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Cariad, Leoni, Tesla, Volkswagen, Renault, Ford, Tier Mobility: Der neue Newsletter manage:mobility

Wie Cariad-Chef Dirk Hilgenberg die Wende schaffen will, warum beim Zulieferer Leoni ein Übergangschef einspringen muss und wieso deutsche Automarken chinesischer werden müssen – das und mehr erfahren Sie in der neuen Ausgabe von manage:mobility.

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Topthema: Wie Cariad-Chef Dirk Hilgenberg diesmal pünktlich liefern will

Die Misere bei Volkswagens Softwaretochter Cariad kostete nicht nur wichtige Modelle wie dem nächsten Porsche Macan und dem Audi Q6 e-tron ihren Starttermin. Sie war auch ein wesentlicher Grund für den Rauswurf von Konzernchef Herbert Diess (64). Cariad-Chef Dirk Hilgenberg (58) durfte bleiben. 2023 wird für ihn nun zum Jahr der Wahrheit. Mein Kollege Michael Freitag beschreibt, wie Hilgenberg diesmal pünktlich liefern will.

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Köpfe: Wang Fengying ++ Akio Toyoda ++ Luca de Meo ++ Peter Gerber

  • Wang Fengying (52) schaffte es 2017 als CEO des chinesischen Autoherstellers Great Wall Motors auf Platz 62 der Forbes-Liste der mächtigsten Frauen der Welt. Ihr nächster Auftrag? Der Big Bang, jetzt für den Elektro-Spezialisten XPeng. Als Präsidentin soll sie die Marke zum Erfolg führen.

  • Akio Toyoda (66) wird im April als Nummer 1 abtreten. Persönlich zieht er sich Toyotas Vorstandschef zurück. Und das Unternehmen hinterlässt er mit knapp 10,5 Millionen verkauften Autos 2022 als größter Autobauer der Welt. Nachfolger Koji Sato (53) soll den Spitzenplatz jetzt verteidigen.

  • Luca de Meo (55) ist neuer Präsident des europäischen Autolobbyverbands ACEA. Und Lucky Luca schießt schneller als sein Schatten. Die geplante EU-Abgasnorm Euro 7 gefährde Europas Autoindustrie, mahnt der Renault-Chef. Während USA oder China ihre Hersteller förderten, reguliere die EU immer stärker.

  • Peter Gerber (58), bislang Vorstandsboss der Lufthansa-Tochter Brussels Airlines, wird in einem Jahr Condor-Chef. Beim Ferienflieger ersetzt er Ralf Teckentrup (65), der seine Karriere beenden wird.

Unternehmen: Leoni ++ ZF ++ Ford ++ Renault ++ Boeing

  • Chaos beim angeschlagenen Zulieferer Leoni. CEO Aldo Kamper (52) warf Anfang der Woche überraschend hin, Sanierer Joachim Ziems (68) steht vor einer Herkulesaufgabe. Großaktionär Stefan Pierer (66) sucht einen Nachfolger für Kamper. Mein Kollege Michael Freitag berichtet: ein Mitglied des Aufsichtsrats soll übernehmen – übergangsweise.

  • In Ensdorf im Saarland soll die weltweit größte Fabrik für Siliziumkarbid-Halbleiter entstehen. Federführend ist der US-Konzern Wolfspeed, auch Autozulieferer ZF Friedrichshafen beteiligt sich. Finanzieren sollen das 2,75 Milliarden Euro schwere Projekt zu großen Teilen staatliche Subventionen.

  • Ford senkt nicht nur die Preise, sondern auch seine Mitarbeiterzahl. In Köln geht seit der jüngsten Ankündigung, 3200 Stellen zu streichen, die Angst um. Betriebsratschef Benjamin Gruschka (42) befürchtet für Fords Europageschäft gar den “Anfang vom Ende insgesamt”.

  • Renault schraubt seinen Anteil an Nissan von 43 auf 15 Prozent herunter. Im Gegenzug beteiligt sich Nissan an Renaults neuer Elektroauto-Tochter. Ziel der Überkreuzgeschäfte: Mehr Augenhöhe in der gemeinsamen Allianz. Wie lange die Harmonie wohl anhält?

