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BMW M2 Coupe II (Test 2023): Zwei Türen in den Fahrdynamik-Himmel?

Steht bei BMW ein M vorne, weiß jeder, was geboten wird: mehr Leistung, mehr Fahrspaß, mehr Ausstrahlung und mehr Extras. Wie viel mehr es ist, entscheidet der Kunde – mit der Wahl der Baureihe. Bei den klassischen Karosserieformen reicht die Palette vom M2 bis zum M8. Den kleinsten Vertreter der M-Modelle legt BMW 2023 neu auf. Wir durften die Reifen des M2 Coupe in einem Test schon zum Qualmen bringen.

Inhalt

bmw m2 coupe ii (test 2023): zwei türen in den fahrdynamik-himmel?

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Das BMW M2 Coupe II im Schnellcheck

Stärken

  1. Dreiliter-Sechszylinder mit 460 PS
  2. Option auf manuelles Getriebe
  3. Qualität des 8-Gang-Wandlers
  4. Kraftvolles Design
  5. Hochwertiger und komfortabler Innenraum

Schwächen

  1. Stolzer Preis
  2. Sündhaft teure Extras
  3. Hoher Verbrauch

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BMW M2 Coupe startet im April 2023 in die 2. Runde

Zurzeit herrscht beim M2 Coupe die Ruhe vor dem Sturm. Im Sommer 2021 hat BMW den Verkauf des alten, ersten M2 Coupes eingestellt. Der Grund: Der Generationswechsel beim Basismodell, beim 2er BMW. Bis die BMW M GmbH den Umbau des 2er Coupes vollendet hat, dauert es erfahrungsgemäß gut ein Jahr. Vor Kurzem hat BMW den Auslieferungstermin des Nachfolgers bekannt gegeben. Die ersten Exemplare des neuen M2 Coupes werden im April 2023 – fristgerecht zum 50er der M GmbH – bei den Kunden eintrudeln.

Wie das neue M2 Coupe aussieht und was es, laut Hersteller, kann, wissen wir aber jetzt schon. Im Oktober hat BMW den neuen “kompakten, zweitürigen High-Performance-Sportwagen” vorgestellt. Seine Markenzeichen seien: ein emotionsstarkes Design, ein Reihensechszylinder, ein Hinterradantrieb und die Option auf eine 6-Gang-Handschaltung. Kurz und knapp: Auch beim neuen M2 dreht sich alles um den Antrieb und ums Handling. Wir starten mit dem Motor, der leistungsmäßig alle Spielarten des Vorgänger-Aggregats übertrumpft.

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Neuer Sechszylinder mit 460 PS und 550 Nm

Das Kraftzentrum des neuen M2 Coupe ist ein Dreiliter-Sechszylinder aus der aktuellen “High-Performance”-Motorenreihe mit der Kennung S58. Die Reihe debütierte 2019 im X3 M und im X4 M, im M2 wird sie den Reihensechszylinder aus der Serie-S55 ersetzen. Er war in drei Leistungsstufen verfügbar: mit 370 PS, mit 410 PS als M2 Competition – und mit 450 PS im M2 CS. Der Sechszylinder des neuen M2 produziert hingegen bereits in der Basis-Version 460 PS und 550 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 9,8/10,2 Liter auf 100 km, 222/230 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse keine Angabe).

In diesem Motor steckt aber noch reichlich Potential – im großen Schwestermodell M4 leistet er in der “CSL”-Varianten 550 PS und 650 Nm. Eine stärkere Variante, etwa ein “Competition”-Modell, ist beim M2 Coupe vorerst nicht in Sicht – dafür aber zwei verschiedene Getriebe. Das Ungewöhnliche. Die Handschaltbox wird als Sonderausstattung geführt und kostet 500 Euro mehr als die Variante mit dem “8-Gang Steptronic Sport”-Getriebe. Für den Wandler veranschlagt BMW einen Basispreis von 72.800 Euro.

8-Gang Steptronic Automatik Serie – manuelles 6-Ganggetriebe als Option

Für dieses Geld gibt es bei jedem Tritt aufs Gaspedal eine Vollkörper-Adrenalin-Dusche. Gespeist wird der Glückshormon-Regen aus zwei Quellen: dem Sound und der Leistungsentfaltung. Die M spezifische Abgasanlage entlockt dem Auspuff mit ihren elektrisch gesteuerten Klappen Urklänge, die unter die Haut gehen. Wir versuchen dem Reihensechszylinder mit einem herzhaften Tritt aufs Gaspedal die volle Leistung zu entlocken. Mit ihr tanzt das BMW M2 Coupe in 4,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h davon.

Nach 13,5 Sekunden knacken wir den 200er, an stehen wir bei 250 oder 285 km/h. Die 35-Zusatz-km/h gibt BMW mit dem M Driver’s Package frei. Es ist Teil des “M Race Track”-Pakets, das allerdings knapp 13.000 Euro kostet – inklusive Dach, Sitzen und Interieurleisten aus Carbon. Auch Aufpreise wie diese, lassen das Herz höher schlagen. Dasselbe Ergebnis gibt es aber auch deutlich günstiger, mit dem manuellen 6-Gang-Getriebe. Der Antritt und die Zwischensprints sind mit ihm zwar nicht ganz so unwiderstehlich wie mit der Automatik.

