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Bentley S2 Continental von Lunaz Design : Einer von nur vier Gebauten fährt jetzt elektrisch

Lunaz Design hat sich auf die Umrüstung klassischer Automobile auf Elektroantrieb spezialisiert. Nun war ein besonders seltener Bentley S2 Continental für einen Elektromod-Umbau fällig.

bentley s2 continental von lunaz design : einer von nur vier gebauten fährt jetzt elektrisch

Bentley S2 Continental by Lunaz Design Elektro-Umbau Restomod

Lunaz Design fokussiert sich nicht auf ein Modell oder eine Marke, man ist offen für alle Fahrzeuge. Hauptsache, die Kundinnen und Kunden sind umrüstwillig und zahlungskräftig, denn unter umgerechnet knapp 420.000 Euro plus Steuern ist ein auf E-Antrieb umgebauter Oldtimer nicht zu haben. Inkludiert ist dabei allerdings auch die komplette Restaurierung eines nicht mehr fahrtüchtigen Klassikers, wobei penibel auf Details geachtet wird.

Die Leistungs-Bandbreite der verfügbaren Elektromotoren reicht von 135 bis knapp 600 PS. Je nach gewähltem Output wird der bestehende Antriebsstrang verstärkt oder gleich ganz ausgetauscht. Die Batterien werden aus Standardmodulen selbst konfiguriert. Die Größe und damit die Kapazität hängen vom verfügbaren Bauraum im Oldtimer ab. In der Regel werden zwei Pakete verbaut – eines im Motorraum und eines am Unterboden. Reichweiten zwischen 400 und 500 Kilometern sollen so fast immer möglich sein.

Technisch umfassend modernisiert

Weil Lunaz auch die komplette Steuerelektronik selbst entwickelt, können Oldtimer so auch mit modernen Regelsystemen (z.B. Traktionskontrolle, ABS, Tempomat) aufgerüstet werden. Das ergänzend installierte Scheibenbrems-System arbeitet regenerativ und gewinnt Energie zurück. Lunaz installiert ebenfalls elektrisch unterstützte Servolenk-Systeme. Auf Wunsch gibt es auch LED-Leuchtmittel für den Innenraum und moderne Infotainment-, Konnektivitäts- und Soundsysteme.

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Äußerlich bleiben die Elektro-Umbauten bis auf den fehlenden Auspuff völlig unscheinbar. Die Ladesteckdosen (CHAdeMO und Typ2) verbergen sich hinter verfügbaren Tankklappen. Auch das moderne Fahrwerk und das Gaspedal mit “Throttle-by-Wire”-Technik fügen sich subtil in den ursprünglichen Stil ein. Im Cockpit wird lediglich die Instrumentierung auf E-Antriebs-Bedürfnisse umgebaut; zudem ziehen eine moderne Klimaanlage und neue Heizsysteme ein.

Alle für den Umbau benötigten Teile fertigt Lunaz übrigens selbst – teils in Handarbeit, teils per 3D-Druck. Theoretisch sind die Elektro-Oldtimer auch wieder reversibel, falls die Klientel das möchte. Bislang soll aber noch keine Kundin und kein Kunde einen entsprechenden Wunsch an Lunaz herangetragen haben.

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Jaguar XK120 und XK140

Ein Highlight des aktuellen Lunaz-Modellprogramms ist der 1953er Jaguar XK120 mit einer 80 kWh-Batterie und zwei zusammen 700 Nm und 375 PS starken E-Motoren. Aber auch eine einmotorige Variante ist möglich, genau wie Umbauten auf XK140- und XK150-Basis. Wie ein auf E-Antrieb umgerüsteter XK140 als Open Two Seater (OTS) aussieht und was er leistet, zeigt Lunaz am Beispiel eines Autos, das von David Beckham erworben wurde. Der Ex-Fußballstar ist Anteilseigner bei Lunaz und schenkte seinem Sohn Brooklyn und dessen Frau Nicola das Auto zur Hochzeit. Das Auto wurde 1954 gebaut und trägt eine hellblaue Lackierung, die gut mit dem cremefarbenen Interieur harmoniert.

