Cupra

Cupra-Chef Wayne Griffiths: "Die Formel E ist für uns ein logischer Schritt"

Markenchef Wayne Griffiths erweitert das Engagement Cupras im elektrischen Rennsport. Die Spanier treten damit auch gegen Porsche an.

In Mexiko startet e am 14. Jänner die neue Formel-E-Saison. Mit dabei ist auch Cupra.

In der am 14. Jänner in Mexiko gestarteten neunten Saison der Formel-E-Weltmeisterschaft tauchen im Feld drei neue Hersteller auf: McLaren übernahm das Mercedes-Weltmeisterteam, als Partner etablierter Rennställe kommen Maserati und Cupra zusammen mit dem Ex-Audi-Partner Abt in die Szene. Der Vorstandschef von Cupra ist seit der Markengründung 2018 Wayne Griffiths, der seit 2020 als Nachfolger von Luca de Meo die “Mutter” Seat führt. Der 57-jährige Engländer gilt als “Racer”. Er erklärte im SN-Interview seine Beweggründe, die junge Marke Cupra in die Elektroformel zu bringen.

Welche Gründe bewogen Sie zum Engagement in der Formel E? Wayne Griffiths: Motorsport ist Teil der DNA von Cupra als junger Marke aus Barcelona, die das Konventionelle herausfordern will. Wir haben in den letzten Jahren viel investiert, um den Rennsport neu zu erfinden und mit unserem e-Racer Siege einzufahren. Der e-Racer ist der erste rein elektrische Tourenwagen der Welt – wir haben mit diesem Fahrzeug fantastische Erfolge bei Wettbewerben wie den ETCR erzielt, bei denen wir zwei Jahre hintereinander sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteursmeisterschaft gewonnen haben. Auch in der Offroadserie Extreme E haben wir mit Abt vor Kurzem in Uruguay mit zwei Podiumsplätzen und einem Rennsieg Erfolge erzielt. Die Entscheidung für die Formel E, zusammen mit Abt, war daher für Cupra als Pionier des Elektrorennsports ein logischer nächster Schritt. Es ist eine weitere Möglichkeit für uns zu zeigen, wie wir den Motorsport im wichtigsten globalen Wettkampf des Sports transformieren. Damit beweisen wir, dass Elektrifizierung und Performance perfekt zusammenpassen.

Ist ein späterer Ausbau bis zum eigenen Antriebshersteller in der FE möglich? Die Partnerschaft mit Abt ist uns sehr wichtig. Wir haben die Zusammenarbeit mit Abt 2018 mit der Veredelung des Cupra Ateca und Leon begonnen, die Mannschaft hat eine fantastische Geschichte in der Formel E. Entscheidend ist, dass Abt und Cupra die gleiche Vision teilen, den Motorsport durch Elektrifizierung neu zu erfinden. Das haben wir mit der Extreme E in den letzten drei Jahren gezeigt und wir freuen uns, mit ihnen unsere Motorsportreise mit der Gen3-Ära fortzusetzen. Das Antreten in der Formel E mit Abt unterstreicht auch das Engagement von Cupra für Nachhaltigkeit: Die Formel E ist die erste Sportserie mit einem Netto-null-CO2-Fußabdruck. Ebenso streben wir eine vollständige Elektrifizierung unseres Portfolios bis 2030 an. Darüber hinaus ist die Formel E eine einzigartige Motorsport-Plattform für die weltweit führenden Automobilhersteller, Emotionen zu erzeugen und zu zeigen, dass E-Rennen nicht langweilig sind, sondern mit extremer Leistung einhergehen.

Ist Cupra technisch involviert oder nutzt man “nur” eine Marketingplattform? Unsere Entwicklungskompetenz im elektrischen Motorsport haben wir bei den Elektro-Tourenwagen (ETCR) bewiesen. Das wollen wir auch in der Formel E tun. Es handelt sich um eine Zusammenarbeit zwischen Cupra und Abt als Hauptpartner des Teams. Wir sind beide Pioniere der Elektrifizierung: Abt ist mit einem eigenen Team sehr erfolgreich, Cupra hat den e-Racer entwickelt. Während Abt der technische Partner des Teams ist, liefert Mahindra die Antriebstechnik. Wir wollen diese Partnerschaften auf die gleiche Art und Weise fortsetzen, wie wir es bei der Extreme E getan haben, um von Jahr zu Jahr größere und bessere Ergebnisse zu erzielen und zu gewinnen!

Wie sehen Sie die Konkurrenzsituation mit Porsche als Teil des VW-Konzerns? Der Einstieg in die Formel E ist eine natürliche Ergänzung sowohl für unsere Renn- als auch für unsere Markenstrategie. Jede Marke des Konzerns hat ihre eigene Motorsportstrategie und ihre eigenen Ziele. Cupra hat die Dinge schon immer anders gemacht – wir sind die einzige Marke,die innerhalb des Volkswagen-Konzerns von Grund auf neu geschaffen wurde,
und wir sind diejenigen im Konzern, die mit all den aufstrebenden Marken konkurrieren.

Wird der Transfer der FE-Technologie in die Serienproduktion funktionieren? Unser Ziel ist es, bis 2030 eine vollständig elektrifizierte Marke zu werden. Um das zu erreichen, investieren wir massiv in die Entwicklung der Elektrofahrzeugtechnik und verschieben die Grenzen des Machbaren weiter. Mit dem Engagement in der Formel E können wir die Grenzen des Gen3-Fahrzeugs ausloten und wertvolle Daten über die Spitzenleistung von Elektrofahrzeugen sammeln. Es gibt uns die Möglichkeit, ein tieferes Verständnis dafür zu gewinnen, wie sich Batterien unter Druck verhalten, wie man die Reichweite effektiv managen und die Traktion kontrollieren kann und wie man optimale Batterietemperaturen aufrechterhält.

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