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Caravaning ist auf 21 000 Quadratmetern nach Baunatal umgezogen

Caravaning ist auf 21 000 Quadratmetern nach Baunatal umgezogen

Indoor-Halle mit markanter Glasfront und Platz für 15 Wohnmobile und Wohnwagen, Werkstatt für 16 Fahrzeuge, eine extra Halle für eine Zubehör-Firma – am neuen Gallinatplatz in Hertingshausen ist ein großes Zentrum rund um die Welt der Reisemobile entstanden.

Baunatal – Kunos Mobile Freizeit ist Anfang Februar von Edermünde auf eine 21 000 Quadratmeter große Fläche gegenüber vom Einkaufszentrum Ratio-Land umgezogen. Allein das Außengelände biete Platz für 150 Fahrzeuge, erklärt Geschäftsführender Gesellschafter Marco Gallinat. Auf der Abstellfläche wird immer noch kräftig gebaut. Unter anderem habe er wegen der Vorgaben der Verkehrsbehörde Hessen Mobil eine eigene Zufahrtsstraße zu dem Betrieb bauen müssen, berichtet er weiter. „Obwohl es schon zwei Zufahrten zum Grundstück gab.“ Für die Straße habe er zusätzlich 300 000 Euro hinblättern müssen.

Insgesamt investierte das Unternehmen nach eigenen Angaben über 5 Millionen Euro in das Areal in Baunatal, das zum Interkommunalen Gewerbegebiet mit Edermünde gehört. Seit 1999 war Kuno in der Nachbargemeinde ansässig. Insgesamt gibt es die Firma seit über 50 Jahren in der Region.

Der Reiseboom mit Wohnwagen oder Wohnmobil sei ungebrochen, berichtet der 48-Jährige. Corona habe das Ganze noch befeuert.

Während der Pandemie sahen viele Menschen den Urlaub im mobilen Zuhause als einzige Möglichkeit, mit der Familie oder dem Partner unter sich bleiben zu können. „Es war die sicherste Art zu reisen“, sagt Gallinat.

Aufgrund der plötzlich gestiegenen Nachfrage kam es bald zu Engpässen. Immer wieder warteten Kunden bei den Händlern Monate auf die bestellten Fahrzeuge. Vor allem, weil Fiat den Dauerläufer „Ducato“ plötzlich nicht mehr liefern konnte. Laut Gallinat waren die Auswirkungen deshalb so groß, weil der „Ducato“ damals einen Marktanteil von 75 Prozent besaß. „Auf einmal war der nur noch eingeschränkt lieferbar.“

caravaning ist auf 21 000 quadratmetern nach baunatal umgezogenFoto © Kühling, Sven

Inzwischen habe man auch auf andere Fabrikate umgestellt – etwa auf Mercedes, Peugeot, Ford und VW. Billiger ist das Vergnügen damit nicht geworden. 60 000 bis 80 000 Euro Neupreis für ein Wohnmobil sind keine Seltenheit. Wer sich das nicht leisten kann, der hat bei dem Baunataler Händler die Chance, erst einmal ein Gefährt für eine Tour zu mieten. „Wir vermieten Wohnanhänger und Wohnmobile“, erklärt der Firmenchef.

Den Umzug nach Baunatal bewältigte der Betrieb in anderthalb Wochen aus eigenen Kraft. „Wir hatten kein Umzugsunternehmen“, berichtet der Chef. „Wir haben mit dem Team alles gepackt, dann sind wir hier her.“

Lebensgefährtin Chiara Wagner erzählt von der anstrengenden Zeit. Am Ende habe sich die Firma dann einen Personal Coach gegönnt, sagt sie. „Da bekamen wir alle ein Regenerations-Training.“ Insgesamt ist das Unternehmen für 25 Mitarbeiter ausgelegt. Für die Werkstatt, sagt Gallinat, benötige er allerdings noch Verstärkung. „Wir suchen dringend Monteure.“

Übrigens: Weil der Betrieb eine eigene Straße für die Stadt Baunatal gebaut hat, habe man sich den Straßennamen auswählen können. Was lag da näher, als die Zufahrt einfach nach dem Familienunternehmen zu benennen: Gallinatplatz.

Und auch der Firmenname soll sich demnächst ändern. Aus Kuno’s Mobile Freizeit wird Kuno Caravaning.

Tage der offenen Tür: Samstag und Sonntag, 18. und 19. März. Mehr Infos im Internet unter meinkuno.de

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