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BMW M340i: Mehr als nur Zylinder-Adel

bmw m340i: mehr als nur zylinder-adel

Die Modellpflege brachte dem 3er unter anderem eine zugespitzte Frontpartie mit schmaleren LED-Scheinwerfern und einen um zehn Millimeter abgesenkten Schwerpunkt. / Bild: Clemens Fabry

Wien. Als weltweit meistverkaufte Modellreihe von BMW ist der 3er das Gesicht der Marke – das war immer so, jedenfalls seit seiner Einführung 1975, muss aber nicht so bleiben. Dem ungebrochenen SUV-Trend folgend, legen die X-Formate unerbittlich zu, in Österreich zum Beispiel ist der X1 BMWs Bestseller.

Aber kampflos wird die Baureihe beileibe nicht aufgegeben: Es gibt im Haus keine andere, für die so viele verschiedene Motorisierungsvarianten aufgeboten werden – zehn insgesamt, und zwar für die Limousine ebenso wie für den Touring (sprich Kombi). Der Power-Haudrauf M3 ist da noch nicht eingerechnet (und, wenn man so will, gibt es auch noch eine rein elektrische Version in Gestalt des i4, also des 3er-Coupés, das ja seit einiger Zeit als 4er firmiert).

Reichlich Auswahl also, will man sich einen 3er anlachen – außer, man kapriziert sich auf sechs Zylinder. Der Reihensechser war immer das Prunkstück der Baureihe und ist mittlerweile ein elitäres Vergnügen. Es gibt ihn als Benziner nur als M340i mit Allrad ab 75.900 Euro (als Diesel ist immerhin noch der recht zivile 330d ab 58.500 Euro zu haben).

Aber wie der vorangestellte Buchstabe schon signalisiert, geht es beim M340i um mehr als bloßen Zylinder-Adel mit beruhigend großem Hubraum (drei Liter), sondern um eine Doppelrolle als Limousine (wahlweise Kombi) und Sportwagen. Das ist immer leicht dahingesagt, hier aber tatsächlich zutreffend. Nicht allein wegen der imposanten Leistungsausbeute und der entsprechenden Darbietung in obligaten Wertungen, etwa null auf Hundert in 4,4 Sekunden. Schnelles Geradeausfahren beherrschen Power-Salons mühelos, nur zeigt sich in Kurven ebenso schnell, dass ihre Anlagen (Gewicht, Komfort) der Querdynamik im Weg sind. Nicht so dieser 3er, der scharfkantig einlenkt und mit überragender Bremsleistung, immer schon eine Stärke sportlicher 3er, den Ankerwurf mit höchster Präzision erlaubt. Die Modellpflege hat beim 3er unter anderem zu einer Absenkung des Schwerpunkts von zehn Millimetern geführt, klingt vielleicht nach wenig, deutet aber schon auf umfangreiche Maßnahmen hin und müsste im direkten Vergleich spürbar sein. Mithilfe des umfangreichen Zubehörs kann man hierzu noch einen frivolen Beitrag leisten und den M340i mit Karbondach (2355 Euro) ausstatten, spart Gewicht an goldrichtiger Stelle! Dass das M-Sportpaket pro (965 Euro) und das adaptive M-Fahrwerk (505 Euro) an Bord sind, davon ist bei der vorauszusetzenden sportlichen Gesinnung der Käuferschaft ohnehin auszugehen.

Das hübsch anzusehende Curved Display ist mit dem Facelift Serie, noch darf man zur Bedienung gottlob drehen und drücken per Rädchen auf der Mittelkonsole; blind, ohne Ablenkung vom Straßengeschehen. In anderen Modellen wie dem neuen X1 ist das so wunderbar bewährte iDrive schon aussortiert, dort wird nur noch getatscht. Dass der Wahlhebel für die Automatik jetzt nur noch ein kleiner Schalter ist, das ist okay und bringt noch etwas mehr Ordnung ins Cockpit. So gefällt der BMW denn auch als feine, nicht übertrieben auffällige, ergonomisch vorbildliche und überaus komfortable, nicht etwa ungut hart gefederte Reiselimousine, der Antrieb elastisch, allradbewehrt und stets zu explosiven Sprints bereit. Wir waren in der Schweiz unterwegs, Topmarkt für M-Performance-Versionen, paradoxerweise bei strengsten Tempolimits, die schließlich einen Verbrauch unter acht Liter zeitigten.

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