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Boxster-Topmodell Porsche 718 Spyder RS: Für die Landstraße ein bisschen Softie

Porsche krönt die Boxster-Baureihe mit dem 718 Spyder RS. Das minimalistische Dach, der knackige Hochdrehzahl-Sauger und vielfältiger Leichtbau formen die Fahrmaschine.

boxster-topmodell porsche 718 spyder rs: für die landstraße ein bisschen softie

© Rossen Gargolov / Patrick Lang
Ab sofort bestellbar: der Porsche 718 Spyder RS.

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Mit dem Topmodell der Boxster-Baureihe haben die Zuffenhausener ein neues Sehnsuchts-Objekt geschaffen.

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Mittig verbaut arbeitet hier der freisaugende Vierliter-Sechszylinder aus dem 911 GT3.

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Im Spyder leistet das Aggregat analog zum Coupé-Bruder 718 Cayman GT4 RS glatte 500 PS.

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Carbon, schwarzes Leder und Racetex kleiden den Innenraum.

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Optional gibt es das Weissach-Paket für noch mehr sichtbares Carbon plus entsprechendes Dekor.

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Dann bezieht Porsche auch den Armaturenträger mit Racetex.

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Carbon-Schalensitze sind sereinmäßig an Bord.

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Der Luftstrom am Auto erklärt sich am besten mit Gesten.

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Was die Aerodynamik betrifft, gibt es kleine Unterschiede zum Cayman GT4 RS. So ist die Buglippe des Spyder etwas kürzer, um…

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… die aerodynamische Balance wegen des im Vergleich zum Coupé fehlenden Heckflügels zu gewährleiten, erklärt Projektleiter Markus Atz.

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Herausstechendes Element des Spyder ist natürlich sein (einlagiges) Stoffdach.

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Um es abzulegen, ist Handarbeit gefragt. Elektische Unterstützung gibt es nicht.

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Das komplett abnehmbare Dach kann unter der hinteren Klappe verstaut werden.

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Inklusive der gesamten Mechanik wiegt die Dachkonstruktion lediglich 18,3 Kilo.

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Wer das Dach nach dem Abnehmen direkt in der heimischen Garage lässt, spart nochmal rund sieben Kilo Gewicht.

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Zusätzlich zum Sonnensegel-Stoffdach gibt es einen separaten Wetterschott, um das Cockpit komplett zu schließen.

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Das Schott findet ebenfalls unter der Klappe Platz.

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Gebaut hat Porsche den Spyder RS für die Landstraße, nicht für den Trackday.

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Entsprechend fällt die Fahrwerksabstimmung etwas softer aus als beim Cayman GT4 RS.

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Serienmäßig steht der Top-Boxster auf geschmiedeten 20-Zöllern aus Aluminium. Magnesium-Räder kann nur ordern, wer zuvor das Weissach-Paket bucht.

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Musik für Sportwagen-Fans – die Frischluft-Ansaugung ist nicht weit vom Ohr entfernt.

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Ab Sommer 2023 steht der offene Mittelmotor-Sportwagen beim Händler. Der will dann mindestens 155.575 Euro dafür haben.

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Ab sofort bestellbar: der Porsche 718 Spyder RS.

Die Freude an bestehenden Produkten aus dem Hause Porsche hat die Zuffenhausener bekanntlich noch nie davon abgehalten, nochmal einen draufzusetzen. Und wenn sie das tun, schmückt gewöhnlich ein zusätzliches Kürzel die Modellbezeichnung. Besonders spannend wird es dann, wenn ein gänzlich anderer Name am Heck prangt. Beispielsweise nicht “718 Boxster” sondern “Spyder RS”.

Dem zuletzt vorgestellten Cayman GT4 RS folgt im Sommer 2023 also eine offene Version, die so offen ist, dass sie selbst geschlossen noch ein bisschen offen bleibt. Wenn man will. Verwirrt? Also: Die Verdeckkonstruktion lässt sich in zwei Ausbaustufen anbringen. Wahlweise als Sonnensegel mit einer offenen Luft-Durchströmung oder per Wetterschott-Einsatz als gänzlich geschlossenes Dach. Beide Teile sind komplett abnehmbar separat voneinander unter der Heckklappe hinter den Sitzen untergebracht. Jegliche Umbaumaßnahmen erfolgen in Handarbeit, elektrische Unterstützung gibt es nicht. Dafür wiegt die gesamte einlagige Verdeckkonstruktion inklusive Mechanik nur 18,3 Kilogramm.

Die Aerodynamik

Obwohl eine nahe technische Verwandtschaft zum Cayman GT4 RS besteht, unterscheiden sich die beiden Extrem-718 in einigen Punkten deutlich. Offensichtlich wird das am Heck, denn anders als beim Coupé reckt sich dort kein ausladender Flügel in den Wind, sondern ein feststehender Bürzel. Entsprechend fällt die Buglippe kleiner aus als am Cayman, um die aerodynamische Balance zu gewährleisten.

