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Carsharing in Langenbach: Infos ja, Umsetzung vielleicht

Carsharing in Langenbach: Infos ja, Umsetzung vielleicht

Ist Langenbach reif für Carsharing? Ein Infoabend brachte nun ernüchternde Ergebnisse. Ganz aufgeben will man das Vorhaben aber noch nicht.

Langenbach – Ein Info-Stammtisch des Vereins „StadtTeilAuto“ aus Freising in der Pizzeria Castagne am Dienstagabend brachte nicht die erhoffte Klarheit beim Thema „Carsharing“ für Langenbach. Es waren zwar einige interessierte Bürger gekommen, auch Ortschefin Susanne Hoyer und einige Gemeinderäte wollten sich informieren und unterstützen. Doch konkrete Zusagen, eine Mitgliedschaft bei dem Verein abschließen zu wollen, gab es nur eine. Dazu kamen lediglich eine Unentschlossene und drei bereits bestehende Abschlüsse in Langenbach. Das waren nicht die vom Verein erhofften acht bis zehn Teilnehmer aus dem Hauptort Langenbach.

Denn „StadtTeilAuto“-Geschäftsführer Andreas Fincke war mit dem Thema im Dezember auf Initiative von Grünen-Gemeinderätin Verena Juranowitsch schon im Gemeinderat vorstellig geworden. Dort herrschte zwar Einigkeit darüber, dass das Ganze interessant sei und das Gremium auch einen entsprechenden zentrumsnahen Parkplatz zur Verfügung stellen werde. Eine von Fincke angeregte Ausfallbürgschaft in Höhe von über 4000 Euro jährlich und einen Vereinsbeitritt der Gemeinde für eine Testphase wollte der Rat damals noch nicht beschließen. Vielmehr sollte ein Infotermin im Januar Klarheit bringen, ob sich genügend Vereinsmitglieder für einen betriebswirtschaftlich rentablen Einsatz eines „StadtTeilAutos“ in Langenbach finden würden. Auch die Hoffnung, dass sich aus anderen Gemeindeteilen wie Nieder- und Oberhummel ebenfalls genügend Mitglieder fänden, um auch dort Fahrzeuge verfügbar zu machen, hatten die Initiatoren im Hinterkopf.

carsharing in langenbach: infos ja, umsetzung vielleichtFoto © Josef Fuchs

Nach der Veranstaltung am Dienstag ist nun klar: Wenn überhaupt, dann findet der erste Schritt zum Thema Carsharing im Hauptort statt. Bürgermeisterin Susanne Hoyer würde das Thema gerne weiter vorantreiben. Am liebsten mit einem Kleinbus für neun Personen, um möglicherweise auch Vereinen eine Mitgliedschaft schmackhaft zu machen. Aber zumindest eine Testphase mit einem Fahrzeug im Ortszentrum würde die Rathauschefin auf alle Fälle ausprobieren wollen, um dieses „Henne-Ei“-Problem zu lösen.

Carsharing in Langenbach: Probebetrieb mit StadtTeilAuto Freising im Gespräch

Deshalb werden Andreas Fincke und der Verein „StadtTeilAuto“ Freising im Februar eine Beschlussvorlage für den Gemeinderat erarbeiten, wie ein Probebetrieb möglich gemacht werden kann. Wann dieser konkret starten könnte, wäre – vorbehaltlich der Zustimmung des Gremiums – abhängig von der Dauer bei der Neuwagenbeschaffung bei „StadtTeilAuto“, wies deren Geschäftsführer auf eine aktuelle Hürde hin.

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Beim Carsharing-Programm des Vereins zahlen Mitglieder nur das, was sie wirklich fahren, und Posten wie Wertverlust, Verschleiß und Reparaturen werden über die Vereinsmitgliedschaft abgefangen. Dafür werden einige Initialkosten erhoben: So beträgt der Preis für eine Einzelmitgliedschaft 40 Euro Aufnahmegebühr, eine Kaution von 600 Euro wird beim Austritt zurückerstattet. Dazu kommt ein Jahresbeitrag von 90 Euro. Die Fahrzeugbuchung und -abrechnung erfolgt über eine Chipkarte und per App. Für die Mitglieder fallen dann monatlich fahrabhängige Kosten an, die von individueller Fahrstrecke, Nutzungsdauer und Fahrzeugtyp abhängen. Vor allem für Personen, die unter 10.000 Kilometer im Jahr fahren, würde sich dies lohnen, erklärte Andreas Fincke in seinem Vortrag.

Für alle Interessenten im Gemeindegebiet Langenbach gibt es jederzeit die Möglichkeit, sich beim Verein „StadtTeilAuto“ anzumelden oder sich für Informationen bei Gemeinderätin Verena Juranowitsch zu melden.

Josef Fuchs

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