Den bisher klarsten Blick auf die Nieren des neuen BMW i5 (G60) liefert eine Serie offizieller Erlkönig-Fotos, die uns den Elektro-5er bei Winter-Testfahrten in Deutschland und Schweden zeigen. Während einige der nun veröffentlichten Aufnahmen bereits im vergangenen Jahr und mit entsprechend starker Tarnung entstanden sind, sind andere Fotos deutlich jüngeren Datums und mit zum Teil bereits enthüllten Details: Sowohl Scheinwerfer- und Rückleuchten-Design, vor allem aber auch die Nieren samt Streben und zentralem Sensor sind bereits ziemlich klar erkennbar.
Wie nicht anders zu erwarten war, ist der Sensor in das Nieren-Design integriert und dürfte daher im Serien-Look nicht auf den ersten Blick ins Auge fallen: Erst bei näherem Hinsehen oder bei ungünstigem Lichteinfall dürften die anderen Materialien als beim Rest der Niere wirklich sichtbar werden. Neben Aufnahmen des BMW i5 mit der klassischen Niere samt senkrechten Streben für die schwächeren Varianten gibt es auch einige Fotos, die Prototypen des BMW i5 M60 mit horizontalen Streben und M-Außenspiegeln zeigen.
Keine Überraschung ist, dass die Entwickler großen Wert auf die Fahrdynamik- und Regelsysteme an Bord des neuen BMW i5 legen. Die Fahrstabilitätsregelung DSC (Dynamische Stabilitäts Control) wird hierfür mit der aktornahen Radschlupfbegrenzung (ARB) und der zentralen Antriebssteuerung sowie der Kraftverteilungs-Regelung vernetzt, damit sich die Systeme in jeder Fahrsituation flexibel ergänzen können. Ziel ist nicht weniger, als die vollelektrische Limousine auf Eis und Schnee jedem konventionell angetriebenen Modell mindestens ebenbürtig zu machen. Dass sich bei deaktiviertem DSC auch kontrollierte Drifts hinlegen lassen, versteht sich bei einem potenten 5er-Derivat praktisch von selbst.
Insgesamt haben BMW 5er (G60) und i5 in den letzten Monaten viele zehntausend Kilometer zurückgelegt, in denen sie intensiv auf so gut wie jeden denkbaren Kundeneinsatz vorbereitet wurden. Denn klar ist: Kann ein Prototyp auf den verschneiten und eisigen Straßen Lapplands überzeugen, dürfte er auch im mitteleuropäischen Winter kaum jemals vor ernsthafte Probleme gestellt werden. Der dank Lithium-Ionen-Akku im Unterboden extrem tiefe Schwerpunkt trägt dabei seinen Teil zum agilen Fahrverhalten des Elektroautos bei.