Range Rover Classic mit Null-Emissions-Antrieb

Die Wiedergeburt als Elektro-SUV geht mit einer Komplett-Restauration mit Restomod-Anleihen einher. Bevor die Elektromotoren, das Batteriepaket und alle weitere nötige Technik und Elektronik einziehen, wird beispielsweise der Range Rover komplett zerlegt. Ist der SUV wieder zusammengesetzt, dürfte er besser in Form sein denn als Neuwagen. Auf jeden Fall trifft das auf das Infotainment-System mit allerlei Bildschirmen und die Klimatisierung zu.

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Lunaz Design bietet mehrere Versionen seines elektrischen Range Rover Classic an. Kundinnen und Kunden haben nicht nur die Möglichkeit, zwischen zwei- und viertürigen Modellen zu wählen. Darüber hinaus soll es eine für befestigte Straßen optimierte, mit verschiedenen Radständen erhältliche und mit luxuriösem Interieur ausgestatteten “Town”-Variante geben. Deren Besonderheit: Auf Wunsch installiert Lunaz Design im Fond einen Barbereich.

Das “Country”-Pendant kommt mit Allradantrieb, Offroad-Fahrwerk, neuen Stabilisatoren und verbesserter Bremsanlage dagegen eher für Unterholz-Ausflüge optimiert daher. Deren Kofferraum ist dafür prädestiniert, allerlei Ausrüstung für Outdoor-Aktivitäten unterzubringen – oder eventuell bei der Jagd erlegtes Wild. Apropos: Lunaz soll zudem eine Cabrio-Version mit dem Beinamen “Safari” planen.

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Wenig überraschend: Beim elektrischen Range Rover Classic wird es sich um einen ebenso seltenen wie teuren Vertreter seiner Zunft handeln. Britischen Medienberichten zufolge soll die erste Serie maximal 50 Exemplare umfassen. Die Preise starten demnach bei 245.000 Pfund netto. Macht mit deutscher Mehrwertsteuer (19 Prozent) mal eben knapp 329.000 Euro.

Rolls-Royce Phantom V von 1961

Augenzwinkernd vermeldet Lunaz Design, dass ab sofort der erste elektrische Rolls-Royce aus dem Jahr 1961 stammt. Der achtsitzige Phantom V ist allerdings sehr klassisch auf die Welt gekommen und wurde erst nachträglich von den Ingenieuren und Mechanikern von Lunaz aufwendig umgerüstet und elektrifiziert.

Den Phantom V hat Lunaz in einem unfahrbaren Zustand übernommen. Zum Anfang jedes Umbaus untersuchen die Spezialisten das Auto gründlich und ermitteln die Gewichtsverteilung – das umgerüstete Fahrzeug soll nämlich hinterher die gleiche Gewichtsverteilung haben wie das Original. Dann erfolgt ein 3D-Scan aller Komponenten, um eine bestmögliche Integration des elektrischen Antriebsstrangs zu planen.

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Die dezente Unterbringung aller neuen Bauteile ist Lunaz sehr wichtig. Außerdem packt Lunaz eine moderne Ausstattung in seine Umbauten. Eine Klimaanlage, eine elektrische Sitzheizung, ein WLAN-Hotspot, ein Navi, ein modernes Infotainment-System und Satelliten-Kommunikation kommen genauso neu ins Auto wie eine elektrische Heizung.

Große Batterie

Auch sämtliche anderen Komponenten überarbeiten die Spezialisten: Die Karosserie bekommt einen neuen Lack und den Innenraum restaurieren sie nicht nur, sondern passen ihn auch an die Wünsche des jeweiligen Kunden an. Im Falle des elektrischen Rolls-Royce Phantom V gibt es beispielsweise eine aufwändig integrierte Bar.

