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Betrug bei „Bares für Rares“? Gemeindemitarbeiter will gegen Show vor Gericht ziehen

Für ein Gemälde, das nach der Show für mehr als 40.000 versteigert wurde, bekam Alexander Steinmeyer bei „Bares für Rares“ nur 550 Euro. Der Kunde wittert Betrug.

Floridsdorf – Auch beim österreichischen Ableger von „Bares für Rares“ wandern regelmäßig wahre Schätze über den Händlertresen. Bei aller Expertise können aber die Antiquitäten-Profis der Trödelshow wie auch hierzulande mit ihren Einschätzungen mal völlig daneben liegen. Ein Gemälde des Malers Ferdinand von Rayski (1806–1890) bescherte seinem Verkäufer nur schlappe 550 Euro, wurde im Anschluss aber für einen fünfstelligen Betrag weiter versteigert – was ernsthafte, rechtliche Folgen mit sich ziehen könnte.

43.250 Euro für 550-Euro-Schnäppchen: „Bares für Rares“-Kauf für vielfachen Betrag versteigert

Für ein verstaubtes Gemälde Rekordsummen zu bekommen, ist ein Traum vieler, die in den ehrfürchtigen Verkaufshallen von „Bares für Rares“ Einzug halten – nicht immer geht dieser Wunsch aber auch in Erfüllung. Auf den Gemeindemitarbeiter Alexander Steinmeyer (39), der Moderator Willi Gabalier (41) und Kunstexperte Prof. Erich Tromayer (74) Ende Januar das Rayski-Gemälde „Wilde Kaninchen im Grase“ vorführte, warteten nach Verhandlung mit Händler Markus Kral (59) enttäuschende 550 Euro.

Weil der Zustand des von feinen Rissen durchzogenen Kunstwerks laut Erich Tromayer sehr schlecht war, kam kein höherer Betrag zustande – zumindest nicht in der bei Servus TV ausgestrahlten Sendung.

Nach Alexanders Besuch bei „Bares für Rares“ dauerte es nicht lange, bis das detailreiche Gemälde einen neuen Käufer fand – für einen schwindelerregenden Betrag. Wie die österreichische Zeitung „Der Standard“ damals berichtete, wurden für die Malerei im Wiener Auktionshaus Dorotheum 43.250 Euro geboten – eine drastische Steigerung von der Summe, die der ursprüngliche Besitzer mit nach Hause nehmen durfte.

Die größten „Bares für Rares“-Schätze

Seitdem am 3. August 2013 die allererste Folge von „Bares für Rares“ im ZDF Premiere feierte, haben die verhandlungsfreudigen Händler ein paar wahre Schätze erstanden – zu atemberaubenden Preisen. 2019 bekamen Cosima Birk und ihre Tochter Stephanie Huber 42.000 Euro für ein Schmuckstück, das Holzsplitter aus dem Kreuz von Jesus Christus enthielt. 2021 wurde Marlies Fischer für eine Lithografie des expressionistischen Malers Otto Mueller, von der es weltweit nur 20 Stück gibt, mit 30.500 Euro beschert. Im selben Jahr konnte sich Sabine Riemer über 29.000 Euro für ein vergoldetes Trinkgefäß vom Hof der russischen Kaiserin Katharina der Großen freuen. Man merkt also: Flohmarktbesuche und auf dem Dachboden herumstöbern zahlen sich aus.

(Quelle: berliner-kurier.de)

Wegen Fehleinschätzung: „Bares für Rares“-Kunde zieht vor Gericht

Ob Alexander bewusst betrogen und um das große Geld gebracht wurde oder ob es sich tatsächlich nur um eine grobe Fehleinschätzung seitens der Experten handelt, steht nicht fest. Wie der Familienvater gegenüber dem „Standard“ klarstellt, werde er aber den Rechtsweg beschreiten – auf Grundlage von „laesio enormis“, der „übermäßigen Schädigung“. Wenn den Meinungen anderer Fachleute zu glauben ist, könnten seine Chancen dabei sehr gut stehen, denn laut der Tageszeitung soll das Auktionshaus „im Kinsky“ den Wert des unrestaurierten Gemäldes auf 6.000 bis 9.000 Euro geschätzt haben.

betrug bei „bares für rares“? gemeindemitarbeiter will gegen show vor gericht ziehen

Das Gemälde von Alexander Steinmeyer schätzt „Bares für Rares“-Kunstexperte Erich Tromayer auf maximal 600 Euro ein. Bei einer Versteigerung nach den Dreharbeiten wird das Objekt dann jedoch für mehr als 40.000 Euro verkauft. © ServusTV/Thomas Salamonski; Screenshot/ServusTV/Bares für Rares Österreich (Fotomontage)

Dennoch liegt es nahe, dass der Vorfall gänzlich auf Erich Tromayers missglückte Einschätzung zurückzuführen ist, denn der Rayski-Experte Stefan Günther (64) erklärte gegenüber bild.de: „Da lag der Schätzer ordentlich daneben. Gemälde des Malers von Rayski erzielen deutlich mehr.“ Auch bei der deutschen Version der Trödelsendung kam es indessen zu einem Eklat, denn zwei tiefenentspannte Brüder lachten bei „Bares für Rares“ die Händler aus und brachen die Verhandlungen ab. Verwendete Quellen: derstandard.de, bild.de, berlinder-kurier.de

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