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China übernimmt Automarkt: Die Zeit für BMW, Mercedes und VW läuft ab

Immer mehr chinesische Autobauer drängen auf den deutschen Markt. Mit deutlich günstigeren Elektroautos, als sie hierzulande BMW, VW und Co. anbieten, ziehen sie die Aufmerksamkeit auf sich. Und während Hersteller wie Toyota noch über ein E-Auto für die Masse grübeln, reißt China den Markt an sich.

china übernimmt automarkt: die zeit für bmw, mercedes und vw läuft ab

China übernimmt Automarkt: Ist die Zeit für BMW, Mercedes und VW abgelaufen?Bildquelle: inside digital mit Material von Artiom Vallat / Unsplash

Deutschland war mal Exportweltmeister. Doch das ist inzwischen 15 Jahre her. Seit 2009 führt China die Liste der Länder mit den meisten Exporten an. Jetzt übernimmt China auch den Automarkt. Kein anderes Land exportiert mehr Autos als China. Damit hat man jetzt Japan, die USA und Europa überholt. Und während japanische Autobauer wie Mazda und Toyota beim E-Auto zögern und Honda erst vor Kurzem verkündete, man werde bis 2040 am Verbrenner festhalten, stehen die deutschen Autobauer enorm unter Druck. BMW, Mercedes und Co. droht, in die Bedeutungslosigkeit abzudriften.

BMW, Audi und Mercedes sind bereits unter die Räder geraten

China als weltweit größter Automarkt ist für BMW und Co. weitaus mehr von Bedeutung als der deutsche Markt. Noch 2020 verkauften die deutschen Fahrzeughersteller VW, Mercedes und BMW fast 40 Prozent all ihrer Fahrzeuge in China. Doch mit dem Aufkommen des Elektroautos ändert sich das. Das E-Auto aus Deutschland kommt im Reich der Mitte nicht gut an. So hat etwa Audi 2022 dort nur sage und schreibe 43 Audi e-tron GT verkauft. Doch nicht nur Audi gerät aus der Bahn.

Standen viele Jahre Limousinen von BMW und Mercedes in China für Wohlstand und waren unheimlich beliebt, greifen die Chinesen beim E-Auto lieber zu heimischen Marken. So beträgt der aktuelle Marktanteil von BMW 0,8 Prozent, der von Mercedes 0,3 Prozent und der von Audi nur 0,1 Prozent am chinesischen E-Auto-Markt. Einzig VW kann mit einem Marktanteil von 2,4 Prozent noch mit chinesischen Herstellern mithalten. Doch es geht nicht mehr nur um den Markt in China. Chinesische Autobauer drängen nach Deutschland und könnten auch hierzulande BMW, Mercedes und Co. verdrängen.

Ersetzt Wuling bald Toyota?

Dass China mit seinen Autoexporten jetzt Japan auf Platz 2 verdrängt hat, zeigt, wie die Zukunft aussehen könnte. Statt Toyotas, VWs und BMWs könnten hierzulande künftig vermehrt NIOs, BYDs und Wulings auf den Straßen unterwegs sein. Günstigere, aber nicht schlechtere E-Autos, wie die Organisation Euro NCAP im Crashtest festgestellt hat. „Das Jahr 2022 war bemerkenswert für chinesische Marken, die nach Europa kamen und großartige Ergebnisse erzielten.“ In den Crashtests ganz vorn mit dabei und in einigen Klassen sogar tonangebend: E-Auto-Modelle von chinesischen Autobauern wie Ora oder Nio.

Man bekommt also nicht mehr nur bei BMW oder Mercedes Qualität und Sicherheit. Auch bei chinesischen Marken gibt es das – zusätzlich dazu, dass die Autos günstiger sind als die der deutschen Autobauer. Und sollte sich das in Zukunft nicht ändern, werden deutsche Hersteller zunehmend in Schwierigkeiten geraten. Denn längst haben BMW oder Volkswagen ihren Vorsprung verspielt. Statt um Software ging es zu lange um Spaltmaße. Der Autokäufer hat heute aber andere Ansprüche als früher. Das stellen die deutschen Autobauer jetzt auch fest. Vielleicht aber zu spät. Dass ein Abdriften in die Bedeutungslosigkeit möglich ist, zeigen ehemalige US-amerikanische Auto-Metropolen wie Michigan oder Detroit. So meldete etwa Detroit vor 10 Jahren Insolvenz an. Aus einer Auto- wurde eine Geisterstadt. Heute geht es Detroit zwar wieder gut, doch statt auf Autos setzt man jetzt auf Kunst, Gastronomie und Tourismus.

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