Bild: BMW
„Würde man im Stau stehend dauernd von E-Autos überholt, würden sich viele sicherlich überlegen, ob sie nicht doch umsteigen“, so der Manager im Gespräch mit dem Münchner Merkur. Eine solche Bevorzugung wäre eine Alternative zu dem von der EU geplanten faktischen Verbrennerverbot. Staatliche Kaufprämien als Anreiz seien auf Dauer auch nicht sinnvoll, meinte Nedeljkovi.
Der BMW-Produktionschef kritisierte EU-Pläne, bei der Batterieproduktion den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens nach dem Strommix des ganzen Landes zu berechnen. Damit würden Unternehmen wie der bayerische Autobauer bestraft, die in den Bezug von Grünstrom investieren. „Unser CO2-Fußabdruck würde dann mit dem deutschen Strommix gewertet, Kohlestrom inklusive. Das würde unsere Bilanz auf dem Papier massiv verschlechtern“, sagte Nedeljkovi. „Damit wäre der Anreiz weg, sich um eine möglichst klimaneutrale Produktion zu bemühen.“
„Für die absehbare Zukunft“ verfolge man einen technologieflexiblen Ansatz, so Körber. Deshalb habe das Unternehmen geplant, alle Antriebsstränge auf einer Produktionslinie zu fertigen. „Wenn sich ein Markt in eine Richtung verschiebt, müssen wir kein Werk schließen oder eine Schicht reduzieren. Wir stellen einfach auf einen anderen Antriebsstrang um“, erklärte der Produktchef. Konzernchef Oliver Zipse hat im Mai erklärt: „Beim Hochlauf der E-Mobilität fahren wir ein unverändert hohes Tempo, das kaum ein Wettbewerber mitgehen kann.“