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CATL baut in Ungarn riesiges Batteriezell-Werk für 100 GWh

Mercedes gehört zu Kunden des neuen Werk in Debrezen

catl baut in ungarn riesiges batteriezell-werk für 100 gwh

Der chinesische Batteriehersteller CATL kündigt sein zweites europäisches Batteriewerk an. Für 7,3 Milliarden Euro wird es in Ungarn gebaut. Der erste Spatenstich soll noch dieses Jahr erfolgen, Angaben zum Produktionsbeginn machte CATL nicht. Die Jahreskapazität wird bei 100 Gigawattstunden liegen.

Das erste Batteriezell-Werk von CATL entsteht derzeit bei Erfurt. Es soll die Fertigung bereits in der zweiten Jahreshälfte beginnen, doch die Kapazität ist mit 8 GWh deutlich geringer.

Bei dem neuen Werk handelt es sich um ein Greenfield-Projekt, das heißt, das Werk wird auf der grünen Wiese errichtet. Der Standort hat eine Fläche von 221 Hektar und befindet sich im südlichen Industriepark von Debrecen. Neben Zellen sollen dort auch Module entstehen.

Das neue CATL-Werk soll möglichst mit emissionsneutraler Energie arbeiten. Um eine Batterie-Wertschöpfungskette mit kleinem CO2-Fußabdruck aufzubauen, prüft CATL auch die Möglichkeit, Batteriematerialien aus Europa zu nutzen.

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó stufte das Projekt als “die bisher größte Greenfield-Investition in der Geschichte Ungarns” ein und zeigte sich stolz, dass CATL sein Land für den Standort gewählt hat.

Mit 100 GWh wäre das neue CATL-Werk in der Tat das größte Zellenwerk in Europa. Bisher liegt der Rekord bei 65 GWh; so viele Zellen baut LGES in Polen. VW plant wie bekannt nur 40-GWh-Werke. Nur Tesla könnte in Grünheide noch mehr Zellen produzieren, denn für die Giga Berlin wurde eine Kapazität von 200 GWh angekündigt.

Als Kunden peilt man europäische Autohersteller an. Genannt werden Firmen wie Mercedes, BMW, Stellantis und Volkswagen:

“Debrecen is located at the heart of Europe, and with close proximity to some auto plants of its customers such as Mercedes-Benz, BMW, Stellantis and Volkswagen, CATL’s Debrecen plant will enable it to better cope with the battery demands of the European market, improve its global production network development, and help accelerate e-mobility and energy transition in Europe. “

Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer bezeichnete sein Haus als “ersten und größten Kunden” zu Produktionsbeginn des neuen CATL-Werks. Das neue CATL-Werk werde Zellen für Mercedes-Standorte in Deutschland und Ungarn liefern, schreibt Mercedes. Di Stuttgarter bauen laut Automobilwoche in Kecskemet ab 2024 Kompaktwagen auf Basis der Mercedes Modular Architecture (MMA). Später soll noch ein Modell auf Basis der der rein elektrischen Plattform MB.EA hinzukommen. Diese könnten Zellen aus dem Werk in Debrezen erhalten, auch wenn das wohl nicht früher als 2025 produzieren wird.

Mercedes will Ende des Jahrzehnts nur noch Elektroautos anbieten, und zwar in allen Märkten, wo es die Bedingungen zulassen. Dazu benötigt der Konzern eine Gesamtkapazität von mehr als 200 GWh. Zusammen mit Partnern will Mercedes weltweit acht Zellenwerke bauen, vier davon in Europa, so der Konzern.

Zu den weiteren Partnern von Mercedes gehört auch ACC, ein Joint Venture, dem die Stuttgarter Ende 2021 beitraten. Zu ACC gehören auch der französische Batteriespezialist Saft sowie der Stellantis-Konzern. Das Gemeinschaftsunternehmen plant in Werke in Kaiserslautern, Termoli (Italien) und Douvrin (Frankreich).

Quelle: CATL, Mercedes, Automobilwoche (Paywall)

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