintersten Sitze mit enormer Beinfreiheit behalten.

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So deckt der Grand Tourneo von der siebensitzigen Familienkutsche bis zum Transporter alles ab. Maximal können 3.105 Liter (oder 3 halbe Europlatten 800 × 600 mm) transportiert werden, ohne 3. Reihe 1.720 Liter, aber selbst mit allen Sitzen ist mit 650 Litern noch so viel Platz wie in einer Mercedes-Benz E-Klasse.

Das Infotainment im Ford Grand Tourneo

Ford hat durch die Kooperation mit Volkswagen viel Gutes aus dem Caddy übernommen, aber eben auch das Infotainmentsystem. Schon bei der Einführung vor 3 Jahren ist es mit seinen unbeleuchteten Wisch-Reglern nicht gerade zum Publikumsliebling geworden. Und das hat sich leider noch nicht geändert. Sieht man einmal von der Bedienung von Lautstärke und Temperatur ab, ist das 8,25 Zoll große Display jedoch meist gut bedienbar – auch wenn man für fast alle Anwendungen den Weg über das Hauptmenü gehen muss. Optional gibt es auch ein 10-Zoll-Display.Über die Tasten am Lenkrad und in der Mittelkonsole kann man immerhin einige Menüs (z. B. Klimaanlage) direkt anwählen, Radiosender und Lieder durchklicken oder die Lautstärke verstellen.Die Tonqualität aus den 6 Lautsprechern des Basis-Systems geht in Ordnung. Allerdings sind keine Lautsprecher in den Schiebetüren verbaut. Während es in Reihe 3 neben den Boxen schon recht laut werden kann, ist Reihe 2 noch unterversorgt.
Das Instrumentendisplay sieht im Tourneo Connect noch ganz klassisch aus, kann aber gegen Aufpreis zu einem 10-Zoll-Display upgegradet werden. Wer sein Handy laden möchte, kann das entweder über einen von 4 USB-C-Steckern tun oder über die induktive Ladeschale, mit Deckel.

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Motor und Fahren

Unter der Haube des Tourneo Connect 2,0 EcoBlue werkt ein 122 PS starker 2,0 Liter Diesel, der maximal 320 Nm ab 2.750 1/min an alle vier Räder verteilt. Am Datenblatt zeigt sich der Ford recht gemütlich: 12,1 Sekunden dauert es, bis der 1,8 Tonner auf Tempo 100 gewuchtet wird. Maximal sind 185 km/h möglich und der durchschnittliche Verbrauch liegt bei 5,6 Litern auf 100 km.In der Realität fühlt sich das Setup jedoch gar nicht so müde an. Der Motor hängt (nach Überwinden eines kleinen Turbolochs) gut am Gas und kann das Fahrzeug auch mit rund 600 Kilo Ladung noch gut antreiben. Hier haben eher die Bremsen Mühe das Auto zu verzögern.Auch der Verbrauch kann sich sehen lassen: Nach 1.500 Kilometern auf der Autobahn – beladen und mit angepasstem Reifendruck – lag der durchschnittliche Verbrauch bei 6,5 Litern auf 100 km. Dabei konnte sich der Tourneo Connect auch von seiner komfortablen Seite zeigen. Voll beladen fährt er sich nämlich angenehm weich, während er leer durchaus über Unebenheiten hüpft. Bloß bei der Dämmung könnte Ford noch etwas nachlegen. Ab etwa 100 km/h wird es im luftigen Innenraum etwas laut.
Wer nicht selbst schalten möchte, muss übrigens auf den Allradantrieb verzichten. Das 7-Gang-Automatikgetriebe gibt es nur in Kombination mit Frontantrieb.

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Der Preis

Die Preise für den Ford Grand Tourneo Connect (also mit langem Radstand) starten bei 34.525 Euro. Für den 2,0-Liter Diesel in der Active-Ausstattung und mit Allrad werden mindestens 44.651 Euro fällig. Inklusive einigen Extras, wie zum Beispiel der Metallic-Lackierung in Boundless Blue (+541 €), der dritten Sitzreihe (+1.045 €), dem Panoramadach (+1.103 €), dem Komfortpaket mit LED-Scheinwerfern, 2-Zonen-Klimaautomatik und Rückfahrkamera (+1.329 €) oder dem Vorbereitungsset für eine Anhängerkupplung (+155 €) ergibt sich ein Gesamtpreis von 50.237 Euro.

Wie schon beim Artikel des kürzeren Mercedes-Benz T 180 d erwähnt, ist das Segment der Hochdachkombis nicht übermäßig groß, aber heiß umkämpft. Funktionalität und Preis der einzelnen Fahrzeuge liegen oft sehr nah beisammen. Was auch nicht weiter verwunderlich ist, wenn die Fahrzeuge zum Teil auf derselben Plattform aufbauen. Zum Vergleich: Der Caddy beginnt bei 34.704 Euro und bietet etwas mehr Auswahl bei der Aufpreisliste.

Fazit

Der Ford Grand Tourneo ist ein großer, praktischer Begleiter für den Alltag und ein großartiger Hochdachkombi. Er bietet viel Platz bei geringem Verbrauch und ist einigermaßen komfortabel. Schön wären noch eine stärkere Dämmung und eine Kombination von Allradantrieb und Automatik.

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