Die Rundzellen des von BMW bestätigten Zulieferers Eve Energy für die E-Autos der Neuen Klasse sollen laut einem Medienbericht denen von Tesla deutlich überlegen sein. Da sie offenbar eine höhere Energiedichte haben und auch etwas größer sind, soll bei einem gleich großen Batteriepack deutlich mehr Reichweite möglich sein.
Angeboten werden sollen die Eve-Energy-Rundzellen in zwei Varianten mit Energiedichten von 260 und 280 Wh/kg. Bei Teslas aktuellen 4680-Zellen wurden laut „Golem“ nur 234 Wh/kg Energiedichte gemessen. Bereits das würde für die BMW-Rundzellen bis zu 19,6 Prozent mehr Energiegehalt pro Kilogramm Batterie bedeuten.
Ein Akkupack der gleichen Länge und Breite ermögliche mit den 4695-Zellen den Bau von Elektroautos mit rund 40 Prozent mehr Reichweite als mit Teslas aktuellen 4680 Zellen, schreibt „Golem“ – die Verbesserung soll zu gleichen Teilen aus der höheren Energiedichte und der zusätzlichen Höhe der Zellen resultieren. Bei der Reichweite spielt natürlich nicht nur der Energiegehalt in der Batterie eine Rolle, sondern auch der Verbrauch. Da ein Auto mit 4695- statt 4680-Zellen auch 15 Millimeter höher gebaut werden müsste (bei gleicher Innenraumhöhe), gehe laut „Golem“ „im schlechtesten Fall rund ein Prozent mehr Energie durch schlechtere Aerodynamik des Autos wegen des größeren Frontquerschnitts verloren“. Um die Elektromotoren der nächsten Generation effizienter zu machen, hat BMW in dieser Woche auch in das Münchner Startup DeepDrive investiert.
Dass Eve Energy BMW zwei Varianten mit eigentlich recht ähnlicher Energiedichte anbietet, liegt an einem anderen Grund: Beide Zellen unterscheiden sich in der Leistung – sowohl beim Laden als auch der Leistungsabgabe. Die Version mit 260 Wh/kg soll in nur zwölf Minuten von zehn auf 80 Prozent laden und auch 50 Prozent mehr Leistung abgeben können als die Variante mit 280 Wh/kg. Diese bietet zwar eine höhere Energiedichte und damit mehr Reichweite, benötigt aber für die Schnellladung 20 Minuten. Somit könnte BMW je nach Modell(-Variante) die passende Batteriezelle wählen – mal für häufigere, aber kürzere Ladestopps, mal für mehr Reichweite mit längeren Ladestopps.
Zudem hat BMW nun offiziell das neue Batterie-Montagewerk in Niederbayern bestätigt, von dem aus künftig die Automobilwerke in München, Dingolfing und Regensburg mit Hochvoltbatterien versorgt werden. Gerüchte gab es bereits im Januar. Im Februar bestätigte ein Unternehmenssprecher den Grundstückskauf in den Gemeinden Straßkirchen und Irlbach. Der Baustart ist für Anfang 2024 geplant.
golem.de, bmwgroup.com (Batterie-Montage)