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Volles Vertrauen in die Hinterachse

Dafür ist das Schalt- und Fahrerlebnis mit der Handschaltung besonders pur – vor allem mit deaktiviertem Schaltassistenten. Allerdings hat auch die Wandlerautomatik, die auf die Bezeichnung “8-Gang M Steptronic” hört, vieles für sich. Die größere Spreizung und die kürzeren Schaltzeiten holen das letzte Quäntchen Dynamik aus dem R6. In welcher Art und Weise, justieren wir mit dem “Drivelogic”-Taster in drei Stufen – im manuellen wie im automatischen Schaltmodus.

Wollen wir die Automatik von Hand schalten, können wir das über den Gangwahlschalter oder die Schaltwippen tun; und das Dreiliter-Aggregat voll bis auf 7.200 Touren ausdrehen. Egal aber für welches Getriebe man sich entscheidet, eines ist fix: die Leistung landet in jedem Fall ausschließlich auf der Hinterachse. Dort wird sie im Hinterachsgetriebe vom aktiven M Differenzial in Empfang genommen. Seine Hauptaufgabe: Die bestmögliche Traktion zu finden. Deshalb ist es in der Lage, die Sperrwirkung auf bis zu 100% auszudehnen.
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Verstärkte Karosserie, kurzer Radstand – breite Spur

Die volle Traktion zu haben, ist ein wunderbares Gefühl. Noch schöner aber ist es, mit dem neuen M2 Coupe auf einer Rennstrecke im kontrollierten Drift durch die Kurven zu ziehen. Das Fahrwerk und die Karosserie wurden genau auf Spielchen wie diese abgestimmt. Das Gewicht ist perfekt auf beide Achsen verteilt, der Motorraum und der Hinterwagen sind zusätzlich verstrebt; die Federbeine und Achsträger speziell verstärkt. Vom M4 Coupe unterscheidet sich der M2 nicht zuletzt durch seine Agilität: der Radstand ist 11 Zentimeter kürzer.

Im Vergleich mit dem Vorgänger haben sowohl der Radstand wie die Fahrzeuglänge und die Spurbreiten zugelegt. Die Achsen stehen mit 2,75 Metern gut 5 Zentimeter weiter auseinander als beim M2 Coupe I – das kommt auch der Beinfreiheit im Fond zugute. Mit einer Länge von 4,85 Metern ist das M2 Coupe zumal ein Dutzend Zentimeter länger als die erste Generation; auch davon profitiert das Platzangebot. Die vorne wie hinten um jeweils vier Zentimeter verbreiterte Spur macht sich hingegen vor allem bei der Straßenlage positiv bemerkbar.
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M2 Coupe II mit besseren Sitzen und besserer Serienausstattung

Zum Abschluss wollen wir uns zwei Aspekten zuwenden, die bei einem Coupe ebenfalls stimmen müssen, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen: das Design und das Interieur. Außen strotzt das neue M2 Coupe ringsum vor Kraft: seien es die muskulösen Radhäuser, die massive rahmenlose BMW Niere; der tiefe ausgeschnittenen Heckdiffusor – oder die aggressiv zusammengekniffene Optik der adaptiven LED-Scheinwerfer. Individualisieren lassen sich diese Merkmale über die Lackfarben und Leichtmetallräder.

Aber auch der Innenraum strotzt vor Kraft und Fahrfreude. Das Cockpit ist mit seinem “BMW Curved Display”-Anzeigenverbund auf den Fahrer fokussiert. Mit dem “M Drive Professional”-Programm stehen umfangreiche Analyse-Tools zur Verfügung. Die Serienausstattung fällt mit einer 3-Zonen-Klimaautomatik, einem Hi-Fi-System und den neuen Sportsitzen umfangreicher aus als bisher. Mit den verbesserten Sportsitzen steigt auch der Seitenhalt und der Komfort auf der Langstrecke. Die Sitzheizung und die elektrische Einstellung dürften bei dem Preis aber durchaus Serie sein.

Technische Daten des M2 Coupe

PS-Anzahl: 460 PS
kW-Anzahl: 338 kW
Antriebsart: Heckantrieb
Getriebeart: Automatik mit manuellem Modus
Kraftstoffart: Benzin
Verbrauch Diesel: 9,7 l/100 km
CO₂-Emission 219 g/km
Abgasnorm: Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 72.800 Euro
Stand der Daten: 20.12.2022

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Unser Fazit zum BMW M2 Coupe II

MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 20.12.2022
Das Warten lohnt sich nicht immer – im Falle des neuen M2 Coupe aber sehr wohl. Im Frühjahr 2023 kehrt BMWs kleinstes M-Modell furios zurück: mit noch mehr Power, Dynamik, fahrwerkstechnischen Finessen und ausgesuchten Extras. Die 460 PS des Sechszylinders lassen sich auf Wunsch auch per Hand domestizieren – der Preis verlangt ebenfalls nach einem gut geführten Haushalt. Bei MeinAuto.de beginnt das Vergnügen mit dem zweitürigen Coupe ab 65.864 Euro, d.h. 11% bzw. gut 7.800 Euro unter dem Listenpreis.

     
5 von 5 Punkten

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