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Das neue Kasten-Taxi Citan wird eigenständiger

Die gemeinsam mit dem Renault Kangoo entwickelte Generation unterscheidet sich äußerlich, im Cockpit und bei den Vordersitzen deutlich vom französischen Bruder.

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Die erste Generation des Hochdach-Kombis Mercedes-Benz Citan wurde nachträglich von einem bereits vorhandenen Fahrzeug abgeleitet und hatte nur wenige Merkmale, mit denen sie sich vom Original unterschied. Das hat sich bei der von Renault und den Schwaben gemeinsam entwickelten zweiten Citan-Generation deutlich geändert. Das zeigte die statische Präsentation der Varianten mit kurzem Radstand in Offenbach. Sie heißen bei den für die gewerbliche Personenbeförderung gedachten fünfsitzigen Citan Tourer nun „Standard“, während die Langversionen mit bis zu sieben Sitzen „Lang“ heißen.

Der Vorderwagen des Citan ist bis zur A-Säule anders geformt als der des neuen Kangoo. Der Citan Tourer hat serienmäßig vier Fahrerassistenzsysteme: den Aktiven Brems-Assistenten, den Aktive Spurhalte-Assistenten, der in die Lenkung eingreift, den Totwinkel-Assistenten und den Geschwindigkeitslimit-Assistenten. Weil dafür die Verkehrszeichen in realen Farben angezeigt werden müssen, hat er immer ein farbiges Display zwischen zwei klassischen, gut ablesbaren Rundinstrumenten. Je nach Ausstattung haben die Citan Tourer unterschiedliche Lenkräder und eine Basisversion mit einfachem Radio gibt es auch.

Zwei Unterscheidungsmerkmale der Citan-spezifischen Armaturentafel sind auch der aufgesetzte Bildschirm und die Sprachbedienung MBUX, die mit verschiedenen Ausbaustufen freizügig formulierte Wünsche in die Tat umsetzen soll. Von Renault übernommen hat Mercedes-Benz den massigen Schaltbock für die Automatik, die erst im ersten Quartal 2022 kommt. Anders als im Kangoo sind auch die großen Ablagen in den Vordertüren und in der Mittelkonsole. Wert haben die Schwaben auch auf straff gepolsterte eigene Vordersitze und strapazierfähige Stoffe gelegt. Dank dickerer Verglasung soll auch das Geräuschniveau angenehm niedrig sein.

Die zweite Sitzreihe besteht aus drei einzeln absenkbaren Sitzen, die einen beinahe ebenen Boden entstehen lassen, sofern der weit längs verstellbare Vordersitz nicht ganz hinten steht. Sobald die Fahrgäste den hohen Schweller überwunden haben, können auch zwei rund 1,85 Meter große Menschen bequem hintereinander sitzen. Serie ist beim Tourer ein pflegeleichter Kunststoffboden, nur als Option gibt es einen Teppich.

Praktisch ist auch, dass man die Laderaumabdeckung auf seitlichen Schienen hinter die Rücksitzlehnen schieben kann. Sonst hätte sie nirgendwo Platz. Ein Ersatzrad führt der neue Citan nicht in einem Fach unter dem Kofferraumboden mit. Es hängt vielmehr darunter und wird mit einer Schraube neben dem Scharnier der serienmäßigen Heckklappe abgelassen. Unter der können auch bis zu 1,90 Meter große Menschen aufrecht stehen. Als Alternative zur Heckklappe gibt es Flügeltüren, die sich um 90 oder 120 Grad öffnen lassen.

Laut Produktmanager Carl-Christian May startet der neue Citan mit Sechsgang-Schaltgetrieben. Ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe als Automatik soll im ersten Halbjahr 2022 folgen. Es wird auch in Kombination mit einem Dieselmotor angeboten, wie Renault schon verlautbart hat. Noch später kommt die lange Variante, die aufgrund ihrer sieben Sitze sicher die interessanteste Basis für Taxis oder Mietwagen ist. Bestellbar ist der neue Kombi ab Mitte September.

Mercedes-Benz machte zu den Motorisierungen noch keine Angaben. Über die Entwicklung einer Taxi- und Mietwagen-Ausstattung wird offenbar noch nachgedacht. Genaueres war dazu bislang noch nicht zu erfahren. Die erste Citan-Generation wurde über INTAX in Oldenburg als Taxi oder Mietwagen angeboten.

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