In Saudi-Arabien wird eine weitere Lithium-Verarbeitungsanlage gebaut. Diese entsteht im Rahmen eines Joint Ventures des australischen Bergbauunternehmens European Lithium mit dem saudischen Industriekonzern Obeikan Group. Als Abnehmer steht BMW bereit.
Angaben zur Abnahmemenge und zum Zeitraum machten die Unternehmen im Dezember 2022 nicht. Geäußert wurde aber, dass BMW eine Vorauszahlung in Höhe von 15 Millionen US-Dollar an European Lithium leistet, die später mit dem an BMW gelieferten Lithiumhydroxid verrechnet werden soll.
Nun zeichnet sich also ab: Verarbeitet werden soll das Lithium für BMW aus Österreich in Saudi-Arabien. Dazu wollen European Lithium und die heimische Obeikan Group ein 50:50-Joint-Venture gründen, das „ein Exklusivrecht für den Kauf von Spodumen aus der aktuellen Ressource in Wolfsberg (Zone 1)“ anstrebt und das die Anlage so entwickeln soll, dass „die anfänglichen Mindestkapazitäten und Produktspezifikationen aus dem verbindlichen langfristigen Liefervereinbarung mit BMW erfüllt werden“, wie es in der Ad-hoc-Mitteilung heißt.
„Wir freuen uns über diesen strategischen Schritt in der Partnerschaft mit Obeikan, der den Weg für signifikante Opex-Einsparungen ebnet, einschließlich stark reduzierter Energie- und Finanzierungskosten sowie einer wesentlich niedrigeren Steuerquote“, äußert Tony Sage, Chairman von European Lithium zur nun neu angekündigten Partnerschaft. Sein Unternehmen sei motiviert, seine Pläne voranzutreiben, „um (…) die Wirtschaftlichkeit von Wolfsberg und unseren zukünftigen Projekten zu stärken“.
Abdallah Obeikan, CEO der Obeikan Investment Group, gibt sich erfreut, über die Vereinbarung mit European Lithium: „Wir sind überzeugt, dass unsere Partnerschaft für alle Beteiligten von Vorteil sein wird. Diese Partnerschaft wird die Expertise von EUR mit dem industriellen Wissen von Obeikan und der Stärke Saudi-Arabiens verbinden.“ Die angekündigte Einrichtung stellt die zweite Lithium-Verarbeitungsanlage in Saudi-Arabien neben der des australischen Batteriematerial-Unternehmens EV Metals Group dar.
Saudi-Arabien versucht auf mehreren Ebenen, zu einem Akteur in der Batterie- und eMobility-Industrie zu werden. So hat der Wüstenstaat gerade über seinen Staatsfonds weiteres Kapital für den US-Autobauer Lucid Motors zugesagt, der vor Ort ein Werk errichten soll und von der Regierung Saudi-Arabiens einen Großauftrag zur Lieferung von bis zu 100.000 E-Autos über einen Zeitraum von zehn Jahren erhalten hat. Parallel stellte Saudi-Arabien im Herbst 2022 seine erste Elektroauto-Marke Ceer vor, die ebenfalls ein Werk plant.
europeanlithium.com (Ad-hoc-Mitteilung, PDF), ft.com