Eigene Spuren für E-Autos auf der Autobahn sollen laut dem BMW-Manager mehr Anreiz für den Kauf eines Elektroautos schaffen.
Es gehe nicht um Kaufprämien, „das wäre auf Dauer auch nicht sinnvoll“, sagte Nedeljkovic dem „Münchner Merkur“ vom Samstag.
Stattdessen gebe es andere Möglichkeiten, um E-Autos attraktiver zu machen: „etwa der privilegierte Zugang zu Innenstädten, kostenlose Parkmöglichkeiten oder eine eigene Spur auf der Autobahn.“
Trotz Kritik am Standort Deutschland fährt BMW die Produktion hier weiter kräftig hoch: „Wir werden in diesem Jahr mehr als eine Million Autos in Deutschland bauen“, kündigte der Vorstand an. Im vergangenen Jahr produzierte BMW 936.000 Autos in Dingolfing, München, Regensburg und Leipzig, 729.000 in China und 411.000 in den USA. Weltweit waren es 2,66 Millionen.
In den vergangenen fünf Jahren habe der Konzern fünf Milliarden Euro in die deutschen Werke investiert, sagte Nedeljković. Sie seien profitabel. „Fest steht aber: Im Wettbewerb wird es an unserem Heimatstandort immer schwieriger.“ Grund seien Bürokratie, teure Energie und hohe Standortkosten. Die Industrie brauche auch ein solides Straßennetz, eine verlässliche Bahn und digitale Infrastruktur.
Zur Diskussion um das Verbrenner-Aus in der EU ab 2035 sagte Nedeljkovic dem „Münchner Merkur“, das Ziel, möglichst viele E-Autos auf den Straßen zu haben, sei richtig. „Aus unserer Sicht ist es in diesem Fall sinnvoll, sich noch einmal zu fragen, ob es wirklich realistisch ist, innerhalb weniger Jahre in der EU den kompletten Autoverkehr elektrifizieren zu wollen.“ Ein Verbot von Neufahrzeugen mit Verbrenner ab 2035 sei „in seiner Absolutheit kaum umzusetzen“.