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Bahnreisende wollen nicht auf Ticketautomaten und Schalter verzichten

Die Deutsche Bahn verkauft ihre günstigen Sparpreistickets nicht mehr am Automaten. Dabei steht die Kundschaft reinen Online-Vertriebswegen kritisch gegenüber – vor allem eine Altersgruppe zeigt sich wenig begeistert.

bahnreisende wollen nicht auf ticketautomaten und schalter verzichtenBahnreisende möchten auch künftig die Möglichkeit haben, Tickets am Schalter und Automaten zu kaufen. Foto: iStock.com/Oleh_Slobodeniuk

Ziehen Sie Papiertickets auch weiterhin digitalen Varianten vor? Dann geht es Ihnen wie vielen Kundinnen und Kunden der Deutschen Bahn. Obwohl die meisten Bahnreisenden ihre Tickets übers Internet oder per App buchen, will die Mehrheit nicht auf die Möglichkeit verzichten, Ticketkäufe auch am Automaten oder Schalter zu tätigen. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Verbraucherzentrale unter 1.000 Befragten über 16 Jahren, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten.

Mehrheit kritisiert reinen Online-Ticketverkauf

Laut Umfrage finden 64 Prozent der Bürgerinnen und Bürger es “eher schlecht oder sehr schlecht”, wenn sie Bahntickets künftig ausschließlich über das Internet oder per App buchen können. Besonders ältere Leute stehen dem reinen Online-Verkauf kritisch gegenüber. 75 Prozent der Menschen über 50 Jahren halten dies für schlecht. Selbst unter den jüngeren 18- bis 29-Jährigen ist jeder zweite Befragte (49 Prozent) skeptisch.Ramona Pop, Vorständin der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), fordert von der Deutschen Bahn, niemanden durch die Digitalisierung zu benachteiligen: “Menschen dürfen nicht vom Ticketerwerb oder günstigen Tarifen ausgeschlossen werden, nur weil sie keinen Online-Zugang haben oder lieber ohne Angabe privater Informationen mit der Bahn fahren wollen.” Die DB müsse “ihrer Rolle gerecht werden und ihre Angebote für alle Menschen verfügbar machen”.

Spartickets nicht mehr am Automaten erhältlich

Besonders ärgerlich: Spar- und Superspartickets sind laut Bahn ab sofort nicht mehr am DB-Automaten erhältlich. Dort gibt es ausschließlich die teureren Flex-Tickets. Wer ein günstigeres Sparpreisticket am Schalter kaufen möchte, muss dort eine E-Mail-Adresse oder Handynummer hinterlegen. Die vzbv-Chefin kritisiert dieses Vorgehen: “Dass ausgerechnet der Erwerb günstiger Spar- und Superspartickets erschwert wird, birgt auch soziale Sprengkraft. Diejenigen, die sowieso jeden Euro zweimal umdrehen müssen, dürfen nicht das Nachsehen haben und zusätzlich mit ihren Daten zur Kasse gebeten werden.”Aktuell buchen laut Bahn 84 Prozent aller Reisenden ihre Fernverkehrstickets per App im DB-Navigator oder im Internet, wie die Funke-Zeitungen berichten. Die Tendenz sei steigend, so eine Bahn-Sprecherin. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei 51 Prozent. (Mit Material der dpa.)

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