Elektrosparte "Ampère" soll angeblich Ende 2023 an die Börse gehen
Renault will sich bekanntlich aufspalten in eine Verbrenner-Sparte und einen Unternehmensteil für die neuen Elektromodelle. Das hatte Konzernchef Luca de Meo wiederholt angekündigt. Nun gibt es Hinweise darauf, dass der chinesische Geely-Konzern und der arabische Mineralölkonzern Aramco Anteile am fossilen Zweig der Firma übernehmen könnten.
Luca de Meo hatte bereits im Februar über eine Aufteilung des Konzerns in zwei Bereiche gesprochen. Die Elektrosparte soll in Frankreich sitzen, die Verbrenner-Abteilung dagegen im Ausland, hieß es damals. Im April hatte es dann einen Bericht über einen möglichen Börsengang der Elektrosparte gegeben. Die Verbrennersparte könnte mit dem Geschäft eines möglichen Partners zusammengeführt werden, hieß es damals.
Die Elektrosparte soll den Namen Ampère erhalten und in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 an die Börse gehen, so der Reuters-Bericht. Renault will allerdings Mehrheitsaktionär bleiben.
Am Verbrenner-Geschäft, das angeblich Horse heißen soll, will Renault dagegen nur eine Minderheitsbeteiligung von 40 Prozent behalten. Auch hier will Renault allerdings weiter mitreden – als “Referenzaktionär mit erheblichem Einfluss”. Geely soll nach dem Bericht weitere 40 Prozent übernehmen, die Ölgesellschaft dagegen nur 20 Prozent. Noch sind die Gespräche allerdings nicht abgeschlossen, andere Partner kämen ebenfalls in Betracht. Renaults Konzernpartner Nissan will sich nicht an dem Deal beteiligen, so die Insider.
Durch die Abspaltung des Verbrenner-Geschäfts und seinen Verkauf will Renault offenbar finanzielle Mittel generieren, mit denen die Elektrifizierung vorangetrieben wird. Möglicherweise betrachtet De Meo den fossilen Zweig sogar als Klotz am Bein – vielleicht will er diesen Unternehmensteil in eine Art Bad Bank überführen, wie die FAZ schreibt (Paywall).
Im Mai hat Renault bereits 34 Prozent seiner südkoreanischen Tochtergesellschaft an Geely verkauft. Außerdem wurde eine gemeinsame Entwicklung von Hybridfahrzeugen verabredet, die im Renault-Werk Busan produziert werden sollen.
Quelle: Reuters (Geely), Reuters (Aramco)