BMW hat sich eine neue Verbrennungstechnologie patentieren lassen. Benzinmotoren sollen mit einer speziellen Vorkammer-Verbrennung effizienter werden.
© BMW
BMW hat sich eine neue Technik patentieren lassen, um Benzinmotoren mit einer Vorkammerzündung zu betreiben. Der abgebildete BMW-TwinPower-Turbo-Reihensechszylinder-Benzinmotor (B58) verfügt noch nicht über diese Technik.
© BMW
In der Gesamtansicht wird die Konstruktionsweise dargestellt. Die Zündkerze (10) verfügt nur noch über eine Zündelektrode, die Masseelektrode (13) ist fest mit dem Zylinderkopf verbunden.
© BMW
Hier ist die Masseelektrode (13) im Detail zu sehen. Unterhalb befindet sich die Vorkammer (8).
Die Vorkammer (8) ist mit Überströmkanälen (9) mit dem eigentlichen Brennraum verbunden.
© BMW I Ventures
BMW ist natürlich auch bei der elektrischen Zukunft unterwegs, zum Beispiel mit dem DeepDrive-Radnabenantrieb, den wir in den folgenden Bildern vorstellen.
© BMW I Ventures
Die neue Drive-Brake-Unit von Continental und DeepDrive ist eine Kombination aus Elektroantrieb und hydraulischer Bremse in einem geschlossenen Gehäuse, das in eine 19-Zoll-Felge passt.
Mit dem von DeepDrive entwickelten Radnabenmotor sind verschiedene Leistungsklassen möglich. Die mittlere erzeugt 1.500 Newtonmeter Anfahrmoment am Rad.
Die Spitzenleistung liegt bei 150 kW (204 PS).
© DeepDrive
Auf der IAA 2023 in München stellte das Unternehmen DeepDrive zwei neue Elektroantriebe vor, CSD 450 und CSD 700.
© DeepDrive
Die Doppelrotor-Technologie von DeepDrive bringt mehr Effizienz, weniger Gewicht und geringeren Einsatz seltener Erden.
© BMW, ZF, KSPG, Thyssen, Bosch
Schon 2013 brachte BMW mit dem i3 sein erste E-Auto auf den Markt.
Beim i3 kam eine permanent erregte Synchronmaschine an der Hinterachse zum Einsatz.
Vorkammerzündung – da klingelt es bei Motoren-Fans sofort. Bis in die 1980er-Jahre hinein war das die bevorzugte Auslegung von Pkw-Dieselmotoren. Jetzt feiert die Idee in stark modifizierter Form bei BMW Wiederauferstehung. Die Marke hat sich eine entsprechende Technik vom Europäischen Patentamt schützen lassen, wie aus einer Veröffentlichung aus dem August 2024 hervorgeht.
Der Hintergedanke bei der Vorkammerzündung war beim Dieselmotor eine bessere Verbrennung bei niedrigen Drehzahlen sowie ruhigerer Motorlauf und geringere Geräuschentwicklung. Beim neuen BMW-Patent, das bei Benzinmotoren verwendet werden soll, liegt der Schwerpunkt auf anderen Vorteilen.
Verbrennung startet in der Vorkammer
Werden wir kurz technisch: Die patentierte Erfindung betrifft eine Vorkammerzündeinrichtung für Verbrennungsmotoren. Sie besteht aus einer Vorkammer mit Überströmöffnungen, welche die Vorkammer mit dem Hauptbrennraum des Motors verbinden. Ein Kraftstoff-Luft-Gemisch wird durch diese Öffnungen in die Vorkammer geleitet und dort gezündet. Die Zündung erfolgt durch eine Zündkerze mit einer Zündelektrode und einer separaten Masseelektrode, was Teil der neuen Erfindung ist.
Diese Trennung verhindert unerwünschte Zündungen und ermöglicht die unabhängige Montage und Demontage der Elektroden. Die Vorkammerzündung sorgt für eine schnelle und effiziente Verbrennung im Hauptbrennraum und kann zu höheren Leistungsdichten führen.
Bessere Thermik, mehr Leistung
Das klingt zugegeben ein bisschen verwirrend, allerdings ist die Beschreibung in der Patentanmeldung noch um Potenzen undurchsichtiger. Vereinfacht lässt sich die Technik so darstellen, dass direkt im Verbrennungsraum über dem Kolben das Gemisch nicht mehr durch eine Zündkerze, sondern durch die Vorkammerzündung “entfacht” wird.
Durch die neue Konfiguration verspricht sich BMW laut Patentschrift außerdem eine bessere Thermik für die über der Vorkammer montierte Zündkerze. Dazu wird die Masseelektrode, normalerweise ein Teil der Zündkerze, fest im Motor verbaut. Die Zündkerze selbst, die wie gewohnt in das Zündkerzengewinde eingeschraubt wird, hat nur noch eine Zündungselektrode. Durch diese bauliche Trennung wird eine bessere Wärmeabfuhr ermöglicht, die bei hoher Motorbelastung Vor- oder Glühzündungen vermeidet.
Für die Endkunden bringt die neue Technik handfeste Vorteile, auch ohne dass sie die dahinterstehende Technologie so recht durchblicken:
- Verbesserter Kraftstoffverbrauch
- Reduzierte Emissionen
- Erhöhte Motorleistung
- Längere Lebensdauer des Motors
Oder in Kurzform: Mehr Kraft und längere Motorhaltbarkeit bei geringerem Verbrauch und reduzierten Schadstoffen. Also genau das, was sich Verbrennerfans wünschen. Zumal die Technik unabhängig von der Motorengröße ist, also bei einem Reihen-Dreizylinder ebenso verwendet werden kann wie bei einem großen V8. Ob BMW dieses Patent in absehbarer Zeit tatsächlich in den Benzinmotoren der Marke einbaut? Das müssen wir abwarten.