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Continental und Siemens entwickeln Stromabnehmer für Elektro-Lkw

Oberleitungssystem soll künftig etwa ein Drittel der Autobahnen elektrifizieren, so die Vision

continental und siemens entwickeln stromabnehmer für elektro-lkw

Etwa 60 Prozent des Schienennetzes in Deutschland hat Oberleitungen, um die Loks mit Strom zu versorgen. Warum also kein Oberleitungssystem für Elektro-Laster auf den wichtigsten Autobahnen? Continental und Siemens entwickeln gemeinsam ein solches System.

Continental Engineering Services (CES) und Siemens Mobility kooperieren künftig bei der Entwicklung und Fertigung von Stromabnehmern für Lkw. Damit arbeiten künftig ein Spezialist für Bahnelektrifizierung (Siemens Mobility) und ein Automotive-Spezialist (CES) zusammen. Gemeinsam wollen sie “zeitnah” eine Serienfertigung von Stromabnehmern realisieren.

Die eHighway-Technologie versorgt Lastwagen mit Hybridantrieb, batterieelektrischem Antrieb oder Brennstoffzellensystem über eine Oberleitung mit Strom. Die Lkw können dort komplett elektrisch fahren und zugleich ihre Batterien aufladen, ohne Kraftstoff zu verbrauchen.

Die von Siemens Mobility entwickelte eHighway-Technologie ist schon heute einsatzbereit. Jetzt geht es darum, insbesondere die Stromabnehmer für Lkw so weiterzuentwickeln, dass sie den Nutzfahrzeugherstellern kosteneffizient und in jeder gewünschten Stückzahl angeboten werden können.

In Deutschland verursacht der Lkw-Verkehr ein Drittel der Verkehrsemissionen.

“Beim Kampf gegen den Klimawandel spielt der Straßengüterverkehr eine zentrale Rolle”, sagt Siemens-Mobility-Chef Michael Peter. “In Deutschland verursacht er ein Drittel der CO2-Emissionen des Verkehrssektors.”

Die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität des Bundesverkehrsministeriums empfiehlt, von den insgesamt 13.000 Kilometern des deutschen Autobahnnetzes 4.000 Kilometer mit Oberleitungen auszustatten. Denn etwa zwei Drittel des Kraftstoffverbrauchs im Lkw-Fernverkehr auf deutschen Autobahnen fallen auf diesen 4.000 Kilometern an.

Diese Teilelektrifizierung des Autobahnnetzes folgt dem Vorbild der Bahn: Auch dort deckt man mit den 60 Prozent elektrifizierten Strecken über 90 Prozent des Bahnverkehrs ab. Wenn regenerativ erzeugter Strom eingesetzt wird, könnte man so die CO2-Emissionen jährlich um zehn bis zwölf Millionen Tonnen reduzieren, so eine Studie.

In Deutschland wird der eHighway von Siemens Mobility derzeit auf drei öffentlichen Teststrecken erprobt: auf der A5 in Hessen zwischen dem Frankfurter Flughafen und Darmstadt, in Schleswig-Holstein auf der A1 zwischen Reinfeld und dem Autobahnkreuz Lübeck sowie auf der Bundesstraße B462 in Baden-Württemberg zwischen Kuppenheim und Gaggenau.

Quelle: Continental

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