Nach Preisexplosion: Handel mit dem Batterierohstoff an der Londoner Metall-Börse ausgesetzt
Gerade haben die Hersteller es geschafft, das umwelttechnisch und sozial problematische Metall Cobalt in ihren Elektroauto-Batterien zu reduzieren, da kommt mit rekordhohen Preisen für Nickel eine neue Herausforderung daher.
Auch Leerverkäufer und ein folgender Short Squeeze trugen zu der Preisexplosion bei. Daher setzte die London Metal Exchange den Handel mit Nickel am Dienstag aus. Die Metall-Börse erklärte, sie erwarte nicht, dass der Handel vor dem 11. März wieder eröffnet wird, berichtet Bloomberg.
Für eine 100-kWh-Batterie braucht man nach den Rohstoff-Analysten von Bloomberg etwa 66 Kilo Nickel. Die würden bei einem Preis von 100.000 Dollar pro Tonne (oder 100 Dollar pro Kilo) 6.600 Dollar kosten. Zum Vergleich: Der Durchschnittspreis des letzten Jahres lag bei etwa 18.500 Dollar pro Tonne. Damit würde das Nickel in der Batterie nur etwa 1.200 Dollar kosten. In Summe würden die Batteriekosten damit um über 5.000 Dollar steigen.
Autohersteller schließen natürlich längerfristige Lieferverträge für die Batterien ab und die Batteriehersteller wohl auch für die Rohstoffe. Doch wenn die Rohstoffpreise länger hoch bleiben, hilft das nichts.
Tesla-Chef Elon Musk warnte bereits 2020 vor einer möglichen Nickel-Knappheit. “Please mine more nickel”, forderte er die Bergbaukonzerne auf und versprach dafür große Auftragsvolumina, wie Reuters damals berichtete. Ein möglicher Ausweg sind Lithiumeisenphosphat-Batterien (LFP-Akkus), die keine teuren Metalle wie Cobalt oder Nickel enthalten. Tesla setzt LFP-Batterien bereits bei seinen Einstiegsmodellen ein. Doch LFP-Batterien haben oft eine niedrigere Energiedichte und funktionieren schlecht bei niedrigen Temperaturen.
Quelle: Bloomberg