Bild: BMW
Der Konzern forscht auch weiter an Wasserstoff-Elektromobilität und bringt in diesem Jahr eine kleine Testflotte von entsprechend angetriebenen SUV auf den Markt. So will BMW seine Fahrzeuge in den diversen Märkten mit der jeweils richtigen, also nachgefragten und gesetzeskonformen Technologie ausliefern können. Die Konkurrenten Audi und Mercedes haben dagegen bereits die mittelfristige Umstellung auf ein reines Stromer-Angebot mit dafür ausgelegten Plattformen eingeleitet.
„Der Ruf der Wettbewerber nach einem schnellen, klaren Schnitt ignoriert die Wünsche der Kunden“, meinte Weber. Die Konzerne seien Teil eines ökonomischen und politischen Systems. Es gehe auch um Rohstoffketten, Stromerzeugung und Verteilung. Das alles müsse „grün werden“, sonst bringe das Elektroauto nur überschaubare CO2-Vorteile. Hinzu komme, dass bei den Kunden die Sorge gebe, ob das Ladenetz ausreichen wird.
Auch BMW elektrifiziert sich
Auch mit seiner flexiblen Herangehensweise hat BMW in diesem Jahr ein großes E-Auto-Angebot: Sowohl die Luxus- und Oberklasselimousine 7er und 5er als auch das kompakte sowie das kleine SUV X3 und X1 gibt es in Vollstromer-Ausführungen. In China wird zudem eine nur mit Strom betriebene Variante der Mittelklasselimousine 3er verkauft. Hinzu kommen die Mittelklasselimousine i4 und das als Technologieträger entstandene große SUV iX.
Bis auf den iX fahren die Elektroautos alle auf Plattformen, mit denen auch Verbrenner und Teilzeitstromer realisiert werden. Das erfordert Kompromisse, insbesondere bei der Effizienz und Reichweite. Dennoch schneiden die E-Autos von BMW bei Tests und am Markt erfolgreich ab. Die Zukunft liegt bei der Marke aber ebenfalls in reinem E-Auto-Plattformen.
„Mit der neuen Klasse heben wir unsere Technologie in eine neue Dimension“, erklärte Weber. Die Fahrzeuge würden mit einer Kilowattstunde Strom 25 Prozent weiter fahren als die bisherigen Modelle von BMW. „Das ist ein Hub für das System, den man vergleichen kann mit dem Übergang zur Direkteinspritzung beim Diesel vor einigen Jahren.“ Das Entwicklungsprojekt sei die „größte Investition in der Geschichte des Unternehmens“.