Mit der Corvette Z06 GT3.R öffnet General Motors ein ganz neues Motorsportkapitel
Gegenüber den ersten Studien hat sich nicht allzu viel verändert und auch der Motor ist nach den ersten Soundaufnahmen keine Überraschung: Es handelt sich um den 5,5-Liter-Flatplane-V8, der bereits aus dem GTE-Modell C8.R bekannt ist. Der LT6 teilt sich 70 Prozent seiner Teile mit dem Serienprodukt, darunter Kurbelwelle, Zylinderkopf, Einspritzdüsen, Zündspulen, Dichtungen und zahlreiche Sensoren.
Der Motorsport spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung unserer Serienmotoren”, sagt Russ O’Blenes, Performance-Direktor bei General Motors. “Wir haben bei unseren Programmen von der C5-R bis C7.R wertvolle Lektionen gelernt.”
Seit Anfang 2021, unmittelbar nachdem das Ende der GTE-Klasse in der IMSA SportsCar Championship (hier unter dem Namen GTLM) bekannt gegeben wurde, wurde der Bolide im Simulator getestet. Der erste Test auf der Rennstrecke fand im September 2022 statt.
Neue Herausforderungen für GM durch Kundensport
Die ersten Modelle sollen im dritten Quartal 2023 an Kunden ausgeliefert werden – vorerst allerdings nur auf dem amerikanischen Markt. Dafür verspricht man vollen Kundenservice inklusive Ersatzteiltruck an der Rennstrecke und Ingenieuren auf allen Ebenen, wie es bei allen Herstellern üblich ist.
Corvette-Chefingenieur Tadge Juechter fügte hinzu: “Corvette Racing hat das Design der Corvette-Straßenfahrzeuge in den vergangenen 25 Jahren maßgeblich beeinflusst. Produktions- und Rennteam arbeiten bei der Entwicklung eng zusammen. So konnten wir die Vorteile des Mittelmotorkonzepts optimal nutzen. Die daraus gezogenen Lehren bringen in beiden Programmen die volle Rennstrecken-Performance”.
Die Corvette Z06 GT3.R ist das erste GT3-Modell von General Motors, das konsequent für den Kundensport entwickelt wurde. Die Einsätze in den Jahren 2015 bis 2017 mit dem Cadillac ATS-V.R GT3 in der damaligen World Challenge (heute GT-World-Challenge America) waren Werkseinsätze ohne Kundensport-Hintergedanken.
Dies hatte unter anderem zu Unstimmigkeiten mit GT3-Gründer Stephane Ratel geführt. Seither gilt die Regel, dass innerhalb von 24 Monaten 20 GT3-Fahrzeuge gebaut werden müssen, davon zehn in den ersten zwölf Monaten.
General Motors verfügt nun über eine komplette Kundensportabteilung. Die GT3-Klasse ist als Kundensportprodukt für die US-Hersteller immer interessanter geworden. Auch Ford wird mit dem Mustang ab 2024 einen GT3-Boliden an den Start bringen.