Ansonsten gleichen sich die Vorderwagen der RS-718er mit ihren CFK-Hauben, dem breiten Luftauslass über dem Stoßfänger und den NACA-Einlässen zur Bremsenkühlung. Kleiner Exkurs: Damit sind die Ausschnitte in der Außenhaut gemeint, deren Form an einen klassischen Flaschenöffner mit verkürztem Stil erinnert. Sie gehen auf das “National Advisory Committee for Aeronautics” (NACA), einen Vorläufer der NASA, zurück, das sich Mitte der 40er-Jahre mit der Aerodynamik von Düsenjets beschäftigte. Für die Sideblades an den äußeren Enden des Stoßfängers gilt das nicht, aber sie steigern mittels Luftstrom den Abtrieb. Die Ansaugung der Prozessluft erfolgt beim Spyder RS in unmittelbarer Nähe zu den Ohren der Insassen, was uns zum Motor führt.

Der Antrieb

Mittig verbaut wirkt im Top-Boxster der Sechszylinder-Saugmotor aus dem 911 GT3. In dieser Konfiguration leistet das Vierliter-Aggregat glatte 500 PS und schiebt den puristischen Sportwagen in 3,4 Sekunden auf 100 km/h. 450 Newtonmeter maximales Drehmoment, 308 km/h Vmax und bis zu 9.000 Umdrehungen pro Minute stehen ebenfalls im Datenblatt. RS-typisch sortiert ein kurz übersetztes 7-Gang-PDK den Vorwärtsdrang, ein manuelles Getriebe gibt es weder für Geld noch gute Worte. Eine Art Vorbereitung auf den elektrischen Nachfolger?

Immerhin muss der Verbrenner insgesamt nur 1.410 Kilo Fahrzeuggewicht bewegen. Damit ist der Spyder RS 40 Kilo leichter als der Spyder “ohne RS” und sogar dem Cayman GT4 RS nimmt er noch fünf Kilo ab. Auch wenn sich das alles sehr radikal anhört, ist der offene Mittelmotor-Sportwagen etwas softer ausgefallen als sein Coupé-Bruder, was uns zum Fahrwerk führt.

Das Fahrwerk

Während der Cayman GT4 RS ambitionierte Trackday-Piloten adressiert, ist der Spyder RS für das Landstraßen-Genuss-Publikum gebaut. Die Feder- und Dämpferraten haben die Porsche-Fahrwerker reduziert, um laut eigener Aussage eine Cabrio-typische Abstimmung zu erreichen, die etwas versöhnlicher mit Asphalt-Verwerfungen umgeht. Das Porsche Active Suspension Management (PASM) ist ebenso serienmäßig an Bord wie eine Tieferlegung um 30 Millimeter, Lager mit Kugelgelenken und eine mechanische Hinterachs-Quersperre.

Höhe, Spur, Sturz und Stabilisator lassen sich individuell einstellen. Auf die Achsen montiert Porsche ab Werk 20-Zöller aus Aluminium. Wer Magnesium-Räder möchte, muss zuvor das bekannte Weissach-Paket buchen, was uns zum Interieur führt.

Das Interieur

Ist das Häkchen beim Weissach-Paket nämlich gesetzt, bespannt Porsche das Cockpit großzügig mit Racetex. Doch selbst jene Kunden, die auf die kostspielige Option verzichten (rund 12.600 Euro), werden mit dem Mikrofaser-Stoff bedacht – nämlich am Lenkrad, das zudem eine gelbe 12-Uhr-Markierung aufweist.

Fahrer und Beifahrer nehmen standardmäßig auf Vollschalensitzen aus Sichtcarbon Platz, deren Bezüge aus schwarzem Leder gefertigt sind, das eine Race-Tex-Mittelbahn in Kontrastfarbe unterbricht. Zur Wahl stehen dafür Arktikgrau und Karminrot. Gestickte “Spyder RS”-Schriftzüge in den Kopfstützen sind Ehrensache, zumindest in dieser Preisklasse. Und das führt uns, naja, zum Preis.

Preis und Marktstart

Bestellbar ist das Topmodell der Boxster-Baureihe ab sofort, im Sommer steht es dann beim Händler. Seine Publikumspremiere gibt der offene Sportwagen im Juni anlässlich der Feierlichkeiten zum Porsche-Jubiläumsjahr “75 Jahre Sportwagen” und wenig später beim Festival of Speed in Goodwood.

Ihr Sparschwein sollten Sie bei Kaufinteresse zu diesem Zeitpunkt mit mindestens 155.575 Euro gefüttert haben. Damit liegt der Spyder RS auf Augenhöhe mit dem Cayman GT4 RS, der bis zum Spyder-Marktstart noch eine leichte Anpassung erfahren wird.

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