Neues Material, neuer Akku, neue Schaltung: Canyon tüftelt an seinem E-City-Flitzer Precede:ON und dreht so an der Preisschraube. Das bringt das Precede:ON AL auf die Straße.
- Canyon Precede:ON AL 7 im Test: Es bleibt schick
- Größerer Akku, kleinerer Motor
- Stufenlos geschaltet
- Wie auf der Vibrationsplatte
- Precede:ON AL 7 im Praxistest: Fazit
Geborener Städter: das Precede:ON AL 7. Inhaltsverzeichnis
Canyon Precede:ON AL 7 im Test: Es bleibt schick
An welcher Stellschraube Canyon überwiegend dreht, um den Preis des neuen Precede-Pedelecs zu drücken, liest man schon an den letzten beiden Buchstaben des Modellnamens ab. Bezug nimmt die Endung auf das Material des Rahmens. Während “CF” besagte, dass der Rahmen aus Carbonfaser besteht, weist “AL” auf die Verwendung von Aluminium hin. Äußerlich macht sich die Umstellung des Materials nur in Details bemerkbar. So behält die Alu-Version das markante Precede-Design mit geknicktem Oberrohr und eleganter Lackierung. Wie gewohnt integriert Canyon den Akku abermals sehr gekonnt in das Unterrohr des Rahmens. Klar, hier und da trifft man anders als bei der Carbon-Variante auf Schweißnähte – die fallen optisch aber nicht stark ins Gewicht.
Daneben verschwinden Verkabelungen nicht schon hinter den Bremshebeln in den Rahmen, sondern “erst” oberhalb des Frontscheinwerfers, doch auch das ist eher eine Kleinigkeit. Insgesamt ist das Precede:ON AL etwas schlanker als sein hochpreisiger Bruder. Damit tritt es weniger bullig, aber noch immer sehr stabil auf. Auf der Waage macht sich das schlankere Aussehen aber nicht bemerkbar – im Gegenteil. Aluminium ist nun mal schwerer als Carbon und so kommt die von COMPUTER BILD getestete Version Precede:ON AL 7 auf ein Gewicht von 24,76 Kilogramm – gut 2,5 Kilogramm mehr als bei ihrem Carbon-Pendant. Steckt dafür auch mehr drin?
Clever verpackt: Den Akku des Precede:ON AL 7 integriert Canyon in den Rahmen. Braucht er Saft, nehmen Sie ihn zum Laden einfach heraus.
Größerer Akku, kleinerer Motor
Für unbeschwerte Fahrten: Riemenantriebe sind praktisch wartungsfrei und rausspringen kann unterwegs auch nichts.
Stufenlos geschaltet
Während das schwergewichtige Bike im Eco-Modus noch etwas Wadenschmalz verlangt, schnellt man im Turbo-Gang bereits nach wenigen Pedaltritten auf 25 Stundenkilometer. Die halten Fahrerinnen und Fahrer selbst bei Steigungen ohne größere Anstrengungen – perfekt für alle, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, aber ohne Schweißflecken ankommen möchten. Trotz seines relativ hohen Gewichts fährt sich das Precede:ON AL 7 überraschend agil und geschmeidig. Grund dafür ist auch die gute Enviolo-Schaltung. Das Besondere an ihr: Per Drehgriff am Lenker passt sie die Übersetzung stufenlos an. Nervige Schaltunterbrechungen oder Knackgeräusche? Nix da!
Wie auf der Vibrationsplatte
Geht es doch mal zu schnell, bringen hydraulische Magura-Scheibenbremsen vom Typ “MT Thirty” das Bike verlässlich zum Stehen. Für ein sicheres Gefühl auf dem Precede:ON AL 7 sorgen die Bremsen aber nicht allein. Auch die pannensicheren Schwalbe-G-One-Reifen vermitteln ein sicheres Fahrgefühl. Stolze 57 Millimeter sind die Gummilatschen breit und begraben so kleinere Bodenunebenheiten und Kiesbelag unter sich, ohne dass man viel davon mitkriegt. Auf lückenhaftem Kopfsteinpflaster machen Sie sich jedoch besser darauf gefasst, dass kein Nierenstein bleibt, wo er ist. Denn ohne zusätzliche Federung rüttelt es Sie hier ordentlich durch.
Im Handumdrehen zur richtigen Trittfrequenz: die stufenlose Enviolo-Schaltung.
Precede:ON AL 7 im Praxistest: Fazit
Mit dem Precede:ON AL 7 gelingt Canyon ein preiswertes E-Stadtrad, das mit schickem Design, hochwertiger Verarbeitung und abgesehen von der fehlenden Federung durch ein tolles Fahrgefühl überzeugt. Gegenüber dem teureren Carbon-Pedelec Precede:ON CF 9 machen Kundinnen und Kunden kaum gewichtige Abstriche, sparen aber rund 1.500 Euro. Wer insbesondere auf den Carbonrahmen und etwas Motorleistung verzichten kann, für den ist das Precede:ON AL 7 ein gutes Geschäft.