  • Päpste, US-Präsidenten, Rock-Bands – alle flogen sie mit der Boeing 747. Doch der Jumbo gilt auch als das Flugzeug, das Interkontinentalflüge für Normalos erschwinglich machte. Nach 53 Jahren mustert Boeing die 747 nun aus. Im Vergleich zu zweiströmigen Jets ist sie zu teuer geworden.

Mehr Mobilität: Tier ++ H2Fly ++ Luftfahrt ++ 49-Euro-Ticket

  • Das große Sparen in der Mikromobilitätsszene geht weiter. Nachdem Tier Mobility bereits im August 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen hatte, trifft es nun inklusive einer Entlassungswelle bei der US-Tochter Spin 100 weitere. Fraglich, ob die Scooter-Branche wirtschaftlich jemals ins Rollen kommt.

  • Aufwind erhält dagegen H2Fly. Die Vision des Start-ups: Emissionsfreie Wasserstoffflieger für 40 Passagiere mit bis zu 2.000 Kilometern Reichweite. Schöner Traum, denkt sich wohl auch das Land Baden-Württemberg und fördert am Flughafen Stuttgart extra ein “Hydrogen Aviation Center”. Geplanter Start: 2024.

  • Im kerosingetriebenen Hier und Jetzt lief es für die Luftfahrt zuletzt deutlich besser als erwartet. Die Fachwelt war sich lange einig, dass die pandemiegeplagte Branche die alten Höhen für längere Zeit nicht erreichen wird. Doch mein Kollege Michael Machatschke zeigt: Die Branche legt einen fulminanten Aufschwung hin.

  • Das 49-Euro-Ticket hat eine weitere Hürde genommen, das Bundeskabinett hat den entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedet. Im Mai soll das “Riesenprojekt” (O-Ton Verkehrsminister Wissing) starten, zuvor müssen noch Bundestag, Bundesrat und EU-Kommission zustimmen.

Zahl der Woche: 95

Da wir es eben mit Wasserstoff hatten: Manche schwören auch in der Diskussion um den Pkw-Antrieb der Zukunft auf H2. Die Realität sieht anders aus. Vor einigen Jahren versprach die Initiative “H2 Mobility”, hinter der unter anderen Daimler Truck, Hyundai und Shell stehen, 400 Wasserstofftankstellen in Deutschland im Jahr 2023. Auf ihrer eigenen Zapfsäulenkarte finden sich aktuell jedoch nur 95. Vielleicht heben die Wasserstoffflieger ja schneller ab.

Deepdrive der Woche: Mehr China wagen

China ist seit vielen Jahren der wichtigste Markt für Deutschlands Autobauer. Von einstiger deutscher Dominanz ist vor Ort aber immer weniger zu sehen. Einheimische Marken wie BYD, Nio und Co. gewinnen an Momentum – und streben sogar nach Europa. Volkswagen, Mercedes und BMW sollten die Signale nicht ignorieren, meint Christian Malorny, Auto-Chef der Beratung Kearney. In seinem Gastbeitrag geht er gar noch einen Schritt weiter und fordert: Deutsche Automarken müssen chinesischer werden.

Rabattkönig der Woche

Zum Schluss noch einmal Autopreise. Ein chinesischer Porsche-Händler bot jüngst einen Panamera für 124.000 Yuan (knapp 16.900 Euro) an. Eigentlich kostet das Modell mindestens 973.000 Yuan (ca. 132.000 Euro). Mehrere hundert Kunden hinterlegten Anzahlungen in Höhe von, wie könnte es bei Porsche anders sein, 911 Yuan. Doch statt einem irren Schnäppchen war das Angebot nur ein “schwerer Fehler” des Händlers und verschwand bald wieder von der Website. Ganz so schlimm tobt die Auto-Rabattschlacht doch noch nicht.

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche.

Herzlichst, Ihr Christoph Seyerlein

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