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Tesla Model X

China-Urteil: Besitzer von Tesla Model X muss sich für Vorwurf entschuldigen, Strafe bezahlen

china-urteil: besitzer von tesla model x muss sich für vorwurf entschuldigen, strafe bezahlen

Bild: Tesla (Symbolfoto)

Vergangene Woche sorgte ein Video aus China für Aufsehen bis weit in den Westen: Gut zwei Kilometer lang raste ein Tesla Model Y durch eine Straße in einer Stadt, wodurch zwei Personen ums Leben kamen, bevor es von einem Haus und einem geparkten Auto gestoppt wurde. Ein Familien-Mitglied des Fahrers sagte laut Berichten, die Bremse des Elektroautos habe sich nicht treten lassen. Doch mit solchen Behauptungen muss man in China offenbar vorsichtig sein: In einem anderen Fall hat Tesla gegen einen Kunden geklagt und bekommt jetzt eine Entschädigung sowie eine öffentliche Entschuldigung von ihm.

Model X als „Selbstmord-Spielzeug“ bezeichnet

Der Kunde aus der zentralen Provinz Henan besitzt ein Tesla Model X und erlebte damit auf einer Fahrt zurück in seine Heimatstadt eine unnötige Bremsung von 100 km/h auf 60 km/h, berichtet der Blog CnEVPost über den Fall. Dabei dürfte es sich um das Phänomen gehandelt haben, das bei westlichen Tesla-Fahrern als „Phantom-Bremsung“ bekannt ist: Das Autopilot-System erkennt fälschlich eine Gefahr oder ein Tempolimit und reagiert mit kräftiger Verzögerung darauf.

Der chinesische Tesla-Besitzer beließ es aber nicht wie die meisten im Westen dabei, sich in Internet-Medien über schlecht programmierte Autopilot-Software zu beklagen und um ein baldiges Update zu bitten. Laut dem Bericht gab er mehrere Interviews, in denen er erklärte, die Bremsen seines Model X hätten versagt, wodurch es zu einem „Selbstmord-Spielzeug“ geworden sei. Er verlangte eine Rückerstattung des Kauf-Preises sowie eine Entschädigung von Tesla.

Stattdessen muss er jetzt selbst bezahlen, berichtet CnEVPost weiter: Ein Gericht habe den Mann dazu verurteilt, sich in einer lokalen Zeitung bei Tesla zu entschuldigen und eine Kompensation von 10.000 Renminbi (rund 1400 Euro) zu bezahlen. Denn in den Interviews habe er auch behauptet, dass Tesla auf seine Beschwerde über den Bremsfehler nicht reagiert habe, was nach Ansicht des Gerichtes nicht den Tatsachen entsprach. Außerdem soll er mehrere Male wegen einer Reparatur kontaktiert worden sein, diese aber abgelehnt haben.

Tesla China klagt nicht zum ersten Mal

Wie CnEVPost berichtet, war dies nicht das erste Mal, bei dem Tesla Kunden für öffentliche Behauptungen juristisch zur Verantwortung zog. Im vergangenen Oktober habe ein Gericht den Besitzer eines Model 3 ebenfalls zu einer Entschuldigung und einer Zahlung von in diesem Fall 50.000 Renminbi verurteilt, weil er den Ruf des Unternehmens beschädigt habe. Gut ein Jahr zuvor hatte er mehrere andere Autos gerammt und behauptet, Schuld daran sei unerwünschte Beschleunigung und ein Bremsversagen bei seinem Tesla gewesen. Das Familien-Mitglied des Fahrers bei dem aktuellen tödlichen Unfall in China äußerte sich anschließend so ähnlich. Wenn es damit nicht aufhört, könnte es sich also bald ebenfalls vor Gericht wiederfinden.

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