Daimler Buses ruft eine Tochter ins Leben, die sich auf die Konzeption und den Aufbau von Infrastruktur für E-Busse spezialisiert. Die Daimler Buses Solutions GmbH soll Kunden gemeinsam mit Partnern europaweit die komplette Infrastruktur aus einer Hand liefern.
Es geht bei der Neugründung also vor allem um eine organisatorische Anpassung innerhalb von Daimler Buses. Neu ist dabei aber, dass für Kunden künftig „der Auf- oder Umbau der elektrifizierten Betriebshöfe auch markenübergreifend übernommen wird“, wie der Hersteller mitteilt. Heißt: Auch wer E-Busse anderer Hersteller betreibt, kann sich von Daimler Buses Solutions bei dem Aufbau eines eMobility-Gesamtsystems helfen lassen. Das Angebot ist dabei gestaffelt: vom individuell konfigurierten Elektrobus bis zur kompletten Infrastruktur für den Betriebshof einschließlich Baumaßnahmen, Elektroinstallationen, Ladegeräten, Batteriespeicher, Lademanagementsystem und weiteren digitalen Diensten.
Zudem soll das Portfolio im nächsten Schritt um Serviceleistungen rund um die notwendige Infrastruktur für den Betrieb von Bussen mit Wasserstoff-basierten Brennstoffzellenantrieben oder Range Extendern ergänzt werden, sprich um Wasserstoff-Tankstellen und Zubehör. Das geschieht vor allem vor dem Hintergrund des ganz frisch gelaunchten eCitaro fuel cell, über den wir hier ausführlich geschrieben haben.
Mirko Sgodda, Leiter Marketing, Sales und Customer Services bei Daimler Buses, ergänzt, dass die Transformation nur mit einem perfekt aufeinander abgestimmten Gesamtpaket aus E-Bussen und Ökosystem gelingen könne. „Bereits heute bekommen Verkehrsbetriebe von uns komplette E-Systeme schlüsselfertig. Mit der wachsenden Anzahl an elektrisch angetriebenen Bussen steigt aber auch die Komplexität in Sachen E-Infrastruktur. Die Bündelung aller Aktivitäten in einer eigenen schlagkräftigen Geschäftseinheit ist ein wichtiger Meilenstein, um unser Serviceangebot optimal auf die Zukunft auszurichten.“
Daimler Buses selbst will im Kernmarkt Europa bis 2039 nur noch lokal CO2-neutrale Neufahrzeuge vertreiben. Im Stadtbus-Segment soll dies bereits ab dem Jahr 2030 der Fall sein. Der eCitaro als erster Serien-Elektrobus des Herstellers ist seit 2018 auf dem Stadtbus-Markt erhältlich und wird – wie erwähnt – nun um eine Variante mit Brennstoffzellen-Range-Extender ergänzt. Es gibt die Modelle je als Solo- und Gelenkbusvariante.
In den weiteren Bus-Segmenten plant Daimler Buses ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts den Marktstart eines ersten vollelektrischen Überlandbusses und bis zum Ende des Jahrzehnts auch den ersten Reisebus mit Wasserstoff-basiertem Brennstoffzellenantrieb. Parallel arbeitet der Hersteller im Förderprojekt „ELCH“ gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis an Batterie-elektrischen Reisebussen, die ebenfalls bis zum Ende des Jahrzehnts auf den Markt gebracht werden sollen.
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