Beim Elektroantrieb steckt Lunaz in den Phantom eine der aktuell größten Pkw-Batterien: Sie hat eine Kapazität in Höhe von 120 Kilowattstunden. Damit soll der große Nobel-Klassiker bis zu 300 Meilen (483 Kilometer) weit kommen. Für den elektrischen Rolls-Royce Phantom V aus dem Jahr 1961 verlangt Lunaz Design 343.500 Pfund (aktuell umgerechnet zirka 387.000 Euro).

Bentley Flying Spur (S1/S2 undS3)

Lunaz Design schnappt sich auch die Bentley Flying Spur-Modelle S1, S2 und S3 aus den Jahren 1955 bis 1965 und verwandelt sie in vollständig nutzbare und rein elektrisch fahrende Reisefahrzeuge. Lunaz-Kunden können zwischen der Coupé- und der viertürigen “Flying Spur”-Variante wählen. Je nach Kundenwunsch können gleich zwei Elektromotoren mit insgesamt 375 PS und 700 Newtonmetern Drehmoment für den Vortrieb sorgen.

Die 80 kWh große Batterie soll eine Reichweite von 482 Kilometern ermöglichen. Lunaz hat zudem die Bremsen und das Fahrwerk des Continental angepasst und eine elektrisch unterstützte Lenkung eingebaut. Das Infotainment-System inklusive Apple Carplay und die moderne Klimaanlage hat Lunaz im Retro-Look ausgeführt. Der Preis für einen umgebauten Bentley Flying Spur dürfte auf demselben Niveau liegen wie der des Rolls-Royce, sprich etwa 350.000 Pfund (umgerechnet rund 395.000 Euro).

Extrem seltener Bentley S2 Continental

Dass Lunaz selbst vor extrem seltenen Klassikern nicht zurückschreckt, beweist der Umbau eines Bentley S2 Continental. Den Briten zufolge wurde das Coupé von 1961, das ursprünglich ein 6,2-Liter-V8-Herz in sich trug, nur viermal gebaut. “Das seltenste Fahrzeug, das jemals auf vollelektrischen Antrieb umgerüstet wurde”, sagt Lunaz-Gründer David Lorenz. Der elegante Zweitürer erhielt einst vom Londoner Coachbuilder James Young seine elegante Karosserie.

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Der Umbau lief Lunaz zufolge genau wie bei den anderen Elektromod-Projekten ab. Der elektrische Antrieb liefert 406 PS und ein maximales Drehmoment von 719 Newtonmetern. Damit beschleunigt der Bentley S2 Continental in 6,9 Sekunden von null auf 100 km/h. Besonderheit im Innenraum: Die Sitzbezüge bestehen nicht aus Tierhaut-Leder. Stattdessen wurden Olivenblätter gegerbt, die zudem nicht geerntet, sondern vom Boden gesammelt wurden. Hinzu kommen Teppiche aus recycelten Nylonfasern und Plastikflaschen sowie Holz aus zertifizierten nachhaltigen Quellen.

Aston Martin DB6

Lunaz hat seinen Elektro-Baukasten auch an den Aston Martin DB6 adaptiert, aber Umbauten von DB4- und DB5-Modellen sind ebenfalls möglich. Für alle drei hält Lunaz jedoch nur sehr limitierte Produktionsslots frei. Der erste DB6 soll Ende 2023 an einen Kunden gehen. Dieser sollte allerdings überaus solvent sein, denn vorab kalkuliert Lunaz den Umbau, der auch eine Komplettrestaurierung und Modernisierung der Fahrwerkskomponenten umfasst, mit rund einer Million Dollar (umgerechnet etwa 900.000 Euro) zuzüglich Steuern. Preise für die noch selteneren DB4 und DB5 berechnet Lunaz erst bei einer konkreten Anfrage. Die dürften aber noch höher ausfallen.

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Den Tarif beeinflusst hier ebenfalls das gewählte Elektrifizierungspaket. Die Batterie skalieren die Briten zwischen 80 und 120 kWh Kapazität, die Reichweite beträgt damit bis zu 410 Kilometer. Die Leistung lässt sich über das gewählte Motorenpaket steuern. Hier sind wie gehabt bis zu 375 PS drin.

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