Der US-amerikanische Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power und der britische Chemiekonzern Johnson Matthey haben eine strategische Partnerschaft geschlossen, die in Zulieferverträgen und dem Bau eines gemeinsamen US-Werks für katalysatorbeschichtete Membranen münden soll.
Ebenfalls Teil der britisch-amerikanischen Kooperation soll künftig eine von Johnson Matthey bereitgestellte „sichere Versorgung mit Edelmetallen und Recyclingleistungen“ sein. Als zentraler Pfeiler der langfristig angelegten Partnerschaft dürfte aber vor allem der angestrebte gemeinsame Bau einer CCM-Produktionsanlage gelten. Diese soll mit einer Kapazität von 5 GWh und einer Erweiterungsoption auf bis zu 10 GWh in den USA entstehen und 2025 den Betrieb aufnehmen. Das Duo spricht von der „voraussichtlich größten CCM-Fertigungsanlage der Welt“.
Plug-Power-Chef Andy Marsh sieht durch die neue Partnerschaft die Lieferkette seines Unternehmens gestärkt. Johnson Matthey werde helfen, „die wachsende Nachfrage nach unseren Brennstoffzellen und Elektrolyseuren zu befriedigen. Mit einem Partner wie JM ist Plug in einer starken Position, um weltweit führend in der grünen Wasserstoffwirtschaft zu sein.“
Der britische Chemiekonzern hatte sich 2021 überraschend aus dem Business mit Batteriematerialien für die Autoindustrie zurückgezogen, setzt aber weiterhin auf sein BZ-Komponenten-Geschäftsfeld. So kündigte der Konzern Mitte 2022 den Bau einer britischen Fabrik für PEM-Brennstoffzellenkomponenten zum Einsatz in Wasserstofffahrzeugen an. Die Fabrik am bestehenden Standort in Royston soll nach seinerzeitigem Stand ab dem ersten Halbjahr 2024 eine jährliche Produktionskapazität von 3 GWh bieten und könnte später erweitert werden.
Welche Komponenten genau in Royston hergestellt werden sollen, ging aus der Mitteilung im Juli 2022 nicht hervor. Insgesamt sollen 80 Millionen Euro in die Anlage investiert werden, das Unternehmen selbst spricht in Anlehnung an die Produktionskapazität von einer „Gigafactory“. Die 3 GWh sollen die bestehenden Herstellungskapazitäten im Umfang von 2 GWh auf dann 5 GWh bringen.
In Europa ist Plug Power vor allem als Joint-Venture-Partner von Renault bekannt. 2021 hatte das Duo das Gemeinschaftsunternehmen Hyvia gegründet. Das Europa-Geschäft wird von Plug Powers neuer Europa-Zentrale im Duisburger Hafen aus geleitet. Auch in Asien sind die US-Amerikaner über eine Kooperation mit der südkoreanischen SK Group aktiv, aus der erst vor wenigen Monaten ein Joint Venture hervorging.
matthey.com, ir.plugpower.com