- Erster Eindruck im Test
- Was sagen die Mitfahrer im Test über den BMW M2 Competition?
- Was sagt der Autotester über den BMW M2 Competition?
- Warum gerade den?
- BMW M Modelle im Test
- Weitere Informationen zum Fahrzeug
Der 411 PS starke M2 Competition ist das reinrassigte M Modell? Test BMW M2 Competition 6-Gang-Schalter.
Erster Eindruck im Test
Puristisch-klassisches Sportlerschwarz, wenige Schalter, aufgeräumt. Das Cockpit des BMW M2 Competition ist fokussiert. Fokussiert auf den M2-Fahrer. Handwerkszeug: der Schalthebel, das Gaspedal, die Bremse. Mindestanforderung an den Fahrer: Ein einfühlsamer Gasfuß und ein gutes Gefühl für den hinteren Reifensatz.
Sonst sieht man den Verkehrsweg schnell andersherum. Besonders auf nasser Fahrbahn, aber auch auf trockener. Wen wundert es? Der M2 Competition schießt 411 PS fulminant per Heckantrieb auf den Asphalt und 1,6 Tonnen in nur 4,4 Sekunden auf 100. Mit dem 7-Gang-DKG (Doppelkupplungsgetriebe) klappt es sogar in 4,2. Im Finale geht er 250 km/h.
Was sagen die Mitfahrer im Test über den BMW M2 Competition?
Der Mitfahrer entdeckt das beleuchtete „M2“ am Vordersitz, aber es nützt ihm nichts. Er muss nach hinten auf einen der zwei Sitzbankplätze. Beintechnisch im M2 Competition der Kerker. Aber man kann es gut so nehmen, wie es ist: Für die Performance bietet der 4,46 Meter lange, 1,85 Meter breite und 1,41 Meter hohe Bayer gut Platz. Sportwagen offerieren selten die Möglichkeit, drei Mitfahrer und 390 Liter Gepäck mitzunehmen.
Mit Komfort? Welchen Komfort? Die Abrollgeräusche über rauem oder angegriffenem Straßenbelag sind herbe, was bei so wenig Gummi auf der Felge wenig wundert (Mischbereifung 245/35 ZR19 vorne, 265/35 ZR19 hinten). Der Abrollkomfort ist nur die Pause zwischen zwei Bodenrillen, die das Fahrzeug trocken überrollt. Das Fahrprogramm „Comfort“ liefert auch nicht wirklich Komfort, ist aber auf langer Autobahnfahrt die erste Wahl.
Was ein M2 einem Mitfahrer bietet? Blässe im Gesicht, geweitete Pupillen, komische Gefühle in der Magengegend. Mal ehrlich, bitte, wer freut sich im BMW M2 Competition über Mitfahrer, die nur das Leistungsgewicht verschlechtern?
Was sagt der Autotester über den BMW M2 Competition?
Das zaubert enorme Dynamik hervor. Der M2 ist anregend handlich mit dem permanent mitlenken wollenden Heck und der direkten Lenkung.
Die taffe M Bremsanlage wirft den Anker und das Hinterachssperrdifferenzial und das blitzschnell reagierende ESP sichern die Traktion. Der vorahnende Verstand ist jedoch der beste Assistent des Fahrers, denn Fahrassistenten finden sich im BMW M2 sonst wenige.
Der Protagonist ist klar der 3,0-Liter-Reihensechszylinder. Das hört man. Der Kaltstart ist verkatert und derbe, aber nachbarlich gesehen noch gerade stubenrein. Der Nachbar dreht sich morgens im, aber er fällt nicht aus dem Bett. Wie beim Ford Mustang (Test Ford Mustang Cabrio V8).
In Fahrt raunzt der M seinen Fahrer an. Beim herunter schalten gibt er, auch wenn er mit dem manuellen 6-Gang-Schaltgetriebe ausgerüstet ist, Zwischengas. Der M2 kann jedoch auch leise, gesittet und seidig mit Bayerns König-Ludwig-Motor, dem Reihensechszylinder.
Der orgelt, wenn er voll ran genommen wird, hoch über die 6.250 Umdrehungen, wo 411 PS anstehen, verkraftet aber auch lässig Drehzahlen knapp über 1.000 Umdrehungen. Bei 50 km/h im Stadtverkehr liegt oft schon der fünfte Gang in der Schaltgasse, weil die 550 Nm Drehmoment in einem weiten Bereich zwischen 2.350 und 5.230 Touren anliegen. Gibt man dann Gas, packt der Sechszylinder ohne Ruckeln und Zaudern an. Gefühl: Der kann immer.
Der M Faktor ist bekömmlich für Ohr und Auge. Von den braveren 2er Coupés (Fahrbericht BMW 2er) unterscheidet sich der M2 Competition an der Front durch die vergrößerten Lufteinlässe und die sportivere Schürze und am Heck durch die Kotflügelverbreiterungen und den Vierender. Das Einlenken verbessert eine den Vorderwagen versteifende Strebe im Motorraum.
Die Einstiegsleisten mit M Schriftzug und die mit schwarzem „Dakota“-Leder bezogenen Sportsitze, die sich M-typisch mit der Lehnenbreitenverstellung die Hüfte krallen, sind genauso Serie wie die M Compound Bremse und das aktive M Differenzial für verbesserten Zugriff auf den Asphalt.
Das serienmäßige Infotainment steht den Alltag. Die Navi mit fest integrierter SIM-Karte ist genauso Serie wie die kabellose Ladestation fürs Smartphone, die Freisprecheinrichtung via Bluetooth und der WLAN-Hotspot. Der Sound des Soundsystems ist im Testwagen so fett wie die Quattrophonie am Auspuff.
Extras? Reichlich. Angefangen beim kostspieligen, aber dank des zackigen manuellen 6-Gang-Schaltgetriebes absolut nicht notwendigen M Doppelkupplungsgetriebe (Aufpreis: 3.800 Euro) und der M Sportbremse (1.560 Euro) bis zum M Driver´s Package mit 280 km/h-Freischaltung (2.390 Euro) und den im Testwagen eingebauten M Sportsitzen mit beleuchtetem „M2“-Logo in der Rücksitzlehne (1.460 Euro), die an der Lehnenflanke satt Seitenhalt bietet.
Warum gerade den?
Es braucht genau eine Probefahrt und man weiß, dass der M2 Competition seinen Preis von 60.900 Euro wert ist. Das kleine Coupé mit dem großen Motor ist das reinrassigste BMW Modell.
Die 2+2-Sitzigkeit und das Kofferraumvolumen machen den Unterschied zum 2-sitzigen Sportwagen, der manchmal doppelt so viel kostet, aber niemals doppelt so viel Fahrspaß bereitet.
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